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Fazit und Wertung von Ben Brüninghaus
Die PlayCentral-Redaktion spricht eine unbedingte Kaufempfehlung aus und meint: Awesome!
„The Medium“ insgesamt ist das bislang ambitionierteste Spiel von Bloober Team, das sie eigentlich schon vor rund 10 Jahren in 2012 umgesetzt hätten, aus technischen Gründen jedoch zurückschieben mussten. Es steckt voller Herzblut, was wir immer wieder am ganzen Körper zu spüren bekommen. Wir leiden, bangen und hoffen mit und für Marianne, einer integren Protagonistin, die uns noch lange Zeit im Gedächtnis bleiben wird.
Alle Beteiligten schaffen es mit ihrem Einsatz, ein einzigartiges Spielerlebnis zu bieten, das die Horrorspielwelt gebraucht und uns im frühen 2021 überrascht hat.
Nachdem die „Silent Hill“-Marke schon seit einigen Jahren ruht und es in dieser Zeit kaum qualitative Psycho-Horrorspiele im klassischen Stil gab, trifft „The Medium“ einen Nerv und so kommen Genre-Veteranen als auch Neueinsteiger auf ihre Kosten.
Die Idee, den Spielern einen Einblick in die Welt eines Mediums zu verschaffen, wie es die Welt um sich herum wahrnehmen könnte, wird glaubhaft eingefangen und in Szene gesetzt. Die Entwickler beweisen Mut und überzeugen mit Innovation im Genre. Dabei verlieren sie zu keiner Sekunde den nötigen Respekt vor dem Thema und den betroffenen Menschen aus den Augen.
„The Medium“ ist unfassbar spannend, bietet einmalige wie unvergessliche Momente und sticht aus dem langweiligen Horrorspiel-Alltag hervor.
Lediglich einige Strukturen wie bestimmte Rätselpassagen könnten noch durchdachter und somit ausgeklügelter sein, damit der belohnende Effekt und der zu spürende Erfolg noch größer auf die Rätselnden wirken können.
Für Fans von Klassikern wie Resident Evil und Silent Hill ist das Spiel ein absolutes Must-buy, sollte aber nicht zu stark damit verglichen werden. Es steckt viel Einfluss dieser Marken in „The Medium“, doch Bloober Team schafft es dennoch, etwas Einzigartiges mit Alleinstellungsmerkmal zu kreieren.
Pro
+ | Ein echtes Psycho-Horrorspiel mit Spooky-Faktor |
+ | Figuren wie Marianne glaubhaft und menschlich in Szene gesetzt |
+ | Duale Weltenmechanik einzigartig (technisch, visuell) |
+ | Dualismus allgegenwärtig und thematisch treffend |
+ | Künstlerische Einflüsse passend, münden z.B. in einzigartig grotesken Abbildern |
+ | Perfektes Pacing trägt zur spannenden Atmosphäre bei |
+ | Hochkarätige Sprecher wie Troy Baker |
+ | Musikalische Untermalung von Arkadiusz Reikowski, legendärem Silent Hill-Komponist Akira Yamaoka sowie der Sängerin Mary Elisabeth McGlynn, die alle Songs in Silent Hill gesungen hat |
Contra
- | Zu einfache Rätsel |
- | Zu lineare Levelpassagen |
- | Synchronisation zu unausgeglichen, besserer Master erforderlich |
- | Vorsicht vor Erwartungshaltung: Es ist ein Psycho-Horrorspiel und kein Survival-Horrorspiel (z.B. keine Waffen oder Ressourcen-Management) |