Mutant Year Zero: Test: Front-Schwein und Endzeit-Ente

Mutant Year Zero: Road to Eden ist für mich eine der größten Spiele-Überraschungen des Jahres. Kurz vor Jahresende inszeniert das rundenbasierte Strategiespiel der schwedischen Entwickler The Bearded Ladies für mich das wohl beste Taktik-Geplänkel seit dem großen XCOM 2, zumindest auf Konsolen.

Mit seinem unglaublich taktischen Kampfsystem und dem gelungenen Endzeit-Setting trifft das Spiel genau meinen Geschmack und überzeugt mit gelungenen Charakteren (darunter das wohl coolste Kampfschwein seit Bebop in den Turtles) und einer dichten Atmosphäre. Auch wenn der Story zum Ende hin leicht die Puste ausgeht, hat mich das Spiel hervorragend unterhalten und stundenlang an den Bildschirm gefesselt.

Klar: Die meisten Spielmechaniken gehen nicht so stark in die Tiefe, wie ich es aus dem großen Vorbild gewohnt bin, trotzdem habe ich eine Menge Spaß damit, mit den verschiedenen Talenten und Upgrades herumzuexperimentieren.

Besonders gut gefällt mir zudem der Schleichansatz in Kombination mit der Erkundung in Echtzeit. Denn anders als in XCOM fühlen sich die Bewegungen hier äußerst natürlich an. Diese Mischung aus Anschleichen und taktischen Kämpfen geht für mich voll auf. Nicht zuletzt, weil die Gegner äußerst klug agieren und mir meist zahlenmäßig überlegen sind, ist die perfekte Planung des Vorgehens unabdingbar.

Die schicke Grafik in Kombination mit der hervorragenden Vertonung, sowie den aberwitzigen Dialogen und Item-Beschreibungen rundet das Spiel gekonnt ab. Lediglich einige technische Ungereimtheiten und das etwas zu lineare Leveldesign sorgen für Punktabzug.

Mutant Year Zero: Road to Eden ist zumindest auf Konsolen das beste Strategiespiel seit Jahren und ein beeindruckendes Abenteuer, das sich nicht nur Genrefans unbedingt anschauen sollten.