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Amouranth: Wird mit ihr ein Partyspiel aus den 60ern zum neuen Twitch-Trend?

Die kürzlich 28 Jahre gewordene Streamerin Kaitlyn Sirgusa alias Amouranth könnte es eigentlich ganz gemütlich angehen, schließlich erreicht sie selbst im Schlaf durch sogenannte sleep streams noch knapp 90.000 Aufrufe über Twitch.

Doch für ihre Zuschauerschaft „verbiegt“ sie sich gerne.

Verknotungsgefahr

Bekannt und durchaus umstritten ist Amouranth dafür, mit ihren Twitch-Streams die Kategorie Pools, Whirlpools und Strände zu dominieren. Durch ihren kreativen Umgang auch den harmlosesten Content erotisch zu inszenieren, erreicht sie jedoch auch in Rubriken wie ASMR oder Tiere, Aquarien und Zoos Spitzenpositionen und zählt eine Followerschaft von 4,8 Millionen.

Seit neustem gehört auch das Partyspiel Twister in ihr Repertoir.

Die Regeln sind einfach: Eine Drehscheibe bestimmt eine Kombination aus Farbe und Hand oder Fuß. Die Spielenden sollen sich dieser Angabe entsprechend auf einer Matte mit farbigen Feldern platzieren. Wer den Halt verliert, scheidet aus.

Twister auch bei Amouranth im Stream
© Hasbro

Twister kam 1966 durch Milton Bradley auf den amerikanischen Markt. Wie es die Cover-Gestaltung der „Retro“-Edition vermuten lässt, wurde die Urfassung als Gesellschaftsspiel beworben, ohne Kinder als primäre Zielgruppe zu definieren. Anschließend vermarktete Hasbro das Verrenkungsspiel überwiegend für Kinder und Jugendliche.

Die fließende Grenze vom unschuldigem Kinderspiel zum prickelnden Vollkörperkontakt macht seit jeher den Reiz von Twister aus und passt demnach hervorragend in das Streaming-Portfolio der jungen Frau. Dabei beweist Amouranth, dass das Partyspiel auch solo Spaß machen kann.

Der besondere „Twist“ bei der Sache: Sie spielt den Klassiker mit Warnung vor „Verknotungsgefahr“ in körperbetonter Yoga-Kleidung vor der Kamera.

Eine neue Meta ist geboren

Kolleg*innen wittern bei Twister in Yoga Pants bereits einen neuen Trend. So schreibt unter anderem Gaming-Streamerin Kaceytron via Twitter: „A new meta is born“. Als „meta“ bezeichnet man – wie beispielsweise beim Begriff Metagaming – die beste Strategie, um ein Spiel zu gewinnen, oder im Falle von Amouranth, Zuschauer*innen zu erreichen.

Kaitlyn antwortet selbstbewusst und mit Sinn für Wortspiele mit einem Zitat von Meta-CEO Mark Zuckerberg:

„Die Leute denken, Innovation käme einzig aus einer guten Idee, aber das meiste resultiert aus schnellem Handeln und dem Umkrempeln von Dingen.“

Hier klicken, um den Inhalt von Twitter anzuzeigen.
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Damit beweist Amouranth wieder einmal mehr, dass sie die Plattform sehr gut versteht und nicht umsonst die Liste der erfolgreichsten Streamerinnen anführt.

Ihre Community darf gespannt sein, welches Kinderspiel sie zukünftig noch „umzukrempeln“ vermag. Aber auch über eine Zeit nach Twitch macht sich die junge Frau bereits Gedanken.

Angelina Ekkert

Spieleforscherin, die regelmäßig in die Schuhe von stummen Heldinnen und Helden schlüpft, um die Welt zu retten. Das ist selbstverständlich Feldforschung für den angestrebten Doktor in Videogames. Immer auf der Suche nach Indieperlen, dem One Piece oder wertvollen Schriftstücken in Form von Visual Novels.

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