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Moonfall: Roland Emmerich wird müde – Filmkritik

Von Heiner Gumprecht - News vom 04.02.2022 09:00 Uhr
Filmkritik zu Moonfall von Roland Emmerich
©Metropolitan FilmExport.

Am 10. Februar 2022 startet der Katastrophenfilm Moonfall von Roland Emmerich in den deutschen Kinos durch. Wir verraten euch in unserer Filmkritik, ob der Meister der Zerstörung erneut einen brachialen Blockbuster abgeliefert hat, den man sich im großen Saal angesehen haben muss, oder ob ihr diese CGI-Orgie auslassen könnt.

Moonfall – Zur Handlung

Nachdem Emmerich die Welt bereits durch eine Alieninvasion, die globale Erwärmung, einen massiven Kontinentaldrift und durch eine riesige Eidechse an den Rand der Zerstörung gedrängt hat, zieht er nun die Samthandschuhe gänzlich aus und wirft direkt den ganzen Mond auf unseren blauen Planeten.

In „Moonfall“ verlässt das Himmelsobjekt urplötzlich seine angestammte Umlaufbahn und nähert sich mit jeder Umdrehung ein wenig mehr der Erde, wodurch dieser die totale Zerstörung droht. Die NASA kann diesen Umstand nicht lange geheim halten und schon bald herrscht weltweit die nackte Panik.

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Doch noch ist nicht aller Tage Abend, denn die ehemalige Astronautin und NASA-Managerin Jo Fowler (Halle Berry) hat einen Plan, um das Unabwendbare doch noch abzuwenden. Dafür braucht sie aber die Hilfe ihres ehemaligen Kollegen Brian Harper (John Bradley), der nur leider nicht allzu gut auf seine alte Kollegin zu sprechen ist.

Da die planetare Auslöschung jedoch schwerer wiegt als persönliche Konflikte, schnappt sich der Ex-Astronaut den cleveren Verschwörungstheoretiker K.C. Houseman (John Bradley) und begibt sich gemeinsam mit Fowler auf ein wortwörtliches Himmelfahrtskommando, nicht ahnend, dass er ein unglaubliches Geheimnis herausfinden wird.

Filmkritik zu Moonfall von Roland Emmerich
©Metropolitan FilmExport.

Moonfall – Eine Kritik

Roland Emmerich hatte in den letzten Jahren viele gute Ideen und neben höchst erfolgreichen Werken wie „Universal Soldier“, „Stargate“ und „White House Down“ hat er sich vor allen Dingen durch seine Zerstörungswut in visuell beeindruckenden Katastrophenfilmen einen Namen für die Annalen der Filmgeschichte gemacht.

Doch in „Moonfall“ wirkt seine Arbeit überraschend handzahm und das quasi in allen Bereichen. Der komplette Film ist nicht per se schlecht, doch mangelt es dem ambitionierten Werk an eigenen Ideen, überzeugenden Charakteren, einer packenden Story und, was wohl am überraschendsten ist, an wirklich fühlbarer Lust an globalem Vandalismus.

Gerade die Momente, in welchen die Auswirkungen des fallenden Monds das Publikum schocken und faszinieren sollen, sind recht harmlos geraten. Sehr kurz, ohne großartige Alleinstellungsmerkmale und zu allem Überfluss visuell maximal durchschnittlich in Szene gesetzt.

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Zwar gibt es eine Ausnahme von dieser Regel, die ist aber nicht annähernd stark genug, um das Gesamtbild des Films zu retten. Und so bleibt dieser Grund, sich „Moonfall“ im Kino anzusehen, weit hinter den Erwartungen zurück.

Alle anderen Bereiche sind ebenfalls recht enttäuschend, denn der neue Katastrophenfilm des Regisseurs von Meisterwerken wie „Independence Day“ oder auch „The Day After Tomorrow“ liefert eher ein Best-of seiner vergangenen Produktionen ab, statt frische Ideen sowie neue Ansätze zu präsentieren.

Dies erstreckt sich von den austauschbaren Klischee-Charakteren, über den übermäßig beanspruchten Aufbau, bis hin zum unnötig redseligen Ende, in welchem mehr Antworten geliefert werden, als der Spannung zuträglich gewesen wäre.

Lücken und Leerläufe in der Haupthandlung werden mit recht langweiligen Nebengeschichten gefüllt, in denen sehr blasse und weitgehend uninteressante Figuren ihr eigenes Abenteuer erleben. Diese Momente liefern der Geschichte keinerlei Mehrwert und verbleiben ebenfalls unter den Erwartungen und vor allen Dingen dem, was man von Emmerich gewohnt ist.

Filmkritik zu Moonfall von Roland Emmerich
©Metropolitan FilmExport.

Moonfall: Überraschend einfallslos

Dadurch, dass die Schöpfer*innen dieses Films Details allerhöchstens mit technischem Klamauk erklären, meist aber einfach ein Fragezeichen neben das andere reihen, fällt es zusätzlich schwer, das Gesehene anzuerkennen und sich in die Situation hineinzuversetzen. Dadurch wird man als Zuschauer*in dazu verleitet, das Gehirn auf Durchzug zu schalten.

Und obwohl die gesamte Qualität trotz all dieser Negativpunkte dennoch weitgehend im durchschnittlichen Bereich verbleibt, ist „Moonfall“ sehr viel weniger, als viele Fans nach den ersten Trailern erwartet haben. Manchmal ist er sogar so langweilig, dass selbst die Zerstörungsorgien für keine hochgezogenen Augenbrauen mehr sorgen.

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Lediglich die Performance von Hauptdarsteller Patrick Wilson zieht den Karren hin und wieder aus dem Dreck, doch leider ist seine Figur so blass und lieblos entworfen worden, dass es schwer fallen kann, sich mit ihr zu identifizieren, mit ihr zu leiden und sie siegreich sehen zu wollen.

Um den Protagonisten herum werden viele weitere Stränge gesponnen, die jedoch entweder langweilig sind, oder im Nichts verlaufen und später gar nicht mehr aufgegriffen werden. Manchmal sogar beides. Gleichzeitig sticht immer wieder hervor, wie selten die eigentlich allgegenwärtige Zerstörung zur Geltung kommt und wie wenig diese wirklich relevant ist.

Filmkritik zu Moonfall von Roland Emmerich
©Metropolitan FilmExport.

Pro:

  • Einige gute, ideenreiche Szenen
  • Starker Hauptdarsteller (Patrick Wilson)
  • Gute Chemie zwischen den Hauptdarsteller*innen

Kontra:

  • Langweilige und langatmige Handlung
  • Zerstörung kommt nicht richtig zur Geltung
  • Schwach ausgearbeitete Figuren
  • Nebenhandlungen verlaufen teilweise im Nichts
  • Unbefriedigendes Ende
  • Vergleichsweise schwaches CGI
  • Kaum sympathische oder auch nur interessante Figuren

Es wäre unfair, „Moonfall“ als wirklich schlechten Film zu bezeichnen, doch mehr als maximal durchschnittlich ist er leider auch nicht. Der neue Katastrophenfilm von Roland Emmerich hat kaum eigene Ideen, ein sehr unbefriedigendes Ende und dazwischen viele Szenen, die zum Kopfschütteln einladen.

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Hinzu kommt, dass die zerstörungswütigen Szenen ebenfalls sehr handzahm ausfallen und nur äußerst selten mit cleveren Ideen überraschen. Da die Tricktechnik ebenfalls zu wünschen übrig lässt, gibt es kaum einen Grund, dieses Werk im Kino anzugucken.

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Roter Magier des Lebens und grauer Jedi unter den Gruftis. Liebt alle Formen von Spielen, allen voran JRPGs und Pen and Paper. Cineast mit starken Gefühlen für den Mainstream und Dr. Nova der Philosophie. Ewiger One-Piece-Fanboy.
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