PLAYCENTRAL TESTS DC Universe Online

DC Universe Online: Ein Macher und doch nichts zum Machen?

Von Redaktion PlayCentral - Test vom 13.11.2011 11:19 Uhr

Ein Kindheitstraum wird wahr: Einmal Superheld sein, einmal in Strumpfhosen die Gerechtigkeit aus den Bösen herausprügeln oder – genau andersrum – als fieser Superschurke dem Guten eins auf die Mütze geben. Mit viel Keilerei, abgefahrenen Heldendesigns und coolen Extras will Sony die Spieler in die Welt der DC Comics entführen. Einstmals P2P, ist das nunmehr kostenfreie Spiel definitiv einen Blick wert! Warum das so ist, das erfahrt ihr auf den kommenden Seiten.

Die Welt am Abgrund braucht neue Helden!

Wer die Welt der DC Comics kennt, der wird sich sicher sehr wohlfühlen, wenn er die Story, die der Spielwelt hier zugrunde liegt, ein wenig näher kennen lernt. Der Böse Cyborg-Alien-Oberbösewicht Brainiac zieht durch das Universum und saugt aus allen Populationen, die er finden kann, das gesammelte Wissen. Doch nicht nur das, er zieht ihnen auch das Leben aus den Knochen und assimiliert sie in seine eigene Privatarmee, und die ist groß!

Nun ist er auch endlich auf der Erde angekommen und versucht dort die Bevölkerung auszuradieren. Doch hatte er nicht mit Superman, Batman und Co. gerechnet. In einem erbitterten Kampf, den ihr zu Beginn der Geschichte in einer wunderschönen FMV Sequenz bewundern dürft, kämpfen die Superhelden Batman, Wonderwoman und Superman wie gewohnt mit den Superschurken, das alles in den Ruinen des zerstörten Metropolis. Nach viel Keilerei und wütenden Attacken, die ganze Häuser niederwalzen, fällt Superman seinem Erzfeind Lex Luthor zum Opfer.

Nicht gerade begeistert von Brainiacs Taktik reist dieser jedoch in der Zeit zurück und warnt die Superheldenliga vor dem bevorstehenden Krieg und gibt seine Technologie preis, die Exobytes, welche auch normalen Menschen außergewöhnliche Superkräfte verleihen, da sie die Daten aller Superhelden und -schurken enthalten. Eine neue Ära wird anbrechen und der Spieler wird Teil davon, denn Exobytes gestalten neue Helden, aber auch Schurken. Diese neue Armee treibt nun entweder Brainiac voran oder stellt sich gegen sie, je nachdem, für welche Seite man sich entscheidet.

Wie ich mir meinen Helden immer vorstellte…

Der Charaktereditor von DC Universe Online hat wirklich ein Prädikat verdient, scheinen doch die Möglichkeiten hier grenzenlos. Hat man sich erstmal für eine Seite entschieden, geht es ans Eingemachte. In einem sehr übersichtlichen Interface kann man quasi alles editieren, sei es Geschlecht, Größe, Hautfarbe (hier sind auch abgefahrene „Silver Surfer“ Looks möglich), Haarfarbe oder Augenfarbe. Ein besonderes Augenmerk sollte man allerdings auf die Heldenbekleidung legen: Von Shirts über Anzüge bis hin zu Capes und mechanischen Flügel, hier ist für jeden etwas dabei! Es können mitunter einige Stunden vergehen, bis der eigene Held so erstrahlt, wie man ihn sich wünscht.

Ist der modische Aspekt abgedeckt, entscheidet man sich vor dem Spiel noch für eine von drei möglichen Bewegungsarten, die für Helden sehr typisch sind: Fliegen, schnelles Rennen oder Akrobatik. Was man auch wählt, man kommt auf jedes Gebäude, egal ob fliegend oder per Wandlauf. Entscheidet man sich nun noch für eine Heldenfähigkeit, ist man gut gewappnet für das folgende Tutorial, denn dort lernt man den Umgang mit den Heldenspielereien: Einhändiger oder beidhändiger Kampf, Gewehre oder doppelte Pistolen und schließlich noch eine Fähigkeit wie Feuer, Eis oder Stein.

Bevor man nun endlich loslegen darf – und das will man, wenn man seinen schon jetzt fetzigen Helden erst mal sieht – sucht man sich noch, je nach Seite, einen Mentor aus, zum Beispiel Batman bei den Helden oder den Joker bei den Schurken.

Mitten drin statt nur dabei

Startet man nun auf der Seite der Helden (playMASSIVE-Leser sind nun mal Helden!), findet man sich auf einem der zahlreichen Schiffe Brainiacs als Gefangener wieder und muss sich den Weg mit den Fäusten freiräumen. Innerhalb des Komplexes erlernt der Spieler alles rund um Kampf, Fähigkeitensystem, Fähigkeiteneinsatz, Bewegung sowie Umgebung als Elemente der eigenen Flucht. Man kämpft sich quasi von Raum zu Raum, steigert ein wenig das eigene Level und setzt erlernte Fähigkeiten direkt unter Anleitung ein.

Das Tutorial entspricht wirklich nur dem Minimum an Einleitung und setzt die Story in Gang, ein wenig langweilig wenn man so will. Bis hierhin entspricht DC Universe Online mit diesem Tutorial absolut dem Einheitsbrei an MMOs: „Nutze das, tu dies, dann kommst du weiter.“

Solang sie gut verpackt ist…

…ist selbst die banalste Aufgabe das Spielen wert. DC Universe glänzt nicht gerade mit innovativen Ideen, allerdings schaffen es die Entwickler, selbst die langweiligste Grindquest in eine kleine, nett erzählte Geschichte zu verpacken. Quests locken mit ansprechenden Belohnungen und Questerfolgen. Der wichtigste Aspekt bei den Quests ist jedoch, dass das Spiel zu 100 Prozent vertont ist. So hat man Batman die deutsche Stimme von Christian Bale gegeben und dem Joker kann man, seine derben Witze erzählend, mit der, aus Arkham Asylum bekannten, Stimme von Bodo Wolf auch stundenlang zuhören.

Dabei ist das Spielsystem so simpel: Der Spieler verprügelt Kontrahenten, rettet hier einen Bürger, zerstört da ein Questziel und prügelt sich dann noch ein wenig mehr. Positiv hierbei ist, dass am Ende einer jeden Questreihe ein Bosskampf wartet, bei dem die gesammelte Erfahrung gut eingesetzt werden kann. Langeweile kommt trotz dieser Eintönigkeit aber, wie bereits angedeutet, vorerst nicht auf, versinkt der Spieler dabei doch voll und ganz im Universum der DC Comics.

Leider gibt es jedoch viel zu wenige Aufgaben in Metropolis, was wiederum bedeutet, dass ein Zweitcharakter schnell brach liegt, da sich alles schnell wiederholt und man fast unmöglich an potentiellen Quests vorbeiläuft. Schade, da hätte man ein wenig mehr Vielfalt hineinlegen können.

Komm her, ich watsch dir eine

Das Kampfsystem von DC Universe Online ist sehr angenehm für die Spieler, zumal es vorerst auf Buttonbashing hinausläuft und sich ein wenig spielt wie Arkham Asylum, später jedoch packen die Spieler dann die dicken Fähigkeiten aus, und dann bleibt kein Stein auf dem anderen. Prügeln wir uns, erhalten wir Erfahrung, die wir in sauber ausgearbeitete Skill-Bäume investieren. Hier kann man nicht alles erlernen und muss ein wenig nachdenken, wie man spielen will, das macht das Spiel dann doch wieder zu einem wiederholbaren Erlebnis. Mit den erlernten Fähigkeiten lassen wir zum Beispiel Meteoriten auf die Gegner regnen oder schießen Eiswellen. Gerade im PvP ist diese Entwicklung sehr wichtig und artet in komplizierte Verkettungen von speziellen Skills aus, und da jeder andere Bewegungen drauf hat, wird es noch einen Zacken vertrackter.
Alles in Allem ist gerade die gewaltige Charakterentwicklung essentielles Spielziel, ein Held muss schließlich ordentlich die Sau raus lassen können!

Ein Macher und doch nichts zum Machen

Helden und Schurken entscheiden über die Zukunft der Welt, doch anscheinend ist das mit ihnen so: Wer Gadgets hat, der braucht keine anderen Hilfsmittel. Drum fehlt der Crafting-Part komplett und somit kann der Spieler auch keine Sachen herstellen. Schade, manch einer würde gerne Batarangs und Kostüme selbst herstellen.

Das Ex-Game, ein alter Bekannter

Wie in jedem großen Rollenspiel schlägt sich der Spieler auch in DC Universe Online durch alle Arten von Dungeons und Instanzen mit fetten Bossgegnern, einzig und allein auf der Jagd nach dem besten Equip und den feschesten Mode-Accessoires. Es ergibt sich in den, in DC Universe als „Warnmeldungen“ genannten, Dungeons allerdings nachwievor ein Problem: Level 15 Charaktere prügeln sich, da die Spezialisierungen auf bekannte Rollen wie Heiler oder Tank im leichteren Schwierigkeitsgrad nichts bringen, sprichwörtlich mit dem Kopf durch die Wand und kommen später nicht mehr durch diese durch, da sie nie wirklich Rollen übernommen haben. Hier ist der „Hardmode“ lobend zu erwähnen, da wurden die Dungeons noch einen Schritt härter gestaltet und man muss auch Köpfchen beweisen.

Die Gebiete der Instanzen sind abgefahren: Auf dem Mond kämpfen wir uns durch Queen Bees Installationen oder wir prügeln uns durch Area 51. Fade zu bemängeln ist die Tatsache, dass man in Instanzen immer wieder und wieder rennen muss, um begehrte Wertmarken für das beste Equipment zu sammeln, denn neben Geld sind diese Marken die Währung des eigenen Helden.
Jede Instanz läuft recht gleich ab, man erledigt wie gewohnt Aufgaben, prügelt den Endboss zu Tode und heimst Loot ein – wie gewohnt, aber eben auch nicht langweilig.

Gibt’s hier was umsonst?

Der PvE Bereich ist ja bereits erklärt, was momentan negativ daran auffällt, ist die Tatsache, dass das Game absolut überlaufen ist. Es ist nicht lang her, seit vom P2P auf F2P umgestellt wurde, und so hat man natürlich eine sehr hohe Dichte an neuen Helden und Schurken. Das führt dazu, dass selbst Anfangsquests dank Überfüllung elend lange dauern und man quasi schon früh zum Resignieren gebracht wird, wenn einem der heiß ersehnte letzte Zivilist, den man retten sollte, vor der Nase von einem anderen Spieler weggestohlen wird.

Um der Gerechtigkeit Willen!

Wie bereits beschrieben, haben wir eine Fülle von Skills. Diese werden sich im PvP gezielt um die Ohren gehauen und man hofft auf den guten Ausgang des Kampfes. Manchmal ist alles schnell vorbei, da der Feind die Kombo nicht aushält, ein anderes Mal prügelt man minutenlang monoton aufeinander ein. Der PvP Modus macht Spaß, unterscheidet sich allerdings nicht groß von anderen Titeln, man hat nur ein besser abgegrenztes Gut und Böse dabei.

Comic, nicht Comedy

Von der ersten Minute an wird das Auge des Spielers mit futuristischen und wahnwitzigen Leveldesigns verwöhnt, allein das Anfangsschiff ist eine wahre Pracht. Allerdings schwächelt die Grafik ein wenig im Detail, manche Texturen sehen aus wie hingeklatscht, andere wie von Meisterhand gebacken. Ein Wechselspiel der Gefühle geht auch in Sachen Sound vonstatten: Mal actionlastiger Soundtrack, mal ödes Stimmungsgedudel. Wie in Sachen Grafik ist hier nicht alles Gold, was glänzt. Was jedoch überzeugt, sind Waffen- und Prügelsounds. Da gibt es absolut nichts zu meckern.

Es sei erwähnt, dass man für hohe Grafikeinstellungen auch einen recht guten PC braucht, da es ansonsten zu nervigen Lags kommen kann, allerdings können auch staubige Maschinen das Spiel gut verkraften.

Alles in Allem ein technisch ansprechendes Spiel, mit kleinen Schwächen hier und da. Wer das verschmerzen kann, dem sei das Spiel in Sachen Grafik und Sound sowie Gameplay ans Herz gelegt!

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DC Universe Online im Test

Fazit und Wertung von Redaktion PlayCentral

Fazit

DC Universe Online ist, was es verspricht: Eine Umsetzung des Franchise – und dabei nicht so schlecht wie Verfilmungen von Uwe Boll. Die Spielmechanik ist hier und da eintönig, aber selbst die eintönigsten Quests sind liebevoll verpackt und die Synchronsprecher sind einfach bombig. Das sehr grindlastige Spiel erweckt nicht im Geringsten den Eindruck, ein fader Abklatsch zu sein, und lockt sowohl Neulinge als auch Fans des DC Comics Universums. Auf Crafting muss man leider verzichten, jedoch hat man Spaß in den Instanzen und kommt somit auch zu Geld, besserem Equipment und Erfahrung. Einzig und allein der lasche Schwierigkeitsgrad könnte so manch einen abschrecken. Da die Kosten ja mittlerweile aufgehoben sind, sollte jeder definitiv einen Blick riskieren!

Solospieler:
Solospieler sind sehr willkommen, da man bis Level 30 sehr gut alleine spielen kann, nur die Instanzen brauchen Gruppen aus zwei, vier oder acht Spielern.

Gelegenheitsspieler:
Auch ein gelegentlicher Held ist ein Held, man verliert nicht leicht den Faden.

PvE:
Prügeln, sammeln, Instanzen laufen, hier wird jeder bedient, nur craften kann man nicht.

PvP:
Später anspruchsvoll und sehr bombastisch, macht Laune und ist einsteigerfreundlich.

Technik:
Hier und da kleine Schwächen, jedoch im Gesamtbild sehr gut aufgesetzt. Grafik und Sound stimmen für heutige Verhältnisse und machen Lust auf mehr.

Pro

+sehr gute Synchronsprecher
+100% vertont
+einsteigerfreundlich
+für Neueinsteiger und Fans gleichermaßen interessant
+fetter Charaktereditor
+fesche Ausrüstungsgegenstände

Contra

-hier und da Schwächen in der Technik
-gut verpackte, aber auf Dauer eintönige Quests
-zur Zeit sehr überlaufen
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