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Corsair TC70 Remix im Test: Der rückenschonende Minimalist unter den Gaming Chairs

Von Cynthia Weißflog - Test vom 10.08.2021 14:57 Uhr

Eine gesunde Körperhaltung, wenn man sich den Großteil des Tages sitzend vor dem PC aufhält, ist etwas, dass ich lange Zeit unterschätzt habe. Umso gelegener kam mir die Möglichkeit, den neuesten Gaming-Chair von Corsair zu testen: den TC70 REMIX. Gerade in einer Zeit, in der Homeoffice so wichtig ist wie noch nie zuvor, finden immer mehr Menschen Gefallen an Gaming-Stühlen – und das zurecht, wie mir der TC70 eindrücklich bewiesen hat.

Ich erkläre euch in meinem Test, warum der Stuhl eine kleine Offenbarung für mich war und weshalb ich rückenschonendes Sitzen vorher eindeutig viel zu klein geschrieben habe. Doch zunächst zu den allgemeinen Fakten.

Allgemeine Daten

  • Produkt: Corsair TC70 Remix
  • Preis: Rund 250 Euro
  • Farben: Grau/Weiß/Schwarz
  • Gewichtskapazität: Bis 124 kg
  • Artikelgewicht: 19 kg
  • Armlehnen: 3D-Verstellbar
  • Rückenwinkel: Bis 105° verstellbar
  • Höhe der Sitzlehne: 863mm
  • Breite der Sitzfläche: 579mm
  • Tiefe der Sitzfläche: 435mm

Das Vergleichsobjekt

Wenn man weiß, auf welchem Stuhl ich vor meinem Test mit dem Corsair TC70 viele, viele Stunden sitzend verbracht habe, kann man vermutlich nachvollziehen, weshalb ich mich schließlich doch mit der Ergonomie und Sinnhaftigkeit von Gaming Chairs ausführlicher auseinandergesetzt habe. Denn auch, wenn ich nach wie vor viel Zueignung für diesen Stuhl empfinde – er hat mir die höllischsten Rückenschmerzen beschert, die man sich vorstellen kann.

Und das obwohl ich sportlich durchaus aktiv bin und meine Rückengesundheit so gut es geht mit Yoga und Stehpausen unterstütze: Dieses Exemplar ist einfach nicht für langes Sitzen im Homeoffice gedacht. Das haben mich aufkommende Rückenschmerzen, taube Beine und daraus resultierende Konzentrationsschwierigkeiten gelehrt.

Die Bedeutung von Ergonomie

Ich gebe also offen zu, dass ich vor meiner Testphase mit dem Corsair TC70 bei meinen Sitzmöbeln wenig auf Ergonomie gegeben habe. Sie sollten gut aussehen, nicht zu viel Platz wegnehmen und vor allem eines bewerkstelligen: meinen Hintern tragen. Nachdem ich mich jedoch mehr mit ergonomischen Sitzen und Arbeiten beschäftigt und vor allem die Effekte meines neuen Sitzmöbels verspürt habe, kann ich euch sagen: Ich sehe die Welt der Stühle nun anders. Noch mehr sogar; ich bin regelgerecht anspruchsvoll geworden.

Corsair TC70 Remix Gaming Chair
© Corsair

In drei Richtungen verstellbare Armlehnen, genügend Spielraum bei der Sitzhöhenanpassung und eine um 105° neigbare Rückenlehne, die meinen Körper wie eine schützende Schale stabil umhüllt, haben meine Einstellung zum Sitzen verändert. Damit ihr wisst, was ich meine, zeige ich euch, welche einstellbaren Features der TC70 besitzt und welchen Nutzen sie für die Rückengesundheit haben:

Einstellungsmöglichkeiten beim Corsair TC70 REMIX

  • Anpassung der Sitzhöhe: Je nach Körpergröße sollte natürlich die Höhe des Stuhls angepasst werden. Unter anderem sollten hierbei die Füße flach auf dem Boden stehen können und der obere Bildschirmrand an der Blickhöhe der Augen ausgerichtet sein. Mit der Gasdruckfeder des Corsair TC70 ist all das problemlos möglich und auf bis zu 10 Zentimeter höheneinstellbar.
  • Anpassung der Sitzneigung: Die um 105° neigbare Rückenlehne hilft dabei eine aufrecht oder zwischenzeitlich entspanntere Haltung einzunehmen und die Bandscheiben zu entlastet. Hierfür gibt es einen Hebel, der die gewünschte Position auch entsprechend fixiert und in 4 Stufen die Sitzneigung um bis zu 10° synchronisiert.
  • Neigungsspannung der Sitzfläche: Um in den Genuss einer Wippmechanik zu kommen, muss die Neigungsspannung an das Gewicht der Sitzenden angepasst werden, bis nur noch minimale Kraft aufgewendet werden muss, um die Neigung von Sitzfläche und Lehne zu variieren. So können Rückenmuskulatur und Hüftpartie zusätzlich entlastet werden.
  • Anpassung der 3D-Armlehnen: Durch die Armlehnen könnt ihr eure Nacken- und Schulterparte entsprechend entspannen. Insofern die Unterarme im 90-Grad-Winkel bequem aufliegen. Beim TC70 Remix sind die Lehnen hierfür sogar soweit individualisierbar, dass ihre sie nicht nur vor und zurück, sondern auch nach rechts und links wenden könnt, um eine optimale Ablagefläche für eure eure Unterarme zu ermöglichen.
  • Eingebaute Lendenstütze: Ihr kennt diese Stütze wahrscheinlich oftmals als Kissen, das einem Gaming Chair beiliegt. Bei dem TC70 ist kein separates Kissen notwendig, da das Polster bereits in die Rückenlehne via Schaumstoffeinsatz integriert ist. Anpassbar ist es somit zwar nicht, eine aufrechte Haltung soll es dennoch fördern, ebenso wie das Ermüden der Rückenmuskulatur mindern und lästigen Rückenschmerzen vorbeugen.
Corsair TC70 Remix Gaming Chair
© Corsair

Der simple Aufbau

Im Lieferumfang findet ihr neben dem Corsair TC70 REMIX selbst ein Benutzerhandbuch und die für die Montage notwendigen Teile samt Anleitung. Ich habe den Stuhl damit in etwa 20 Minuten aufgebaut, man bekommt das aber sicherlich schneller hin, wenn man nicht versehentlich die sorgsam unterteile Tüte mit den Schrauben quer aufreißt und die Einzelteile komplett durcheinander wirft.

Es gibt sogar ein Video von Corsair selbst, das den unkomplizierten Aufbau ebenso wie die „Ersteinrichtung“ des Gaming Chairs beschreibt. Vor eurer Nutzung solltet ihr unbedingt die gezeigten Einstellungen vornehmen, um den Stuhl an eure individuellen Sitz- und Körperbedürfnisse anzupassen. Hierfür gibt es verschiedene Anleitungen im Netz, die genau erklären, worauf dabei geachtet werden muss.

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Rollen und Schneidersitz für die Seele

Es ist eines dieser Dinge, von denen man nicht weiß, dass man sie in seinem Leben vermisst hat, bis man sie kennenlernt. Nein, ich rede nicht von der Liebe meines Lebens, sondern den 60mm-Rollen am TC 70. Also irgendwie doch von meiner großen Lieben, denn sie haben mich wahrhaftig mobil gemacht. Mit dem Brett auf dem ich vorher gesessen habe, konnte ich mich keinen Zentimeter bewegen: Jetzt hab ich sogar kleine Felgen an meinen Rollen!

Corsair TC70
© PlayCental

Mit dem TC70 kann ich absolut smooth und in alle Richtungen skaten, wie ich gerade möchte. Und ich kann noch etwas tun: Im Schneidersitz auf der Sitzfläche verharren. Für mich ist die Fläche groß genug, um hin und wieder meine Beine verkreuzt übereinanderzuschlagen und es mir so in dem Stuhl bequem zu machen. Denn klein ist die Sitzfläche mit einer Breite von knapp 60 cm und einer Tiefe von rund 45 cm wahrlich nicht.

  • Tipp: Der Schneidersitz ist zwar nicht gerade für Menschen mit Gelenkproblemen geeignet, ist grundsätzlich aber eine gute Sitzform, die man hin und wieder einnehmen kann, um Oberschenkel und Becken zu dehnen, den Beckenboden zu entspannen und gleichzeitig die Muskulatur im Bauch-, Rücken- und Hüftbereich zu stärken. Wichtig ist auch hier eine gerade Körperhaltung, die der Gaming Chair von Corsair durchaus unterstützt, und eine nicht allzu lange Verweildauer.

Während kleinere Podexe also auch ihre Beine darin verschränken können, finden größere ausreichend Platz und Komfort. Vor allem größere Personen sind für diesen Stuhl wahrscheinlich ohnehin noch besser geeignet, als ich es mit 162 Zentimetern Körpergröße bin. Dass ich dennoch positive Effekte verspüre und den Stuhl auf meine eigene (gesunde) Art und Weise zu nutzen weiß, spricht meiner Meinung nach für den healthy TC70-Chefsessel. Ein Nackenkissen, dass ich erreichen müsste, gibt es ohnehin nicht und so fühlt sich auch die Höhe der Lehne optimal an.

Die Optik war mein Problem

Nicht umsonst sind Gaming Chairs oft auch als Racer Stühle bekannt, immerhin folgen sie häufig einem Design, der einem modernen Sportwagen entlehnt ist und Racing-Games einst um eine immersive Komponente bereichert hat. Allerdings kann ich persönlich mit dem Innendesign von Rennfahrzeugen recht wenig anfangen und stehe auf schlichte, sachliche Designs. Bestenfalls so minimalistisch und wenig Kladderadatsch wie möglich: Für mich also bitte keine kleinen Minikissen, aerodynamische Schwünge und Aussparungen oder fancy Farbelemente, die das ganze „futuristisch“ wirken lassen sollen.

Und obwohl das Design des Corsair TC70 ebenfalls vom Rennsport inspiriert sein soll, befriedigt die reduzierte Optik die innere Minimalistin in mir, die nicht auf den Komfort und gesundheitlichen Vorteile eines Gaming Chairs verzichten wollte. Denn Corsair hat einen Stuhl designt, der auch ohne Lendenkissen und ausladende Nackenstütze, komfortabel und gutaussehend bleibt. Gepaart mit dem Mix aus pflegeleichtem Kunstleder, weichem Stoff und dem hübsch eingestickten Corsair auf der Rückseite erinnert er mich eher an einen eleganten, aber kuscheligen Chefsessel, der genug Luft lässt, um es darauf auch im Sommer und bei hitzigen „CS:GO“-Matches auszuhalten.

Corsair TC70
© PlayCental

Warum ein Gaming Chair allein nicht die Lösung ist

Wer nun denkt, dass ein solcher Gaming Chair alle Rückenprobleme ganz einfach in Luft auflöst, hat leider trotzdem falsch gedacht. Die Ergonomie eines Sitzmöbels allein trägt nicht zur langfristigen Erhaltung eurer Gesundheit bei. Menschen sind nicht dazu gemacht, lange sitzend auf einem Platz zu verharren. Wir sollten immer wieder Gehpausen einlegen oder zumindest in den Stand wechseln, um auf Dauer eine gesunde Haltung zu bewahren.

Es geht also nicht nur um das richtige Platzieren auf einem gut eingestellten Stuhl. Ein Gaming Chair wie der Corsair TC70 kann lediglich unterstützend beziehungsweisend entlastend wirken. Nicht weniger wichtig sind das Kräftigen der Muskulatur durch Sport und/oder regelmäßiges Dehnen, also das stete Feilen an unserer Rückengesundheit und das Ausgleichen langer Sitzsessions. Andersherum durfte ich feststellen, dass regelmäßiges Training und Yoga-Sessions allein nicht die vielen Stunden kompensieren, die ich mit meinem Po statisch auf einem Holzbrett verbringe.

Fazit

Bei Gaming Chairs steht ein Wörtchen ganz oben auf der Agenda: Ergonomie. Und dieses Wort wird inzwischen so groß geschrieben, dass die ursprünglich aufs Gaming ausgelegten Stühle auch immer häufiger von nicht-spielenden Personen genutzt werden, die lang in einer sitzenden Tätigkeiten verharren müssen. Nach meiner Zeit mit dem TC70 Remix verstehe ich wieso. Auch wenn man mit Ende 20 noch nicht alt genug für Rückenprobleme zu sein scheint, ist das stete Sitzen an einem Ort ein absoluter Killer für die Rückengesundheit. Nicht ohne Grund habe ich die Entlastung des unteren Rückens so schnell gespürt und als überraschend wohltuend empfunden.

Das Beste: Durch den Corsair TC70 Remix konnte ich meinen Frieden mit Gaming Chairs schließen, denn er ist nicht in der herkömmlichen Rennsitz-Optik, die mich immer von einem Kauf abgeschreckt hat. Er ist eher zeitlos designt, bequem, wahrhaftig rückenschonend und wird mir wahrscheinlich eine Weile erhalten bleiben, sollte sich der Qualitätseindruck bestätigen. Dass man keine individuell anpassbare Lordosenstütze hat oder die Rückenlehne zusätzlich in der Höhe verstellen kann, ist mir bislang nicht negativ aufgefallen.

Corsair TC70 Remix Gaming Chair
© PlayCental

Schade ist aber, dass beim Einstellen das Fixieren der Armlehnen in der Horizontalen nicht möglich ist. Ob das fehlende Nackenkissen oder das statische Lendenkissen zudem auf Dauer ein Hindernis darstellen, das Optimum an Sitzgesundheit herauszuholen, wird wohl erst mein Zukunfts-Ich verraten können. Immerhin machen sich Fehlhaltungen häufig erst nach einer Weile bemerkbar. Zum aktuellen Zeitpunkt hat der Corsair TC70 jedoch alles, was ich mir für meinen Rücken und mein Ästhetik suchendes Auge gewünscht habe und bei seinem robusten, qualitativen Auftreten, den recht stolzen Preis von rund 250 Euro durchaus nachvollziehen lässt.

* Hinweis: Bei allen Links zu Onlineshops handelt es sich um Affiliate-Links. Wir erhalten für jeden darüber erfolgten Kauf eine kleine Provision – ohne, dass ihr einen Cent mehr bezahlt. Danke für eure Unterstützung!

Eigentlich Elbennymphe der Unsterblichen Landen, die sich bei PlayCentral.de als Videospiel- und Buchliebhaberin tarnt. Löffelt beim Artikeltippen exzessiv Nussmus und führt eine Dreiecksbeziehung mit Geralt und Yennefer. Rollenspiel-Enthusiastin, die in CS:GO grundsätzlich keine Hühner tötet.
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