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YouTube: Logan Paul filmt Leichnam von Suizidopfer, entschuldigt sich nach Shitstorm

Von Wladislav Sidorov - News vom 03.01.2018 08:12 Uhr

Der YouTube-Comedian Logan Paul filmte in einem neuen VLOG den Leichnam eines Suizid-Opfers im japanischen Aokigahara-Wald. Nur wenige Minuten nach einer an sich guten Botschaft begann er zu lachen. Nun folgte ein gigantischer Shitstorm – mit Entschuldigung.

In einem neuen YouTube-VLOG reiste Comedian Logan Paul, einer der bekanntesten und erfolgreichsten Webvideoproduzenten der Welt, in den japanischen Aokigahara-Wald. Darin filmte er ohne Nachzudenken den Leichnam eines Suizid-Opfers, nun folgt der Shitstorm.

In dem Video wollte Paul eigentlich auf einen ganz anderen Aspekt des Waldes eingehen: Der Möglichkeit, dass der Wald von Geistern heimgesucht wird. Er, sein Team und ein Reiseführer trafen jedoch unterwegs auf ein Suizid-Opfer, das wenige Stunden vor dem Dreh seinen Gedanken erlag.

Paul filmt Leichnam mehrfach und macht anschließend Witze

Logan Paul zeigt sich zunächst sichtlich bewegt vom Schicksal des Opfers – filmt diesen jedoch mehrfach für mehrere Sekunden. Zwar erfolgt zumindest die Verpixelung des Gesichts, der bereits blau angelaufene Körper wird dennoch wiederholt demonstrativ gezeigt.

Viel skandalöser als das bloße Zeigen des Leichnams ist die Reaktion Pauls im Laufe des Videos: Anfangs versucht er das Thema mit persönlichen Ermahnungen und Hinweisen durchaus angemessen zu verarbeiten. Später greift er jedoch zu absurd wirkenden komödiantischen Einlagen, zusammen mit dem Tragen einer quietschgelben Mütze, die er bereits zu Beginn des Videos aufsetzte.

Angebliche Lacher: Paul soll Reaktion überspielt haben

Im Intro des Videos erklärte Paul, dass es sich hierbei nicht um Clickbait handle und er sich sicher sei, dass so etwas noch keinem anderen YouTuber passiert sei. Zudem verkündete er lautstark, dass seine Zuschauer „so etwas noch nie gesehen hätten“.

Die BBC berichtet, dass einer seiner Begleiter abseits der Kamera erwähnte, dass es ihm beim Besuchen des Waldes nicht gut ginge. Logan soll daraufhin lachend folgendes gesagt haben: „Was denn, hast du etwa noch nie eine Leiche gesehen?“

Herbe Kritik am Video

Die Reaktion seiner und der allgemeinen YouTube-Community ließ nicht lange auf sich warten, trotz der rund 600.000 Likes auf sein Video, das schnell wieder offline genommen wurde. Paul wurde Pietätlosigkeit vorgeworfen, einige beschuldigten ihn, dass er versuche aus den Schicksalen der Opfer Profit zu schlagen.

Auch mehrere berühmte Schauspieler wie Aaron Paul und Zach Braff kritisierten Logan Paul harsch. Aaron Paul erklärte, dass er nicht fassen könne, wie so viele junge Menschen zu Logan aufsehen könnten, weil dieser „ihn anekeln würde“.

Entschuldigung von Logan Paul folgte prompt

Logan Paul entschuldigte sich mittlerweile mehrfach auf seinen Plattformen und erklärte, dass nichts seine Taten entschuldigen würde und dass seine Community aufhören solle, ihn zu verteidigen. Er glaube nicht daran, dass ihm jemals jemand dafür vergeben könnte, gelobte jedoch Besserung abseits der Kameras.

Zudem erklärte er, dass er sich vor allem bei den Angehörigen des Suizid-Opfers und auch dem Opfer selbst entschuldigen wolle. Er wisse, dass Suizid kein Spaß sei und hoffe, er habe niemanden mit seinen Videos verletzt.

Verlinkung von Merchandise-Store und Monetarisierung

Auch wenn der Shitstorm sicherlich gerechtfertigt ist und andere Webvideoproduzenten hoffentlich mehrfach darüber nachdenken lässt, was sie zeigen und was sie letztendlich veröffentlichen: Zumindest kann Paul zu Gute gehalten werden, dass er in dem Original-Video tatsächlich mehrfach die Folgen von Suizid und die Wichtigkeit von Prävention erwähnt. 

Die Tatsache, dass er selbst nach Abschluss der Produktion, dem Schneiden des Videos und bei der Veröffentlichung nicht auf den Aufbau des Videos achtet, ist dennoch nicht zu entschuldigen. Auch die fehlende direkte Demonetarisierung und das Verlinken seines Merchandise-Stores in der Beschreibung ist pietätlos.

Der Aokigahara-Wald am Fuße des Mount Fuji

Der Aokigahara-Wald liegt am Fuße des Mount Fuji, dem größten Berg Japans, und ist vor allem für seine erschütternde Historie bekannt. Tausende Menschen begingen in ihm Suizid – der Ort wird aufgrund seiner dichten Rate an Bäumen und der Weitläufigkeit des Areals gewählt. Der Wald soll geachtet und respektiert werden, Logan Pauls Video sei deshalb eine Verhöhung der Opfer, so der Zensus.

Menschen, die im Wald Suizid begehen wollen, werden von freiwilligen Helfern versucht aufzuhalten, das gelingt jedoch nicht immer. Seile, Schilder und Hinweise an den Bäumen versuchen Depressive und Betroffene umzustimmen und sie mit beruhigenden Worten zurückkehren zu lassen. Rettungskräfte sind nahezu rund um die Uhr im Einsatz, um Leichen zu bergen oder mögliche Opfer präventiv zu retten. 

Wichtig: Solltest Du Probleme haben, depressiv sein oder über Suizid nachdenken, kannst du dich unter 0800-1110111 oder 0800-1110222 kostenlos an die Telefon-Seelsorge wenden. Dort erhältst du professionelle Hilfe und wirst beraten.

Wenn du über deine Probleme nicht reden kannst und dennoch Hilfe suchst, die Beratung der Telefon-Seelsorge ist auch über E-Mail möglich.

Kindern und Jugendlichen steht zusätzlich die Nummer gegen Kummer von Montag bis Samstag zwischen 14 bis 20 Uhr jederzeit zur Verfügung. Die Nummer lautet 116 111.

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