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Anthem: Stress sorgt für mentale Probleme bei den Entwicklern

Von Philipp Briel - News vom 03.04.2019 07:41 Uhr
© Electronic Arts

Crashes, Balancing-Probleme und ein holpriger Launch: Der Loot-Shooter „Anthem“ von BioWare legte nicht unbedingt einen blitzsauberen Start hin. Doch auch hinter den Kulissen lief es nicht rund, wie ein neuer Bericht verrät. Anhaltender Stress soll zu mentalen Problemen der Mitarbeiter geführt haben.

Die Entwicklung eines Videospiels ist mit enormem Stress und Überstunden verbunden. Sogenannte Crunch Times sind keine Seltenheit. Ein neuer Bericht von Kotaku wirft ein schlechtes Licht auf BioWare, denn die Entwicklung von Anthem soll die mentale Gesundheit der Entwickler stark in Mitleidenschaft gezogen haben.

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Depressionen und Angstzustände bei den Entwicklern von Anthem

Hinter den Kulissen von Entwickler BioWare brodelt es gewaltig. Bereits nach der Veröffentlichung von „Mass Effect Andromeda“ attestierten verschiedene Berichte dem kanadischen Studio katastrophale Zustände und auch die Entwicklung von „Anthem“ verlangte von den Machern einiges ab.

Eigentlich sollte „Anthem“ nämlich einen ganz anderen Namen haben, wie aus dem Insiderbericht hervorgeht. Nur wenige Tage vor der ersten Ankündigung auf der E3 2017 hieß das Spiel noch „Beyond“ – die Mitarbeiter hatten sogar bereits T-Shirts mit diesem Namen gedruckt.

Die Entwicklung des Spiels sei extrem holprig verlaufen, wie Kotaku in dem Bericht schreibt. Depressionen und Angstzustände unter den Entwicklern seien keine Seltenheit, verrät eine interne Quelle weiter. Insgesamt 19 Personen wurden für den Artikel interviewt, die die Arbeitsbedingungen bei BioWare in kein gutes Licht rücken.

Brutale Crunch-Phasen, anhaltender Leistungsdruck und technische Probleme haben die mentale Gesundheit der Entwickler von „Anthem“ stark in Mitleidenschaft gezogen, heißt es weiter. So habe sich das Spiel bereits seit über sieben Jahren in Entwicklung befunden, sei allerdings gerade einmal 18 Monate vor Release in Produktion gegangen.

Vor allem die Führungsetage beschreiben die Quellen als „nicht in der Lage, eine beständige Vision zu formulieren und nicht willens, auf Feedback zu hören“. BioWare sei ein Entwicklerstudio, das in der Krise steckt. Stressbedingte Krankmeldungen von Mitarbeitern seien keine Seltenheit gewesen.

Laut einem Mitarbeiter habe man innerhalb des Studios sogar abgelegene Räume gesucht, die Tür verschlossen und einfach nur geweint:

„Die Leute waren ständig einfach nur wütend und traurig. Depressionen und Angstzustände sind eine Epidemie bei BioWare.“

Einige Mitarbeiter hätten sich aufgrund von „Stress-Unfällen“, wie BioWare sie nennt, krankschreiben lassen. Dabei handele es sich um heftige Nervenzusammenbrüche ausgelöst durch Stress, aufgrund dessen Mitarbeiter ein bis drei Monate ausfielen. Manche seien danach zurückgekommen, einige jedoch nicht.

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Das sagen Electronic Arts und BioWare zu den Vorwürfen

Die offizielle Antwort von Electronic Arts und BioWare auf die Vorwürfe ließ nicht lange auf sich warten. In einem Blog-Eintrag äußerten sich die Macher von „Anthem“ zum Inhalt des Artikels:

„Das Wohlbefinden und die Gesundheit unserer Mitarbeiter ist etwas, das wir sehr ernst nehmen. Wir haben uns dazu entschieden, den Artikel nicht zu kommentieren und nicht an der Diskussion teilzunehmen, weil wir finden, dass er einen unfairen Fokus auf bestimmte Mitglieder des Teams und Führungskräfte legt, die ihr absolut Bestes getan haben, den Fans diese komplett neue Idee näherzubringen.“

Man hätte die Kritik allerdings gehört und will das gemeinsam mit Feedback aus internen Umfragen untersuchen. BioWare hätte den Fokus auf bessere interne Planungen gelegt, um Crunch-Times zu vermeiden, die in internen Untersuchungen kein großes Thema gewesen wären.

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Bleibt nur zu hoffen, dass die Studioleitung sich die Kritik der Mitarbeiter zu Herzen nimmt und die Arbeitsbedingungen verbessert, um die Gesundheit nicht weiter zu gefährden. Kotaku hingegen steht voll und ganz hinter dem veröffentlichten Artikel und hält es für wichtig, Fragen zu stellen und zu veröffentlichen, was man herausfindet.

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