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Crackdown 3: Test – Die Solo-Kampagne ist eine explosive Meditation

Von Cynthia Weißflog - Test vom 14.02.2019 13:07 Uhr
© Microsoft

Zehn Jahre nach den Ereignissen des zweiten Teils der Reihe, wird die Geschichte der Agency in Crackdown 3 endlich fortgesetzt. Nach mehrmaligen Verschiebungen erscheint der Action-Titel nun offiziell am 15. Februar 2019. Wir hatten die Gelegenheit uns vor Release intensiver mit der der Solo-Kampagne des futuristischen Open-World-Spiels auseinandersetzen und berichten euch im Test von unseren Eindrücken der PC-Version.

Das Licht in der Finsternis

Nach sogenannten Verdunklungsangriffen unbekannter Ursache wird in Crackdown 3 die weltweite Energieversorgung lahmgelegt. Die entstandene Finsternis und das irdische Chaos fordern das Aktivwerden der Agency als beste Spezialeinheit der Welt. Die eigens zum Kampf gezüchteten Agenten verfügen selbstverständlich über Superkräfte und haben Zugriff auf eine vielfältige, moderne Waffen- und Fahrzeugtechnik.

Nach einer motivierenden Rede von Team-Leader Jaxon, gespielt von Terry Crews, möchten wir uns deshalb natürlich sofort ins Kampfgetümmel stürzen. Nur blöd, dass wir direkt zu Beginn selbst einem Anschlag zum Opfer fallen, der zunächst unser ganzes Team auslöscht und nur noch ein Häufchen DNA hinterlässt. 

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Anfänger, Agent oder Legende?

Für eine Dame namens Echo ist unser zerfallener Zustand wohl allerdings kein Problem und sie kann uns wieder zu einem vollständigen Agenten zusammenflicken. Welcher Charakter dabei herauskommt, entscheidet ihr bereits vor dem Start der Kampagne im Hauptmenü. Dort könnt ihr euren Protagonisten und die Schwierigkeit eurer Welt unabhängig voneinander auswählen und mit einem individuell gelevelten Charakter stets eine neue, anspruchsvollere Spielwelt beginnen.

Zu Beginn stehen sechs verschiedene Agenten mit unterschiedlichen Stärken zur Auswahl, die verschiedene Boni mit sich bringen. Jaxon bringt euch beispielsweise mehr Erfahrungspunkte in den Kategorien Stärke und Sprengstoff, während die anderen beweglicher sind, besser fahren oder schießen können. Die gesperrten Agenten könnt ihr während der Kampagne freischalten, indem ihr die in der Spielwelt verstreute DNA der Team-Mitglieder sammelt.

Willkommen in New Providence!

Die offene Spielwelt selbst trägt den Namen New Providence und kristallisiert sich als gut getarntes Zentrum des Bösen heraus. Die futuristische, farbenfrohe Stadt steht unter der Herrschaft von Terra Nova, einem Großkonzern des organisierten Verbrechens und Ursprung der weltlichen Zerstörung, die zu verhindern unser Auftrag war und ist.

Ganz im Sinne eines von Comics inspirierten klassischen Actionspiels, ist es dabei selbstverständlich unsere Aufgabe den CEO und damit den Kopf der Schlange zu eliminieren – und das bitte unüberhörbar! Denn nicht nur Optik und die temporeiche Handlung erinnern an die bebilderte Literatur, sondern ebenso die actiongeladene Vorgehensweise der Helden: Ballern, Zerstören, Ballern und nochmal zerstören. Präzision, Feingefühl, Heimlichkeit oder Taktik? Brauchen wir nicht, wir schießen einfach! Genau so funktioniert Crackdown 3 die meiste Zeit, wenn da nicht noch ein paar andere Fähigkeiten wären.

Neben Sprengstoff-, Stärke- und Schießskills könnt und müsst ihr ebenso eure Wendigkeits- und Fahrfähigkeiten ausbauen, indem ihr in der Welt Skill-Kugeln sammelt, Rennen absolviert oder Stuntsprünge vollführt. Während die Wendigkeits-Strecken meistens in luftigen Höhen zwischen den Hochhäusern der Stadt liegen, finden die Autorennen klassisch auf den Straßen statt. In beiden Fällen muss eine gewisse Menge an Kontrollpunkten innerhalb eines bestimmten Zeitraumes passiert werden, um Medaillen in Bronze, Silber oder Gold freizuschalten und so Skillpunkte zu erhalten. Das funktioniert ziemlich einfach und ist nicht sehr anspruchsvoll – wie die meisten Aufgaben in New Providence.

Vorbereitungen treffen

Bevor wir uns jedoch allzu selbstbewusst und mit geringen Überlebenschance auf den Weg zu Terra Nova CEO Elisabeth Niemand machen, sollten wir sie von ihren Handlangern isolieren und aus den Bewohnern der Stadt Rebellen machen. Durch das Erkunden der Stadt deckt man ziemlich schnell die dafür notwendigen Missionsziele auf und kann sie quasi im Vorbeilaufen erledigen.

Einer der ersten sinnvolleren Aufgaben ist dabei das Freischalten sogenannter Nachschubpunkte, die gleichzeitig als Schnellreiseorte dienen. Bei einem Neuladen des Spiels oder im Falle eines Todes, könnt ihr nämlich nur an diesen Orten wieder neu spawnen und nicht an eurem letzten automatischen Speicherpunkt.

Gleichzeitig könnt ihr dort auf euer Waffenarsenal zugreifen, um eure Ausrüstung und eure Agenten-DNA ohne Fortschrittsverlust zu wechseln. Letzteres kann hilfreich sein, um für entsprechende Aktivitäten mehr Erfahrungspunkte zu generieren oder optische Abwechslung zu haben, stellt aber tatsächlich keine allzu notwendige Funktion dar.

Praktischer sind dagegen die Garagen, die an einigen Nachschubpunkten verfügbar sind. Dort könnt ihr eure geklau-, ähm, gesammelten Autos abrufen und liefern lassen. Beim Erreichen des ersten Fahrskill-Level bekommt ihr allerdings direkt ein transformierbares Agency-Fahrzeug, das ihr euch per Knopfdruck überall hinbestellen und bis zur mörderischen Maschine aufleveln könnt.

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Der Start einer Revolution

Auf unserer Mission das wahre Böse zu besiegen, müssen wir Fabriken, Labore, Bahnstationen und Kraftwerke in Schutt und Asche legen. Auf diese Art und Weise können wir Logistik, Industrie und Sicherheit der kriminellen Organisation schwächen und Informationen über die Abteilungsleiter der jeweiligen Einrichtungen sammeln. Habt ihr das getan, offenbaren sich euch die Zielpersonen auf eurer Karte und ihr könnt ihnen in Bosskämpfen entgegentreten.

Um euch sinnlose und aussichtlose Wege zu ersparen, wird dabei stets eine Überlebenschance angezeigt, die man durchaus ernst nehmen kann. Je mehr Stellvertreter der verschiedenen Wirtschaftszweige ihr ausgelöscht habt, desto schlechter werden schließlich die Schutzvorkehrungen des Terra Nova-CEOs und umso höher steigen eure tödlichen Erfolgsaussichten.

Zusätzliche Verstärkung erhaltet ihr, indem ihr die Bewohner von New Providence nach und nach zur Rebellion auffordert. Dafür könnt ihr Propaganda-Säulen hacken, um sie für eure eigene Botschaften zu nutzen oder Gefängnisse öffnen, um unrechtmäßig festgehaltene Bürger gegen das System von Terra Nova aufzubringen. Eine gestärkte Widerstandbewegung erweist sich beispielsweise als praktisch, wenn ihr viele Zerstörungen verursacht habt und eure Bedrohungsstufe so hoch angestiegen ist, dass eine Ausgangssperre für euch verhängt wird. Denn dann muss eine bestimmte Anzahl gegnerischer Streitkräfte ausgeschaltet werden, um die Sperre aufzuheben. Die rekrutierten Rebellen können euch in solchen Fällen teilweise unterstützen.

Ballern und Springen, Flair und Performance

In dem Action-Titel wird kein Wert auf Genauigkeit oder Kopfschüsse gelegt. Das automatische Anvisieren und simple Draufhalten genügt, um selbst die stärksten Gegner zu Fall zu bringen. Außerdem ist es damit einfach in dem entstehenden Chaos die feindlichen Schüsse besser lokalisieren zu können. Mit den vielzähligen, teils übermäßig starken Waffentypen und modernen Vehikeln, die ihr auf verschiedenen Wegen im Spiel erhalten und sammeln könnt, ist das Aufleveln also kein allzu schwieriger Prozess. Zudem erhaltet ihr für jeden getöteten Rivalen Leben zurück und um Fallschaden zu erhalten, muss man schon einiges falsch machen.

Allerdings wirken Sprung- und Festhaltemöglichkeiten im Spiel teilweise willkürlich platziert und gestalten einige Kletteraktionen teilweise etwas frustrierend. Jedoch kann man dem entgegenwirken, indem man vor einem rätselhafteren Aufstieg seine Wendigkeits-Skills verbessert oder Gadgets freischaltet. Denn praktischerweise ist alles in der futuristischen und technisch fortgeschrittenen Spielwelt mit überdeutlichen Hologrammen gekennzeichnet und führt einen leicht zu Skill-Kugeln, Rennstrecken und Missionszielen.

Die trotzdem eher simpel gehaltene, typische Crackdown-Comicgrafik kommt dem dritten Teil der Reihe in Sachen Performance eindeutig zu Gute. Die Ladezeiten beim Laden des Speicherstandes und beim Durchführen von Schnellreisen sind beispielsweise trotz der offenen Spielwelt wirklich kurz und können von weniger leistungsstarken PCs locker gemeistert werden. Weiterhin wurden die Zwischensequenzen und viele zusätzliche Audioaufnahmen im Spiel von namhaften, deutschen Synchronsprechern vertont und bieten zwischen all dem Geballere, den Sirenen und Explosionen eine willkommene Abwechslung.

Koop-Kampagne und Multiplayer

Obwohl wir uns ins diesem Test nur der Solo-Kampagne von Crackdown 3 gewidmet haben, sollen die beiden anderen wesentlichen Bestandteile des Action-Titels nicht unerwähnt bleiben. Denn mit Release am 15. Februar für Xbox One und Windows 10-PC werden außerdem eine Koop-Kampagne und der Multiplayer-Modus Wrecking Zone erscheinen.

Die Koop-Kampagne könnt ihr über Xbox-Live zusammen mit einem Freund absolvieren, in der Wrecking Zone dagegen treten zwei Teams mit jeweils fünf Spielern in einer von drei Kampfarenen gegeneinander an, mit der Möglichkeit die gesamte Umgebung zu verwüsten. Eurem Agenten stehen in diesem Modus zusätzliche Fähigkeiten und Ausrüstung zur Verfügung, die das Schieß- und Springerlebnis an den Multiplayer entsprechend anpassen und euch einen Spielplatz der Zerstörung, aber auch des Teamworks ermöglichen.

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Crackdown 3 im Test

Fazit und Wertung von Cynthia Weißflog

Die Mehrspieler-Modi von Crackdown 3 haben vermutlich die meisten Änderungen erfahren, denn in der Solo-Kampagne erleben wir wenig Innovation. Schon in den ersten beiden Teilen setzt man auf den relativ simplen Spielaufbau: ein Agent mit der Lizenz zum Stehlen von Autos und und dem Stiften von Chaos wird mit Superkräften ausgestattet und in eine offene comicartige Spielwelt entsandt, um sich kriminellen Machenschaften in den Weg zu stellen.

Schießen ist nach wie vor elementar, benötigt aber keinerlei Können oder Übung. Es gilt: Anvisieren und draufhalten. Lediglich eure Sprungkünste werden in Crackdown 3 gelegentlich unter Beweis gestellt, weshalb das Spiel stellenweise mehr einem temporeichen Jump ’n’ Run-Titel als einem Action-Spiel ähnelt.

Sollte man trotzdem einmal einige Sekunden im Großstadtlärm verweilen, macht unser Agency-Boss über Funk direkt gehörig Druck und treibt uns zur Weltrettung an. Ja, das kann etwas nervig sein, vor allem wenn Echo noch dazwischen quatscht und sich die beiden in einer Tour gegenseitig unterbrechen. Doch genau diese Audiosequenzen und das vermehrte Auftauchen von Zwischensequenzen machen Crackdown 3 insgesamt ein wenig storylastiger als seine Vorgänger.

Und so paradox es auch klingen mag, aber man kann durch den fehlenden Anspruch in dem ereignisreichen Treiben sehr gut abschalten. Den Funk könnt ihr nämlich durchaus deaktivieren und die Spielsounds durch Naturgeräusche oder klassische Musik ersetzen. Dann haben die bunten Explosionen, die unkomplizierten dynamischen Schusswechsel und die teils schwebende Fortbewegung beinahe etwas Meditatives. Jedenfalls beinahe. Ein typisches Crackdown-Erlebnis eben.

Quack, Quack, Motherducker.

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Pro

+simpler, leicht verständlicher Spielaufbau
+übersichtliche Menüführung
+separierte Speichermöglichkeiten für die verschiedenen Schwierigkeitsstufen
+viele Möglichkeiten zur Freischaltung von Ausrüstung & Agenten
+Vielfältige Ausrüstung mit zahlreichen unterschiedlichen Eigenschaften
+grandiose Performance und kurze Ladezeiten auf Grund der vereinfachten Grafik
+cooles, futuristisches Setting
+Entspannung zwischen lautstarker Zerstörung und anspruchslosem Ballern
+hochkarätige Synchronsprecher
+klassischer Action-Third-Person Shooter

Contra

-niedrig liegender Anspruch könnte schnell unterfordern oder langweilen
-Story ist ausgesprochen generisch und steht keineswegs im Mittelpunkt
-Funkdurchsagen können anstrengend und sehr repetitiv sein
-Aufgaben und Missionsziele sind ebenso sehr einseitig und wiederholen sich
-keine besonderen Innovationen in die Spielereihe gebracht
-teilweise zu viel Jump 'n Run-Game und zu wenig Shooter
-Springen, Fliegen und Klettern kann sehr zufällig ablaufen
-Tastenbelegung teils sehr gewöhnungsbedürftig
Eigentlich Elbennymphe der Unsterblichen Landen, die sich bei PlayCentral.de als Videospiel- und Buchliebhaberin tarnt. Löffelt beim Artikeltippen exzessiv Nussmus und führt eine Dreiecksbeziehung mit Geralt und Yennefer. Rollenspiel-Enthusiastin, die in CS:GO grundsätzlich keine Hühner tötet.
Crackdown 3 Action-Adventure PC, Xbox One
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