PLAYCENTRAL TESTS The Legend of Zelda: Breath of the Wild

Zelda: Breath of the Wild im Test: Der Beginn einer neuen Ära

Von Sascha Scheuß - Test vom 03.03.2017 16:31 Uhr

Nintendo wollte sich mal wieder etwas trauen. Eine offene Spielwelt, erstmalig vertonte Charaktere und der Release auf einer brandneuen Konsole, die im Vorfeld vor allem eines erntete: Skepsis. Die ersten Wertungen der internationalen Presse sprachen allerdings eine deutliche Sprache und bereits jetzt wird im Internet vom wohl besten Zelda-Titel aller Zeiten gesprochen. Ob dem wirklich so ist und wer sich den Titel auf jeden Fall ansehen sollte, klären wir in unserem spoilerfreien Test.

„Öffne deine Augen.“ Mit diesen Worten werden wir serienuntypisch in den aktuellen Ableger The Legend of Zelda: Breath of the Wild geworfen. Am Hauptprotagonisten hat sich wenig getan – wir spielen wie eh und je den Helden in Grün, der den Namen Link trägt, knapp 100 Jahre verschlief und erleben innerhalb weniger Sekunden gleich zwei Neuerungen. Erstens gibt es eine Sprechrolle in einem Zelda-Titel und zweitens können wir Link Oberkörperfrei begutachten.

Doch wem gehört die Stimme und warum sehen wir diese Person nicht? Fragen, die uns in älteren Teilen der Reihe sofort beantwortet wurden. Doch Breath of the Wild macht ab der ersten Sekunde deutlich, dass wir dieses Mal nicht an die Hand genommen werden. Kein langes Intro, keine hundert Charaktere die uns vorgestellt werden und auch die Musik scheint vergessen worden zu sein. Man mag es anfangs nur schwer glauben, doch das hier ist tatsächlich The Legend of Zelda – nur anders.

Aus dem langen Schlaf erwacht, verlassen wir nach Anweisung der weiblichen Stimme die Höhle, in der wir genächtigt haben. Währendessen lernen wir kurz wie man sprintet, springt und klettert, was für diese Serie ebenfalls mehr als untypisch ist. Der „neue Link“ fühlt sich sofort deutlich flexibler und fitter an, als seine Vorgänger und nachdem wir in den obligatorischen Truhen unsere ersten Kleidungsstücke gefunden und angezogen haben, sehen wir uns in der offenen Spielwelt von The Legend of Zelda: Breath of the Wild wieder. Sanfte Musikklänge huschen über die Soundboxen und der weite Blick über das Land Hyrule verleiht dem einen oder anderen Fan die erste Gänsehaut.

© Nintendo

Die ersten Schritte in die offene Spielwelt sind ebenso neu wie verblüffend für die Serie. Wo man in alten Teilen spezielle Items gefunden hat und diese jederzeit einsetzen konnte, setzt man bei Breath of the Wild eher auf das Motto: „Hier, nimm diese Waffe. Oh, kaputt“. Richtig gelesen, alle Waffen im Spiel gehen nach einigen Aktionen kaputt und können nicht repariert werden (Möglicherweise gibt es Storyrelevante Ausnahmen, die zu Spoilern führen könnten).

Das bedeutet, dass ihr euch lieber nicht in Schwert XY verlieben solltet, da die Gefahr besteht, seine neue Lieblingsklinge an einem Boss zersplittern zu sehen. Was auf den ersten Blick wie eine enorme Einschränkung klingt, entpuppt sich nach kurzer Zeit zu einem breit gefächerten Waffenarsenal, welches man selber koordinieren und auf Feinde abstimmen kann. Jede Waffe bringt eine eigene Angriffsstärke und eventuelle Vorteile mit sich, die in der Zukunft immer positiver ausfallen.

Genauso verhält es sich mit Bögen und Schilden, wobei es bei ersterem noch einen weiteren Kniff gibt. So hat Link neben der Option normale Holzpfeile zu verschießen auch die Möglichkeit mit einem Feuerpfeil für ein wenig Stimmung zu sorgen, mit dem Eispfeil Gegner erstarren zu lassen oder mit dem Bombenpfeil für eine explosive Party zu sorgen. Spezifische Pfeile sind eher selten zu finden und sollten mit Bedacht eingesetzt werden.

© Nintendo

Wo wir gerade bei Bedacht sind – erstmals spielt Physik in einem Zelda-Spiel eine tragende Rolle. Von der Tatsache abgesehen, dass Link und seine Gegner eine Ragdoll besitzen und physikalisch korrekt nach einem Schlag oder einer Explosion durch die Luft segeln, kann die Umgebung für eigene Vorteile genutzt werden. Entweder rollten wir riesige Steine auf Gegner, stecken das Gras und somit die Feinde in Brand oder fällen einen Baum, um über eine Schlucht zu gelangen. Das sind nur die Grundkniffe, die euch in den ersten Stunden begegnen werden und so schnell nicht an Unterhaltung verlieren.

Seit Anfang immer mit dabei ist übrigens der Sheika-Stein. Dieser trägt magische Fähigkeiten in sich, die unser Held auf seiner Reise immer wieder einsetzen muss, um an sein Ziel zu gelangen. Entweder dient das Gerät als Fernglas, um Orte auf der Karte zu markieren, lässt Objekte durch die Luft schweben oder komplett einrasten. Die Rätsel, welche mit dem Sheika-Stein verbunden sind werden immer kniffliger und erfordern deutlich mehr Köpfchen, als es bei Rätseln der alten Teile der Fall war. Außerdem könnt ihr mit dem Stein unendlich viele Bomben werfen, auch wenn diese eine Abklingzeit mit sich ziehen.

RPG lässt grüßen

Ein weiterer Aspekt von Breath of the Wild ist das Nahrungssystem. So könnt ihr wie in jedem RPG durch die Welt laufen und allerlei Pilze, Kräuter, Pflanzen oder Fleisch von Tieren sammeln. Diese lassen sich entweder durch Ausprobieren oder durch genaue Rezepte an einer Kochstelle kombinieren und damit deutlich mehr Herzen auffüllen, als wenn ihr die Zutaten einfach roh esst.

Darüber hinaus beinhalten einige Nahrungsmittel spezielle Effekte, die sich auf Link auswirken. Isst er beispielsweise eine ordentliche Portion Chili-Suppe, entwickelt er eine zeitbegrenzte Resistenz gegen Kälte. Aber Moment mal – Kälte?

© Nintendo

Richtig gehört, ein weiterer Aspekt in Breath of the Wild ist die Temperatur von Link. Diese befindet sich in der offenen Spielwelt auf den Ebenen Hyrules immer auf einem normalen Niveau, doch wer vorhat einen Abstecher in die kalten Berge zu unternehmen, sollte vorher ordentlich Chili in sich hineinstopfen oder warme Kleidung tragen. Denselben Effekt gibt es natürlich auch mit Hitze und entsprechenden Hilfsmitteln um den Körper abzukühlen. Im Verlauf des Spiels muss sich auf weitere Elemente eingestellt werden, die ab hier aber Spoiler beinhalten, weswegen wir sofort zur nächsten Neuerung springen: Pferde.

Für echte Fans gibt es natürlich nur Epona als die feste Begleitung von Link, doch im neusten Ableger hat es sich Nintendo wohl doch anders überlegt. Ihr könnt in der offenen Welt nach Pferde-Herden suchen und euch ein Exemplar daraus aussuchen – was sehr leicht klingt, entpuppt sich relativ schnell als echte Herausforderung, denn so ein Wildpferd ist nicht wirklicht damit einverstanden, dass ein junger Mann plötzlich auf dessen Rücken springt. Ihr müsst euch leise von hinten anschleichen und im richtigen Augenblick einen beherzten Sprung auf das Wildpferd machen, welches euch natürlich sofort abwerfen will.

© Nintendo

Mit der L-Taste gilt es jetzt standhaft zu bleiben und die Stimmung des Pferdes zu beruhigen. Ist dies erfolgreich, ist man allerdings noch lange nicht fertig, denn das Pferd kennt euch schließlich überhaupt nicht und bewegt sich gerne mal in eine völlig andere Richtung. Mit viel Fingerspitzengefühl müsst ihr in die richtige Richtung einlenken und das Pferd anschließend loben, bis es euch zu 100 Prozent vertraut.

Dabei hilft euch eine Anzeige in Stallungen, welche zeigt, wie gern euch euer Pferd hat. Ebenfalls neu ist die Tatsache, dass es verschiedene Typen Pferd gibt. “Normale” Pferde haben gepunktetes Fell und sind leichter zu fangen, während Wildpferde und Schimmel deutlich härter zu zähmen, dafür aber mit besseren Fähigkeiten ausgestattet sind.

Mit den Pferden gelangt ihr deutlich schneller von A nach B und erspart euch einen langen Fußweg oder unspektakuläre Teleportationen zu Aussichtstürmen, die überall verstreut sind und bei erfolgreicher Aktivierung den entsprechenden Kartenabschnitt vom Nebel freistellt. Dann ist der Blick frei auf sogenannte Schreine, die mehr oder weniger die Dungeons aus den bekannten Ablegern ersetzen. In den Schreinen lernt ihr entweder neue Fähigkeiten zu nutzen, Rätsel zu bestehen oder einen Kampf gegen einen besonders harten Gegner zu meistern, der meist als kleine Version des “Wächters” auftaucht.

© Nintendo

Diese Wächter sind bereits aus diversen Trailern bekannt und entpuppen sich als besonders mächtige Gegner, die von einer dunklen Macht beherrscht werden und Unheil über das Land Hyrule bringen. Doch dieses Kapitel solltet ihr am besten selber erforschen, da es storytechnisch äußerst relevant und interessant präsentiert wird.

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