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Resident Evil 7: Zurück zu alten Tugenden! – Test

Von Patrik Hasberg - Test vom 13.02.2017 16:33 Uhr
Resident Evil 7 Baker Mutter
© Capcom

Wir haben uns todesmutig in Capcoms neuesten Survival-Horrortitel Resident Evil 7 geworfen und sind dabei mehrmals durch die Hölle gegangen. Was wir dort erlebt haben und ob es den Verantwortlichen gelungen ist, alte Tugenden mit neuen Features zu kombinieren, verraten wir innerhalb unseres Test.

Alte Tugenden, neue Features

Im Rahmen der vergangenen E3 im Jahre 2016 kündigte Entwickler und Publisher Capcom innerhalb Sonys Pressekonferenz offiziell Resident Evil 7 an. Besitzer einer PlayStation 4 konnten die Demo kurz nach der Ankündigung im PlayStation Network herunterladen und ausprobieren. PC- und Xbox One-Spieler mussten sich hingegen ein wenig länger gedulden, um erstmalig das Baker Anwesen zu betreten.

Nachdem die letzten Resident Evil-Teile seitens der Community alles andere als gut angekommen sind und gerade der viel zu hohe Action-Anteil stark kritisiert worden ist, versucht Capcom mit „Resident Evil 7“ einen Serien-Reboot, ähnlich wie die Action-Adventure-Reihe Tomb Raider rund um Lara Croft.

Die Verantwortlichen entschieden sich dafür, den Fokus deutlich stärker auf Horror zu legen und den neusten Ableger aus der Ego-Perspektive spielen zu lassen. Ein gewagter Schritt, schließlich steuerten sich die letzten Teile aus der Schulterperspektive, während bei den ersten Spielen feste Kameraeinstellungen zum Einsatz kamen. Bei Fans der ersten Stunde sorgte diese Entscheidung zunächst für Zweifel und zum Teil sogar für Kritik. Stimmen wurden laut, die kritisierten, dass „Resident Evil 7“ kein richtiger Resident Evil-Teil mehr sei. Wir verraten an dieser Stelle bereits so viel: Capcom hat es tatsächlich geschafft der Serie neues Leben einzuhauchen und dabei alte Tugenden mit neuen, modernen Features und Techniken zu kombinieren.

© Capcom

Auf der Suche nach Mia

Drei Jahre ist Ethans Frau Mia nun schon verschwunden – ohne auch nur eine einzige Spur auf ihren Verbleib. Während sich Ethan mehr oder weniger damit abgefunden hat, erreicht ihn völlig überraschend ein verzweifeltes Video seiner Frau, in dem sie ihren Mann darum bittet auf keinen Fall nach ihr zu suchen. Kurz darauf beobachten wir innerhalb einer schicken Render-Sequenz ein Auto, das eine lange Straße entlang fährt. Durch ein Telefonat mit einem Freund erfahren wir, dass Ethan nach Dulvey in Louisiana aufgebrochen ist. Seine Suche führt ihn tief in die Sümpfe zu dem alten Anwesen der Baker Familie.

© Capcom

Genügend Horror oder zu viel Action?

Hier beginnt der Horror-Trip, der euch so schnell nicht mehr loslassen wird. Wir versprechen, dass Fans von gepflegtem Survival-Horror bei „Resident Evil 7“ voll auf ihre Kosten kommen werden. Blutiger Splatter, fiese Jumpscares, akute Munitionsknappheit und gut dosierte Rätseleinlagen erinnern immer wieder an die früheren Teile der Serie, neue Ideen verpassen dem aktuellen Ableger einen frischen und modernen Anstrich. Schnell überschlagen sich die Ereignisse und wir befinden uns mitten in einem wahrgewordenen Alptraum, den wir zunächst noch nicht verstehen können.

Die meiste Zeit seid ihr damit beschäftigt das Baker Anwesen nach Mia, Infos sowie Munition zu durchsuchen. Denn so viel sei gesagt, ihr seid so gut wie nie ganz alleine. Selbst die regelmäßigen, aber nicht sonderlich fordernden Rätsel, löst ihr mit einem dauernden Gefühl der Angst, als würde jemand permanent hinter euch stehen.

© Capcom

Wer sich nun fragt, was dies alles mit Resident Evil zu tun hat, an welcher Stelle die Umbrella Corporation ihre Finger im Spiel hat und wo zum Teufel Claire Redfield, Leon S. Kennedy und Co. stecken, dem sei gesagt, dass der siebente Teil eine eigene Geschichte erzählt. Solltet ihr also die vorherigen Ableger nicht gespielt haben, ist das kein Problem für die Handlung von „Resident Evil 7“. Serien-Veteranen werden trotzdem immer mal wieder ein erhabenes Aha-Erlebnis haben.

Oft sind es die kleinen Dinge im Leben (oder im Spiel), die einem Kenner ein Grinsen ins Gesicht zaubern. Beispielshalber dann, wenn wir das erste grüne Kraut finden, uns auf die Suche nach Schlüsseln begeben, Inventar-Management der Höchstklasse betreiben müssen oder auf hilflose Kisten einschlagen können, in der Hoffnung, darin hilfreiche Items zu finden. Hier bekommt Capcom den perfekten Spagat hin und schafft es, dass „Resident Evil 7“ sich immer wieder wie ein waschechter Resident Evil-Teil anfühlt.
Speichern können wir, wenn das Spiel nicht gerade automatisch den Spielstand sichert, nur an bestimmten Punkten. Dabei handelt es sich meist um Räume, in denen wir sicher vor sämtlichen Gefahren sind und zudem eine große Kiste finden, in der wir überschüssige Gegenstände lagern dürfen.

© Capcom

Wir können von allen Kisten in Safe-Räumen auf den Inhalt zugreifen, um so beispielshalber unsere Waffen zu wechseln. Spielt ihr nicht gerade auf dem untersten Schwierigkeitsgrad, herrscht permanente Munitionsknappheit. Ihr solltet also zwei Mal überlegen, ob die wertvollen Flintenpatronen für einfache Gegner verschwendet werden sollen. Besonders wichtig ist zudem, eure Umgebung möglichst gründlich nach wertvollen Items abzusuchen. Einige Abschnitte und Räume lassen sich allerdings erst im Verlauf der Handlung betreten. Es lohnt sich also bereits erkundete Teile des Hauses erneut zu besuchen.

Wirkliche Angst?

Doch wie steht es nun um den Horror und Angst-Faktor?
Gerade der Beginn von „Resident Evil 7“ wird euch mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit in Angst und Schrecken versetzen. Selten haben wir in einem Spiel so energisch mit dem Protagonisten mitgefiebert. Dadurch, dass der Survial-Horror-Titel für PlayStation VR angepasst worden ist, haben wir auch in den normalen Versionen ein tatsächliches Körpergefühl, können unsere Arme erkennen und erleben Schmerzen, die Ethan erleidet, fast am eigenen Körper mit. Instinktiv sind wir zu allem bereit, um unseren Gegnern zu entkommen und die Spielfigur in Sicherheit zu bringen. Wirkliche Sicherheit ist in „Resident Evil 7“ allerdings ein Trugschluss, denn die gibt es nur in den gelegentlichen Safe-Rooms.

© Capcom

Good Job Capcom!

Mehr als gute Arbeit haben die Mannen von Capcom bei der Gestaltung der verschiedenen Schauplätze geleistet. Das modrige Holz des Baker Anwesens, das abgestandene Wasser im Sumpf und die vergammelten Reste im Kühlschrank in der Küche – wir hatten mehr als nur einmal das Gefühl, diese Gerüche wirklich in der Nase zu haben. So glaubhaft und zugleich wundervoll ekelerregend greifen Grafik und Soundkulisse ineinander. Halten wir auch nur kurz inne, hören wir knarrende Bodendielen, schleimige Glibbergeräusche oder Stimmen der verrückten Bewohner.

Aber wie sieht es mit Kritik aus, was macht „Resident Evil 7“ falsch?

Im Grunde tatsächlich recht wenig: Zum Ende des Spiels wandelt sich der gut aufgebaute Horror immer mehr in Richtung Action, der Titel wird nach und nach immer berechenbarer, was deutlich Spannung und Angst herausnimmt. Die Tatsache, dass unser Inventar permanent zu klein ist und wir regelmäßig überlegen müssen, welche Waffe in der Kiste verleiben muss, wollen wir mal unter den Nostalgiefaktor-Teppich kehren – Inventar-Management und so, ihr wisst schon!

Als ein wenig störend empfanden wir die oftmals asynchronen Lippenbewegungen der deutschen Lokalisation. Hinzu kommt die nicht immer nachvollziehbare Beziehung zwischen Ethan und Mia. Gerade die erste Begegnung mit seiner seit drei Jahren verschwundenen Frau hätten wir uns wenigstens ein klein wenig emotionaler gewünscht. Aber schieben wir diese Kritik einfach mal den „besonderen“ Umständen zu.

© Capcom

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Schreiberling, Spieleentdecker, praktizierender Perfektionist und Mann fürs Grobe. Außerdem laufender Freizeit-Hobbit, der Katzen liebt. – Hunde gehen auch. „Auch sonst eigentlich ganz ok“.
Resident Evil 7 Survival-Horror Xbox One, Nintendo Switch, PC, PS4
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