PLAYCENTRAL TESTS Cities: Skylines

Cities: Skylines: Städtebauen leichtgemacht

Von Dustin Martin - Test vom 11.03.2015 15:47 Uhr

Ein Traum in Grau soll sie werden, unsere Stadt inmitten einer Landschaft voller Flüsse und Gräser. Alles, was hier noch grün ist, wird nach einigen Klicks betoniert, die Industrieparks breiten sich aus. Ganz am Rande planen wir Wohngebiete und Konsumparadiese für unsere neuen Bürger. Die Stadt zum Selberbauen, in Cities: Skylines wird sie Realität.

Als ich zum ersten Mal Cities: Skylines gestartet habe, hatte ich große Erwartungen an das Spiel. Besser als das letzte SimCity sollte es werden. Und nach der Enttäuschung des namensähnlichen Cities XXL, das ebenfalls dieses Jahr Release feierte, musste es doch endlich eine Städte-Simulation geben, die zeigt, wie man es richtig macht. So und nicht anders ging ich an den Titel heran – und meine Erwartungen wurden sogar übertroffen.

Das mag eventuell etwas spießig klingen. Aber die Detailverliebtheit und die Freiheiten, die mir Cities: Skylines lässt, machen es zu der Städte-Simulation, auf die eine ganze Zielgruppe gewartet hatte. Das einzige Manko, das sich bereits in den ersten Spiel-Minuten zeigt: Es fehlen die Herausforderungen. Ein Untergangsszenario? Gibt es nicht. Umweltkatastrophen? Entspringen aus meiner Hand – und der Schaden ist minimal. Nichtsdestotrotz geht das Konzept von Cities: Skylines auf.

Was Cities: Skylines gut macht

Der wichtigste Pluspunkt an Cities: Skylines ist wohl die Benutzerfreundlichkeit. Am unteren Rand sind alle Bedienelemente angebracht, die wir benötigen. Wir können zudem jederzeit ein Hinweisfenster öffnen, auf dem die verschiedenen Stadtplan-Mechanismen erklärt werden.

Dazu kommt die Logik der Stadt. Haben wir unser Industriegebiet beispielsweise zu weit entfernt von der Autobahn gebaut und uns noch keinen Güterbahnhof oder –hafen zugelegt, müssen die Laster durch die Innenstadt und sorgen dort für Stau. Erweitern wir die Autobahn, passt sich die Stadt an – die Laster nehmen die schnellere Alternative über die Autobahn. Dasselbe gilt für Gewerbegebiete, in denen Pendler arbeiten, falls unsere Stadt über nicht genügend Wohnraum verfügt.

Entwickelt wurde Cities: Skylines vom finnischen Studio Colossal Order. Die Macher arbeiteten während der Entwicklung beispielsweise mit wissenschaftlichen Instituten zusammen, die sich mit den Strömungen von Wasser beschäftigen. Darauf aufbauend setzten sie dann die Wasserflüsse im Spiel um, bei denen wir unter anderem auf die Verschmutzung oder Stärke achten müssen. Reißen wir ein Wasserkraftwerk ab, führt das zu hohen Wellen, die sich auf die Stadt zubewegen. Liegt ein verschmutzter Fluss an den Häusern unserer Bürger, werden diese schneller krank.

Die Menschen, die eine Stadt bewohnen, machen sie aus – und nicht die Gebäude. Das gilt auch für Cities: Skylines. Wir können jeden einzelnen Bürger anklicken, ihm einen neuen Namen geben, ihn beobachten. Das Gleiche betrifft auch die Häuser, Läden und Industriebauten – sogar Vögel können wir beobachten.

Schlussendlich ist auch die Grafik eines der positiven Aspekte des Spiels. Für eine Städte-Simulation dieser Größe, ist es beachtlich, dass sogar an Echtzeit-Spiegelungen gedacht wurde. Wenn wir mit einem vergleichsweise kleinen Quadrat anfangen, in dessen Grenzen wir uns austoben dürfen, sind es am Ende neun dieser Quadrate, die die endgültige Maximalgröße ausmachen. Alles was darüber hinausgeht, ist schlichtweg nicht mit der Engine vereinbar. Dass die jedoch schon sehr viel leistet, ist an der Dynamik der Häuser und Menschen erkennbar, an den Wellen des Wassers oder dem realistischen Verkehrsfluss.

Was Cities: Skylines schlecht macht

Städte ohne viele Vorgaben zu verwirklichen – das kann Cities: Skylines zweifelsfrei. Die Hauptaspekte einer Städte-Simulation sind wunderschön umgesetzt. Doch in einer Stadt passiert eigentlich noch mehr, als das, was wir hier sehen. Es gibt Dürrezeiten, Stürme, Proteste und einen Tag-und-Nachtrhythmus. Über all das verfügt Cities: Skylines schlicht nicht.

Ob dies das Spiel wirklich schlecht macht, muss jeder für sich selbst entscheiden. Denn nicht alle Simulationsfans stehen auch auf die absolute Realität. Es ist ein leichtes, eine Stadt in Cities: Skylines zu erbauen, teils gibt es einige Hürden zu überwinden, aber das war es auch schon. Wer eine Herausforderung sucht und nicht nur seine Traumstadt errichten will, sollte nicht zu viel erwarten.

Schade ist auch, dass Cities: Skylines durch und durch auf das freie Städte-Simulieren aufbaut. Es gibt (noch) keine Szenarien, die wir zu meistern haben – wir müssen uns selbst welche erschaffen. An dieser Stelle ist es wohl den Prioritäten des Entwicklers geschuldet, was auch gut gemeint sein kann. Denn hier hat man sich voll und ganz auf das freie Spiel konzentriert und nicht halbherzig verschiedene Modi geschaffen.

Welche Besonderheiten Cities: Skylines bietet

An dieser Stelle könnten wir nun einen ultimativen Vergleich mit SimCity anstellen. Doch das tun wir nicht, da das viel zu platt wäre. SimCity hat anfangs auf einen Zusammenspiel-Aspekt aufgebaut und ist damit gescheitert. Es gibt Szenarien und feste Strukturen. Cities: Skylines hingegen bietet viel mehr Möglichkeiten, gibt uns Zugriff auf den Steam Workshop und bringt vorinstallierte Mods mit sich. Da bleibt nicht viel zu vergleichen.

Hinter den bereits kritisierten, eher flachen Herausforderungen versteckt sich teils ein ganz eigener Humor. So müssen wir 1000 verlassene Gebäude in der Stadt haben, um ein Observatorium errichten zu können.  Andere Monumente können wir erst bauen, wenn genug Menschen in unserer Stadt gestorben sind. Diese skurrilen Ziele machen Lust auf das Experimentieren und betonen den Langzeit-Effekt des Spiels.

Ein weiterer Aspekt ist die passive Zusammenarbeit mit der Community. Jeder Spieler kann mit dem Editor verschiedene Elemente erschaffen,  um diese anschließend auch im Steam Workshop zu veröffentlichen. Es können Mods erschaffen werden, die unsere Stadt von Grund auf verändern. Dieser Weg, unsere Möglichkeiten zu erweitern, macht die Städte noch individueller.

Der Twitter-Vogel, der uns die Tweets der Bürger zwitschert, hat uns so einigen Spaß gebracht. Tatsächlich gibt er uns aber Rückmeldungen zu unseren Entscheidungen, die aus den verschiedenen Bevölkerungsgruppen stammen.

Zum Fazit und zur Wertung von Cities: Skylines 

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Cities: Skylines im Test

Fazit und Wertung von Dustin Martin

Cities: Skylines ist das, was sich Fans von Städte-Simulationen gewünscht haben. Es ist ein SimCity 2000 im neuen Gewand, macht aber trotzdem vieles anders – und vieles besser, als man es bislang kannte. Wer kein Spiel sucht, in dem er eine Herausforderung nach der anderen meistern muss, hat hiermit einen wundervollen Titel gefunden. Für 30 Euro ist Cities: Skylines dabei noch nicht einmal sonderlich teuer.

Normalerweise würden wir an dieser Stelle abwägen, ob das Spiel eher für Einsteiger oder für Fortgeschrittene ist. Doch das können wir nicht, denn der aus Erklärungen bestehende Anfang einer Stadt ist genauso einfach zu verstehen, wie die vielen Möglichkeiten, die Stadtsimulations-Experten verlangen. Colossal Order hat hier einen sehr guten Ausgleich für beide Seiten gefunden.

Unsere Tests sind transparent. Deshalb erklären wir: Die Bilder in diesem Test stammen von Paradox Interactive, dem Publisher von Cities: Skylines. Das Spiel wurde uns in Form einer digitalen Steam-Kopie kostenfrei zur Verfügung gestellt. Wir sprachen noch vor Release mit den Entwicklern.

Pro

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Contra

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