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Crossfire Europe: Kostenloser Shooter mit ordentlichem Krawall oder laues Lüftchen?

Von Redaktion PlayCentral - News vom 29.12.2011 10:20 Uhr

Entwickler Gamerage wirbt auf der offiziellen Homepage mit dem Slogan "Spiele jetzt das #1 F2P FPS Asiens" und stellt damit klar heraus, dass die Überzeugung, hier einen Kracher abzuliefern, sehr hoch ist. Die Ballerorgie sieht auf den ersten Blick vielversprechend aus, entpuppt sich jedoch recht schnell als lauer Aufguss anderer Größen. Warum das so ist und warum das Feuerwerk mehr schlecht als recht geraten ist, erfahrt ihr auf den kommenden Seiten, denn hier wird jedes Maleur haarklein unter die Lupe genommen. Der erste Schock entsteht bereits beim Download des eigentlichen Spiels…

Schon zu Beginn die ersten Probleme

Bevor man natürlich aktiv in das Spielgeschehen eingreifen kann, braucht es ersteinmal den Client bzw. Launcher, der das Spiel herunterlädt und später startet. Zu wählen ist hierbei zwischen einer europäischen und einer amerikanischen Version, lädt man den falschen, kommt man nicht ins Spiel – die Folge: Man muss erneut, vermutlich zähneknirschend, den richtigen Clienten laden. Zumindest kommt man über die europäische Seite auch nur an den europäischen Client, wie schnell hat man aber bei Google mal den  falschen Link geklickt?

Allseits bekannt

Das Spielprinzip ähnelt dem des großen Vorbildes Counter Strike und basiert, von der Mechanik her, auf dem System des F2P Titels A.V.A (Alliance of Valiant Arms) von Steam, das von Ijji entwickelt wurde. Achievements, Spielgeschehen, Einheitendesign und Spielvarianten entsprechen dabei eins zu eins denen von A.V.A und so gibt es auch einige Modi: Team-Deathmatch und Zerstörung. Letzteres ist eine abgespeckte Version des Bombenattentats des großen Bruders Counter Strike: Bombenort sichern, Bombe legen und diese verteidigen. Frei Für Alle sollte sich von selbst erklären, es ist einfach ein normales Death Match. Der Eliminationmode hingegen ist ein Team-Death-Match ohne erneutes Spawnen, quasi ein Suchen-und-Zerstören ohne Bombe. Alles reichlich Mainstream, dennoch sehr beliebt. Taktischer Anspruch ist hier nicht wirklich gegeben, selbst "Suchen und Zerstören" spielt sich mehr wie ein Deathmatch: Der Spieler spawnt in der eigenen Basis, stürmt hinaus, versucht alles und jeden um die Ecke zu bringen und stirbt dabei meist selbst. Motivation zum taktischen Spiel ist hierbei nicht gegeben. In jedem Modus schien das Spiel sich auf simples Massakrieren des Gegners zu reduzieren und auch so kann man das Spektakel nicht wirklich ernst nehmen, Crossfire Europe bietet einfach nicht genug Spieltiefe.

Dabei können wir natürlich laufen, springen, uns ducken und aus allen Rohren feuern, über Kimme und Korn zielen können wir jedoch, wie schon bei Counter Strike, nicht. Nur Scharfschützengewehre bieten diesen Luxus und sind daher besonders beliebt unter den Spielern. Insgesamt umfasst das Spiel sämtliche Funktionen des Steam-Titels, allerdings kommt da noch eine weitere Fußnote hinzu: die Charakteranpassung!

Wie wir es von F2P Titeln gewohnt sind, kommen wir auch bei Crossfire Europe in den zweifelhaften Genuss eines Item-Shops. Hier können wir nicht nur neue Waffen und Ausrüstung für unser Alter-Ego kaufen, sondern ihn auch noch mit verschiedensten Tarnungen, Kampfanzügen, Helmen und Rucksäcken ausstatten. Diese Gimmicks sind jedoch zumeist überbewertet und kosten im schlimmsten Fall Echtgeld, das man über das Gamerage Konto aufladen kann. Hinzu kommt, dass man die Items nicht kauft und dann besitzt bis man grün anläuft, sondern diese nur über einem begrenzten Zeitraum von zwei Tagen bis einige Wochen benutzen kann. So hat man sich einen schönen Hut ausgesucht und muss ihn immer wieder kaufen, wenn die Zeit abgelaufen ist. Standardbewaffnungen und -ausrüstung können jedoch auch mit Credits gekauft werden, die es im Spiel für Abschüsse, Missionserfüllungen und Achievements zu erhaschen gibt. Einige Exemplare sind dann sogar unbegenzt für den Spieler nutzbar.
Schade ist hier, dass ein recht ambitionierter F2P Titel wieder einmal auf das Nötigste reduziert wird und dem Spieler gleich das Gefühl gibt, lasch zu sein. Die Grafik ist altbacken, der Sound ein Witz für sich und die Spielmodi bieten in keinster Weise Abwechslung oder Verbesserung zu anderen führenden Titeln. Seit Ende der Beta-Phase sind nun acht Karten verfügbar, auf denen gespielt werden kann. Acht Karten, die nicht gerade groß sind, so wie einst bei Counter Strike. Hier erhofft man sich natürlich Nachschub für die Zukunft, ansonsten wird man schnell alles in- und auswendig kennen und könnte folglich die Lust verlieren, schade.

Aus grauer Vorzeit?

Wenn ein Redakteur einen Test zu einem Spiel schreibt, soll dieser natürlich möglichst neutral bleiben und sowohl Kontra- als auch Positivpunkte enthalten. Allerdings lässt Gamerage hier wenig Raum für wirklich Gutes im Spiel, sodass an jeder Ecke ein Kontra lauert. Betrachte man einmal die Mechanik des Spiels etwas genauer: Die Grafik könnte ebenso gut aus dem Jahre 2008 stammen, matschige Texturen, kaum motivierendes Level-Design und klumpige Gegner – allenfalls die Waffen sind schön modelliert. Wie ein grauer Schleier haftet dem Gesamtbild der Makel des militärischen Einheitsbreis an und schnell erinnert man sich an die langen LAN-Partys mit viel Counter Strike zurück. Der Sound des Spiels ermüdet zudem eher, als dass er Stimmung aufkommen lässt. Waffen klingen kraftlos und einheitlich, die Musik des Spiels ist eine Mischung aus Pop und Rock und wirkt eher lau als actionlastig.

Die Kollisionsabfrage ist so gut geregelt, dass die Spitze eines Hutes immernoch Teil des Kopfes ist und man nach Beschuss an periphären Kopfbedeckungen infolge eines Kopfschusses stirbt. Oftmals sitzt der Spieler also vor dem Bildschirm, kneift die Augen zusammen und sucht nach einem Grund, das Spiel zu spielen. Wo mag sich dieser versteckt haben? Nunja, das sollte eigentlich der folgende Absatz erklären.

F2P und altbacken scheinen ein Erfolgsrezept zu sein!

Dank der recht niedrigen Anforderungen des Titels, die in keinster Weise mit anderen Vertretern mithalten können, ist Crossfire Europe allseits installierbar und somit auch überall spielbar. Ob auf dem heimischen PC, dem Laptop für unterwegs oder dem Netzwerkrechner am Arbeitsplatz, dieses Game läuft und läuft und läuft wie ein VW Käfer. Allen Negativpunkten zum Trotz, gibt es doch einen Grund das Spiel im Hinterkopf zu behalten: Man will die schnelle Portion Action für zwischendurch, einen Appetithappen am Vormittag sozusagen, also greift man zu Crossfire Europe. Die Installation dauert keine zwanzig Minuten, das Joinen auf einen Server nicht einmal einen Herzschlag und die Runde ist auch nach wenigen Minuten schon entschieden. Nicht zuletzt die gute Bedienbarkeit des Titels macht ihn eher zu einem kleinen Freizeit-Geheimtip und man wird nicht mit wahnwitzig vielen Tastaturbefehlen wie noch bei ArmA 2 (mittlerweile auch als F2P Titel in einer Light-Version erhältlich) überhäuft. Somit ergibt sich ein eher mittelmäßiges Spiel, das jedoch nahezu perfekt spielbar ist und sich auf die Grundfesten der Shooter stützt.

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