PLAYCENTRAL TESTS Forza Motorsport 4

Forza Motorsport 4: Gib Gas! Gran Turismo 5 bekommt Ärger – Unser Test zu Forza 4!

Von Redaktion PlayCentral - Test vom 10.10.2011 08:25 Uhr

Nachdem Sony im vergangenen Jahr mit Gran Turismo 5 einen starken Versuch gestartet hat, die Simulations-Racing-Krone auf die PlayStation 3 zu holen, unternimmt Microsoft in Zusammenarbeit mit Entwicklerstudio Turn 10 in diesem Jahr einen ähnlichen Versuch. Mit Forza Motorsport 4 wollen die Redmonder einen weiteren, klaren Xbox 360-Kaufgrund und vor allem die bestehende und treue Community belohnen. Ob Forza Motorsport 4 das Zeug zum absoluten Genre-König besitzt, wie sich der Titel im Vergleich zu Polyphony's Gran Turismo 5 schlägt und was ihr sonst noch wissen müsst, erfahrt Ihr in unserem Forza-4-Test!

Vom Kleinwagen zum Luxusboliden

Das Herzstück von Forza Motorsport 4 im Einzelspieler-Modus ist ohne jede Frage die Karriere. Hier beginnen wir als „kleiner Pimpf“ eine zehn Meisterschaften lange Welttournee, bei welcher wir uns nach und nach Ansehen und Erfahrungspunkte erfahren. Zu Beginn brettern wir noch mit Kleinwagen über die Piste, nach und nach können wir jedoch auf die schnellen Luxusboliden zurückgreifen. Diese haben allerdings ihren Preis, weshalb wir unsere Ingame-Münzen bedacht einsetzen müssen. Jede Meisterschaft besitzt fünf verschiedene Rennevents in unterschiedlichen Regionen. Jedes Rennen belohnt euch mit einem Siegerbonus, sofern Ihr denn das oberste Treppchen erlangt. Dazu gehören Bonuszahlungen in den Bereichen Geld und Erfahrung, aber auch verschiedene Rabatte bei den Herstellern.

 

Anders als noch in Forza Motorsport 3 merkt sich der neueste Teil der Xbox 360-exklusiven Racing-Simulation nämlich, mit welchen Fahrzeugen ihr an den Rennen teilnehmt. Nach und nach erhaltet ihr Punkte auf euer Affinitäts-Konto, wodurch es ebenfalls Rabatte bei den jeweiligen Herstellern gibt. Ein Beispiel: Die ersten beiden Meisterschaften absolvieren wir im 2011er VW Fox. Nach nur drei Rennen bekommen wir einen Nachlass auf alle Teile bei Volkswagen von stolzen 25%. Besonders praktisch: Der Rabatt gilt in diesem Fall nicht nur für unseren VW Fox, sondern auch für alle weiteren Fahrzeuge welche wir vom deutschen Hersteller besitzen. Insgesamt eine sehr motivierende Variante den Spieler Rennen mehrmals mit verschiedenen Fahrzeugen absolvieren zu lassen.

Be a Ludolf

Wie es sich für eine waschechte Racing-Simulation gehört können wir auch in Forza Motorsport 4 jedes einzelne der Fahrzeuge bis ins kleinste technische Detail optimieren. Sind uns zum Beispiel die Bremsen unseres VW Fox zu stark eingestellt, können wir diese in den Fahrzeug-Optionen etwas weicher schalten. Wollen wir das letzte Quentchen aus dem Boliden herausholen, können wir sogar an den Gangschaltungen herumspielen, wodurch Autoprofis voll und ganz auf ihre Kosten kommen.

Das kann man übrigens auch vom Fuhrpark behaupten: Über 500 lizenzierte und detaillierte Fahrzeuge können in Forza Motorsport 4 gesteuert und gekauft werden. Diese reichen von klassischen Boliden aus den 70ern bis über Karren aus den 90ern und aktuellen Sportwagen renommierter Hersteller wie Ferrari, BMW, Audi oder auch Koenigsegg. Leider vermissen wir ein wenig die Boliden vom Stuttgarter Hersteller Porsche, welche leider nicht im Spiel enthalten sind. Da alle Fahrzeuge mit einem derartigen Detailreichtum ausgestattet sind, haben sie nicht auf eine Disk gepasst, weshalb Turn 10 einige Fahrzeuge auf eine zweite DVD gepackt hat. Diese lässt sich glücklicherweise innerhalb von circa fünf Minuten auf die Festplatte oder einen USB-Stick installieren – super Sache!

 

Einmal um die Welt und wieder zurück

Ein ebenfalls sehr wichtiger Faktor in Sachen Rennspiel ist die Auswahl der Rennstrecken. Auch hier hat sich Entwickler Turn 10 ordentlich ins Zeug gelegt um eine variantenreiche sowie große Auswahl an verschiedenen Rundkursen bieten zu können. Neben einigen fiktiven Rennstrecken rund um den Globus brettern wir auch über die Nordschleife des Nürburgrings, durch die Korkenzieherkurve in Laguna Seca, über einen Asphaltkurs in Mugello oder auch durch die Berner Alpen. Die Auswahl kann durchweg überzeugen, auch wenn sie sich nach der Zeit natürlich des Öfteren wiederholen. Aber dem dürfe in Zeiten von Download-Inhalten schnell Abhilfe geschaffen werden. Etwas schade finden wir das erneute Fehlen von Nachtrennen und Wettereffekten. Diese hätten dem Spiel in Sachen Rennstrecken den letzten Schliff in Richtung „Perfektion“ verliehen.

 

Autovista – der Spielplatz für Auto-Suchtis

Mit dem Autovista-Modus verbaut Entwickler Turn 10 ein neues Feature in der Forza Motorsport-Serie. Ähnlich wie in einem Autohaus laufen wir um das vorher ausgewählte Fahrzeug herum. Dabei gibt es einige Interaktionsmöglichkeiten. So können wir uns auf Knopfdruck Informationen zur Höchstgeschwindigkeit, dem verbauten Motor, der Bauart oder auch zum Hersteller selbst holen. Herausgegeben werden die visuellen Informationen zum jeweiligen Boliden von einer angenehmen männlichen Stimme, welche von einigen Texteinblendungen unterstützt wird.

Ein Fahrverhalten für Jedermann

Einer der wichtigsten Punkte für eine Rennsimulation ist das Fahrverhalten auf der Piste. Dieses war in den Vorgängerteilen stets abgefahren gut und realistisch zugleich. Gleiches gilt auch für den vierten Teil: Wir merken nach nur wenigen Sekunden im Rennen ob unser‘ Bolide von der Hinterachse oder allen vier Rädern angetrieben wird. Besonders intensiv ist das Fahrgefühl natürlich in der Cockpit-Perspektive. Hier neigt sich der Kopf des Fahrers realistisch mit den Kurven und bei Vollbremsungen werden wir in den virtuellen Rennsitz gedrückt.

 

Verwischeffekte oder kurze Benommenheit nach kleineren Unfällen wie etwa in Shift 2: Unleashed gibt es in Forza Motorsport 4 zwar nicht, dafür besitzt die Fortsetzung der Rennsimulation ein ordentliches Schadensmodell. Nach einem Zusammenprall mit konkurrierenden Fahrzeugen sehen wir schnell Lackschäden und Dellen in unseren Karren und auch Fahrzeugteile fliegen gelegentlich über den Asphalt. Wer jedoch mit 200 Sachen in eine Mauer rast, kann (fast) ungehindert seinen Weg fortsetzen, denn: Ab einer gewissen optischen Zerstörung machen sich Schäden am Fahrzeug nur noch im Bereich Lenkung bemerkbar. Hier wäre ein wenig mehr Feintuning nötig gewesen.

Um Forza Motorsport 4 nicht nur für die Rennprofis da draußen interessant zu machen verbaute Entwickler Turn 10 verschiedene Fahrhilfen und Einstellungsmöglichkeiten für „Anfänger“. Neben der typischen Ideallinie gibt es auch ein Antiblockiersystem (ABS) für perfekte Bremsvorgänge, eine Traktionskontrolle um nicht von der Strecke zu brettern oder auch die renommierte Automatikschaltung, welche euch einiges an Arbeit abnimmt. Wer jedoch das volle Programm Autofahren haben möchte, sollte alle Fahrhilfen ausschalten – ihr werdet es nicht bereuen!

V.I.C. – Very Important Community

Wie auch schon in den Vorgängerteilen ist auch die Online-Anbindung von Forza Motorsport 4 ein wichtiger Bestandteil. Kreative Köpfe toben sich im eingebauten Lackeditor ordentlich aus. In über 1000 Schichten pro Fahrzeug-Seite lassen sich wie gewohnt einige Kunstwerke erstellen – welche man zudem von der Community herunterladen und bewerten lassen kann. Wöchentliche Online-Boni wie zusätzliche Credits in verschiedenen Events sowie Autoclubs (ähnlich einem Clan), in welchen wir Fahrzeuge tauschen und geschlossene Rennen fahren können verpassen dem zu FM3 sonst relativ identischen Mehrspieler-Part eine ganz besondere Note.

Ein grafischer Autoporno!

Das sich die Fahrzeuge in Forza Motorsport 4 so realistisch wie nie zuvor steuern haben wir euch ja bereits erzählt. FM4 ist jedoch nicht nur spielerisch ein Brett, auch grafisch ähnelt der Simulationsracer einem Autoporno. Jeder der über 500 virtuellen Boliden sieht fantastisch gut und detailliert aus – egal ob in der Cockpit- oder Außenperspektive. Besonders deutlich wird das im Autovista-Modus, in welchem verschiedene Oberflächen wie Chrom, Leder oder Aluminium sehr plastisch und fast greifbar aussehen. Es ist schon ein bisschen unheimlich, wie sehr die virtuellen Abbildungen der Fahrzeuge den realen Vorbildern ähneln – Wahnsinn!

 

Störend sind da einzig und alleine die etwas leblosen Zuschauerränge und die leichte Treppchenbildung an einigen Karren, welche jedoch nur beim genauen hinsehen auffällt. Auch Forza Motorsport 4 hat einen leicht sterilen Look, was dem Motorsport-Feeling jedoch zu keiner Sekunde in die Karten spielt. Das liegt vor allem auch an der Soundkulisse: Der V8-Motor eines amerikanischen Musclecars dröhnt ähnlich laut wie in der Realität. Wer eine ordentliche Heimkino-Ausstattung im Wohnzimmer hat, kann sogar an den Motorengeräuschen ausmachen, an welcher Stelle gegnerische Fahrzeuge gleich zum Überholmanöver ansetzen – grandios!

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Forza Motorsport 4 im Test

Fazit und Wertung von Redaktion PlayCentral

Fazit:

Wir haben lange überlegt, ob wir in diesem Fazit zu Forza Motorsport 4 das Wort „Genre-Referenz“ verwenden sollen. Dieses wäre aufgrund des realistischen Fahrverhaltens, der über 500 lizenzierten Fahrzeuge, welche durchweg grandios aussehen, dem motivierenden Karrieremodus sowie den eingebauten Online-Features sicherlich nicht unverdient. Allerdings stoßen uns das eher lächerliche Schadensmodell sowie die fehlenden Wettereffekte doch etwas sauer auf, weshalb wir bei einer sehr guten Wertung und einer ausdrücklichen Kaufempfehlung für alle Simulations-Rennspiel-Fans mit Xbox 360 im Besitz bleiben.

Einstieg:

Forza Motorsport 4 besitzt eine Reihe von einstellbaren Fahrhilfen, wodurch auch Anfänger schnell das Handling der Racing-Simulation im Kasten haben. Eine erste Rennrunde in den Alpen verhilft zusätzlich zu einer schnellen Orientierung.

Gameplay:

Das Fahrverhalten der virtuellen Boliden ist durchweg grandios, realistisch und atemberaubend. Erfahrene Rennsport-Fanatiker dürfen in ausführlichen Menüs die jeweiligen Fahrzeuge optimieren um das beste aus ihnen rauszuholen – typisch Rennsimulation eben.

Umfang:

Über 500 lizenzierte Fahrzeuge mit sehr hohem Detailgrad, ein durchdachter und motivierender Karrieremodus, Autovista als ultimative Informationsbasis, ein Lackeditor für besonders kreative Köpfe und eine sehr gelungene, Serien-typische Online-Anbindung mit gezielten Verbesserungen machen Forza Motorsport 4 zum absoluten Inhalts-Monster.

Technik:

Im Bereich Sound und Grafik hat Entwickler Turn 10 mit sehr viel Liebe zum Detail gearbeitet. Anders als in Gran Turismo 5 sind die enthaltenen Fahrzeuge allesamt detailliert und mit allen Ecken und Kanten des realen Vorbilds im Spiel enthalten. Eine bombastische Soundkulisse rundet das perfekte Motorsport-Feeling ab.

Pro

+Motivierende Karriere
+Spannende Rennen
+Sehr realistisches Fahrgefühl
+Autovista mit sehr viel Infomaterial
+Unglaublich schöne Fahrzeugmodelle
+Über 500 lizenzierte Boliden
+Flüssiges Online Erlebnis
+Starke Soundkulisse

Contra

-Plumpe KI
-Schadensmodell zu halbgar
-Keine Wettereffekte oder Nachtrennen
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