PLAYCENTRAL TESTS Operation Flashpoint 3: Red River

Operation Flashpoint 3: Red River: Test: Angeschrien, erniedrigt, abgeknallt, tot!

Von Redaktion PlayCentral - Test vom 29.04.2011 08:54 Uhr

Der englische Publisher und Entwickler Codemasters hat mal wieder geladen. Allerdings nicht etwa zum gemütlichen Kaffeekränzchen anlässlich der königlichen Hochzeit oder zum neuen Spiel der Formel 1-Saison, diesmal geht’s wieder auf's Schlachtfeld. Mit Operation Flashpoint: Red River startet das englische Studio in ein starkes Kriegshooter-Jahr mit großer Konkurrenz (Modern Warfare 3 (?) und Battlefield 3). Zurecht wird die Frage gestellt: Geht es nach dem relativ enttäuschenden zweiten Teil der Taktik-Shooter-Reihe endlich wieder Bergauf? Wir liefern euch die Antwort in der folgenden Review!

Willkommen in Tadschikistan

Der insgesamt dritte Teil der Operation Flashpoint-Reihe trägt den Zusatztitel „Red River“ und spielt im Tadschikistan des Jahres 2013. Das zentralasiatische Wüstengebiet ist Schauplatz eines erbitterten Kampfes zwischen der chinesischen Volksbefreiungsarmee und den einheimischen Guerillakämpfern. Wir als Anführer eines vierköpfigen US-Marine Corps. sind mehr als nur Mittendrin – wir sind dabei! Einen wirklichen Hintergrund für diesen erbitterten Kampf liefert uns Codemasters während der zehn Missionen der Einzelspieler-Kampagne aber nicht wirklich. Viel mehr konzentrierte man sich bei der Entwicklung darauf, dem Spieler das Leben eines US Marine Soldaten vor die Nase zu hauen. Wären wir sarkastisch, würden wir Operation Flashpoint: Red River als „US Marine Simulation“ bezeichnen. Da wir unserer redaktionellen und sachlichen Meinung treu bleiben wollen, sehen wir über manche Anspielungen hinweg.

 

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Taktik ist alles!

 

Worüber wir allerdings nicht wegsehen können ist die übertriebene Wortwahl der Beteiligten. Wir haben nichts gegen harte und nicht jugendfreie Wortwahl in Kriegsshootern, doch was uns Codemasters mit Operation Flashpoint: Red River genau vermitteln möchte, ist uns bis heute ein Rätsel. Fast schon im Sekundentakt werfen die virtuellen Soldaten mit allen möglichen Ausdrücken von A bis Z um sich – das macht selbst uns erfahrenen Shooter-Fans kein Spaß mehr.

 

Ich Chef, du nix… oder?!

Wie bereits erwähnt soll Operation Flashpoint: Red River die „Taktikshooter-Reihe“ weiterführen. Allerdings finden wir im Geschehen selbst nur noch wenig taktischen Einfluss. Zwar können wir unseren drei Kollegen Befehle wie „stürmen“, „position halten“ oder „mir folgen“ erteilen, allerdings werden diese selten bis gar nicht ausgeführt. Das Ende vom Lied: Wir sprinten von Deckung zu Deckung, eliminieren einige Widersacher und stürmen zum nächsten Kontrollpunkt vor. Im Vergleich zu anderen Kriegshootern spielt sich „Red River“ fast genauso actionreich, dafür um einiges langsamer als zum Beispiel ein Call of Duty: Black Ops. Gesteuert wird unser‘ Möchtegern-Befehlshaber ausschließlich in der Ego-Perspektive. Wer letztendlich doch mal den virtuellen Marine-Chef spielen möchte, dem empfehlen wir den Vier-Spieler-Koop-Modus. In diesem könnt ihr online mit bis zu drei weiteren Freunden in verschiedene Missionen springen und euer taktisches Können mit menschlichen Mitstreitern unter Beweis stellen.

Was hätten’s denn gern?

Bevor wir in eine der zehn Einzelspieler-Missionen starten können wir unser‘ vierköpfiges Trupp zusammenstellen. Ähnlich wie man es aus dem Multiplayer-Modus von Call of Duty: Black Ops kennt können wir dabei vier Klassen (Soldat, Sanitäter, Scharfschütze, Allroundwaffenexperte) mit einigen Ausrüstungsgegenständen wie Granaten, Primär- & Sekundärwaffen sowie weiterem Zeug individualisieren.

Anders als im offiziellen Vorgänger von Red River (OP: Dragon Rising) wurden im dritten Teil der Taktikshooter-Reihe fahrbare Fahrzeuge gestrichen. Ihr werdet von computergesteuerten Humvees zu den einzelnen Einsatzorten transportiert und dort dann relativ emotionslos auf die Reise geschickt. Auch wenn uns die Einbindung der taktischen Elemente im Vergleich zum ersten Teil aus dem Jahr 2001 nicht mehr allzu sehr gefällt, anspruchsvoll bleibt Operation Flashpoint: Red River allemal.

 

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Operation Flashpoint ist deutlich anspruchsvoller geworden..

 

Das liegt allerdings nicht unbedingt an der überschlauen KI der Gegner, sondern vielmehr daran das ihr diese selten auf den ersten Blick erkennt. Ein Beispiel: Wir befinden uns mit unserem Trupp auf Erkundungstour. Aus dem Nichts fallen Schüsse und erst nach wenigen Sekunden erkennen wir Kämpfer der PLA auf der anderen Flussseite hinter einem Berg. Statt taktisch wird es dann schnell hektisch: Wir suchen verzweifelt nach Schutz vor den Schüssen, ähnlich unsere Kameraden, welche absolut nicht auf unsere Befehle reagieren.

 

Kommt es dann doch mal zur direkten Konfrontation, hat die künstliche Intelligenz schnell ausgedient. Die Feinde stürmen auf euch zu, ohne sich selbst Deckung zu suchen oder nur annähernd taktisch zu agieren. Feindliche Scharfschützen hingegen treffen sehr oft ins Schwarze, weshalb man sich vor diesen besonders in Acht nehmen sollte. Schwierigkeit versucht Codemasters vor allem durch stark begrenzte Munition in die Sache zu bringen. Deshalb solltet ihr stets die Waffen erlegter Feinde plündern, damit ihr auf dem Schlachtfeld nicht mit leeren Magazinen dasteht.

"The fucking mission in the fucking desert!"

Auch wenn uns einiges am neuen Operation Flashpoint: Red River nicht allzu gut gefallen hat, das Spiel hat auch seine guten Seiten. Von Sergeant Knox werdet ihr stets in abwechslungsreiche Mission verwickelt. Es müssen Konvois eskortiert, Feindwellen überstanden, Sprengsätze entschärft, Kameraden unterstützt und Geiseln befreit werden. Dabei werden euch ähnlich wie man es aus der SOCOM-Reihe (PS3) kennt Wegpunkte vorgesetzt, welchen ihr entweder folgt oder aber ihr entdeckt eure eigenen Routen zum Missionsziel. Wer die pure Power von Operation Flashpoint: Red River spüren möchte, der schaltet in den Hardcore-Modus, in welchem Zielhilfen, das HUD-Display sowie Kontrollpunkte entfallen. Allerdings benötigt ihr dann ein starkes Nervenkostüm.

 

Über klobigen Texturen und nervige Schimpfwörter

Technisch bekleckst sich Codemasters nicht unbedingt mit Ruhm. Sehen andere Titel wie DiRT oder Formel 1 2010 fast schon weltklasse gut aus, enttäuscht Operation Flashpoint: Red River fast auf ganzer Linie. Klobige Umgebungen, aufploppende Texturen und sogar Clipping-Fehler versauen die eigentlich schöne Weitsicht des dritten Operation Flashpoint-Ablegers. Waffen schweben wie durch Geisterhand in der Luft und Köpfe gefallener Soldaten bleiben in den Wänden der Häuser Tadschikistan’s hängen.

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Optisch kann sich der Titel sehen lassen!

 

Bis auf die nervig häufige Verwendung von Schimpfwörtern seitens Sergreant Knox kann der Sound durchweg überzeugen. Die deutsche Synchronisation ist ordentlich, die Waffengeräusche akzeptabel und auch die restliche visuelle Leistung von Entwickler Codemasters kann sich hören lassen. Positiv aufgefallen ist uns vor allem der Soundtrack des taktischen Kriegshooters. Hier hören wir des Öfteren bekannte Stücke von Salvia (Click Click Boom), Disturbed (Stricken) oder Drowning Pool (Bodies). Insgesamt geht Operation Flashpoint: Red River von technischer Seite her in Ordnung, auch wenn wir uns grafisch um einiges mehr erwartet hätten.

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Operation Flashpoint 3: Red River im Test

Fazit und Wertung von Redaktion PlayCentral

Fazit

Eigentlich hatten wir uns in der Redaktion sehr über die Ankündigung eines neuen Operation Flashpoint-Ablegers gefreut. Doch leider bleibt der dritte Teil „Red River“ weit hinter den Erwartungen zurück. Die übertriebene Verwendung von Schimpfwörtern, die schwache Optik und auch die Tatsache, dass KI-Mitspieler die taktischen Anweisungen so gut wie ignorieren machen Operation Flashpoint: Red River zu einem fast schon durchschnittlichen Kriegsshooter. Einzig und alleine die abwechslungsreichen Missionen, der Soundtrack sowie einige Stealth-Passagen konnten uns während unserem Testdurchlauf bei Laune halten. Schade Codemasters, aber das war nix‘!

Einstieg

Zu Beginn ist „Red River“ relativ einsteigerfreundlich, ab Mission fünf durch Munitionsmangel auch ohne Hardcore-Modus unmenschlich schwer.

Grafik

Hübsche Weitsicht, dafür aufploppende Texturen, eine klobige Umgebung und Charaktermodelle auf dem Niveau der Vergangenheit.

Sound

Die deutsche Synchro ist gelungen, der Soundtrack ist super und auch die Waffengeräusche können sich hören lassen. Dafür nerven ständig wiederholende Funksprüche und Schimpfwörter

Gameplay

Taktische Anweisungen werden von KI-Mitstreitern überhört, spielerisch hat es wenig mit einem Taktik-Shooter zu tun – dennoch ist es ein solider Kriegsshooter.

Umfang

Knapp zehn Einzelspieler-Missionen, viele Koop-Modi, leider kein offener Multiplayer-Modus

Pro

+nette Weitsicht
+gute Animationen
+Waffensounds
+die deutsche Synchro
+der Soundtrack
+abwechslungsreiche Missionen
+zehn Einzelspieler-Missionen

Contra

-Clipping-Fehler
-klobige Texturen
-dumme KI-Gegner
-taktische Elemente fast wertlos
-schwankender Schwierigkeitsgrad
-Knox' ständiger Sprachgebrauch
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