PLAYCENTRAL TESTS LittleBigPlanet 2

LittleBigPlanet 2: Test: Ach, wenn man doch ein Sackboy wäre..

Von Redaktion PlayCentral - Test vom 29.01.2011 15:04 Uhr

Ungefähr zwei Jahre ist es nun her, dass Little Big Planet die Playstation 3-Besitzer und die Presse gleichermaßen begeisterte. Kein Wunder: Die Levels sind clever gestaltet und vollgepackt mit liebevollen Details. Die Konkurrenz ließ das Spiel auch mit seinem Editor ganz weit hinter sich. Der Spaß scheint endlos… Und das ist er auch. Spieler können immer wieder neue Level erstellen, diese mit anderen Leuten teilen und sich ordentlich mit den Sackboys austoben. Warum macht sich denn dann Media Molecule überhaupt die Mühe, einen Nachfolger zu produzieren wenn die Fangemeinschaft sich doch selbst endlos beschäftigen kann? Weil es noch ein Stück besser geht als zuvor. Und was besser als zuvor ist, erfahrt ihr in unserem Test zu Little Big Planet 2!

In Little Big Planet 2 warten 30 Storylevel auf euch, die in sechs Welten unterteilt sind und wie im Vorgänger auch könnt ihr wieder spaßige Bonuslevel freischalten.  Während eurer Streifzüge durch die kunterbunten, hübsch designten Level wird euch die Geschichte von Negativitron erzählt, der sich im Universum des Spiels ordentlich austobt. Zum Glück stehen die kleinen Püppchen auf der Matte, die herzallerliebsten und knuffigen Sackboys, um diesem Tunichtgut einen Strich durch die Rechnung zu machen.

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Die Verfolgung von Negativitron beginnt und sofort geht es ans Gestalten des kleinen süßen Kerlchens. Im Baukasten für deinen individuellen Sackboy findest du verschiedene Aufkleber, Hüte, Frisuren, Stickereien, verrückte Klamotten und vieles mehr. Die Möglichkeiten sind unbegrenzt und die Fantasie des Spielers ist in keiner Weise eingeschränkt. Fertig? Dann ab ins Abenteuer!

Die einzelnen Level kann man nur als verrückt, knallbunt, vielseitig und einzigartig beschreiben. Das war schon im ersten Teil so und der zweite Teil steht seinem älteren Bruder in nichts nach. Für den zweiten Teil bedienten sich die Entwickler von Media Molecule an verschiedenen Stilen. Die erste Welt wirkt sehr rustikal und weniger bunt. Man könnte sie schon als schlicht zum Rest bezeichnen. Und plötzlich nach reichlichem Klettern und Hüpfen steht Sackboy in einem Reich, das von süßen, leckeren Kuchen der Bäckerin Victoria Bathysphere beherrscht wird.

Aber nicht nur die Umgebung bietet Abwechslung, auch das Gameplay an sich schickt den Spieler auf ständig neue Arten der Fortbewegung. So steuert ihr auch mal euren Sackboy, der auf einer Biene durch die Welt fliegt und mit Honig um sich schleudert. Ein etwas anderer Sidescrolling-Shooter, nicht wahr? Die Optik in diesem Abschnitt ist so charmant durch seine eigene Art, denn Media Molecule bedient sich an einer längst vergangenen Videospielzeit. Die Umgebung ist so herrlich verpixelt und klassisch gestaltet, dass wahres Retro-Feeling aufkommt.

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Euch ist doch nicht mehr nach Fliegen? Nun gut, dann tretet doch eine etwas andere Reise durch eine stockfinstere Mine an, in der deine Gegner gleichzeitig auch unbezahlbare Hilfe darstellen. Glühende Käfer sind die einzige Lichtquelle und während man auf sie angewiesen ist muss man gleichzeitig aufpassen, dass sie der Stoffpuppe nicht zu nahe kommen. Selbst vor  dem Körper des abgedrehten Professors macht das Spiel nicht Halt. So navigiert man durch Rippenbögen, die Speiseröhre nach oben und so weiter.

Je weiter ihr in der Story voranschreitet, desto kniffliger werden auch die Herausforderungen, die es zu bezwingen gelten. Dem Spieler wird eine angemessene und angenehme Steigerung des Schwierigkeitsgrades serviert und das Gefühl von unfairen Spielabschnitten hat Media Molecule erfolgreich aus dem Spiel verbannt.

Kommen wir nun zum umfangreichen Editor, dem Herzstück von Little Big Planet 2. Die Preisblasen, die in der Umgebung verteilt sind, enthalten Objekte oder Kleidung für euren individuellen Helden. Die Objekte könnt ihr im Editor dafür benutzen um neue Level zu gestalten oder ein ganz eigenes Spiel zu kreieren. Das gleiche wie in Little Big Planet also. Es sieht zuerst danach aus, als hätten die Entwickler sich hier nicht viel überlegt. Aber weit gefehlt. Geschraubt wurde ordentlich an der Bedienung und erleichtert dem Bastelfreund die Gestaltung und Umsetzung neuer Inhalte. Dies ist allerdings nicht alles. Die neue Überraschung für Little Big Planet stellen die Sackboylemminge dar. Richtig, Lemminge. Nostalgie pur, nicht wahr?

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Wie funktioniert das Prinzip der Lemminge? Ganz einfach und es macht dazu immer noch wie früher unheimlichen Spaß. Die quirligen Kerle folgen deinen Anweisungen, auch wenn das ihren sicheren Tod bedeutet. Die Lemminge und die Möglichkeit, dir deine eigene Welt zu erschaffen, sind pure stundenfüllende Freude. Der Spieler wird selbst zum Spielentwickler, denn mit dem neuen Cinematic Features können Zwischensequenzen aufgenommen werden. Was sind filmreiche Zwischensequenzen ohne Ton? Nun, es liegt in deiner Hand, ob du diese selbst vertonen möchtest. Schnapp dir ein paar Freunde oder versuche dich allein am Vertonen und los geht’s!

Natürlich machen eine hübsche Optik und die amüsante Möglichkeit, Videos zu vertonen, viel her, aber ohne, dass außerhalb der Sequenzen etwas passiert, fehlt dann doch etwas. Kein Problem, denn Little Big Planet 2 stellt euch sogenannte Sackbots zur Verfügung. Mit diesen Sackbots könnt ihr umgehen, wie es euch beliebt und programmiert sie frei nach euren Wünschen. Unter anderem können diese in einem bestimmten Areal herumlaufen und bei Bedarf auch attackieren. Alles natürlich, wenn du das auch so willst. 

Nun saß ich vor dem Bildschirm und war beeindruckt von den Möglichkeiten, die mir geboten wurden. Nur irgendwann fragte ich mich zu Recht: Wie kriegen die das hin? Wie kann mir denn so viel geboten werden, ohne dass mir irgendwann der Speicherplatz ausgeht. Natürlich frisst das Spiel bei der Installation doch ordentlich Speicher weg. Aber die Lösung der Entwickler ist simpel: Sie benutzen zur künstlichen Platzerweiterung einfach Mikrochips.

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Diesen Platz benötigt der Spieler für weitere Sensoren oder Logikschalter. Die Logikschalter benötigt ihr wiederrum zum Kontrollieren von diversen Fahrzeugen. Es war im ersten Teil etwas schwierig, denn meist waren umständliche Konstruktionen der Schalter notwendig, um ein Vehikel von A nach B zu bewegen. Der auf den Namen getaufte „Kontrollinator" ermöglicht klare Definitionen der selbstgemachten Fahrzeuge. Ihr allein bestimmt, welche Tasten notwendig sind, damit sich überhaupt etwas tut. Nicht nur beim Gestalten der Umgebung oder der diversen Zwischensequenzen sind dir unbegrenzte Möglichkeiten gegeben, sondern auch bei der Steuerung hast allein du das Sagen.

Klingt doch ein wenig viel auf einmal oder? Kein Problem, das Tutorial ist sehr übersichtlich gestaltet. Eine riesige Liste, ja, aber dies erspart dem Spieler das Wandern von Thema zu Thema um einen bestimmten Punkt zu finden, der genau in der Situation gebraucht wird, in dem man ihn braucht.

Der Kasten, aus dem ihr wundervolle Level zaubern könnt, hat noch ein kleines Bonbon parat: Arcade-Klassiker wie Pong, Asteroids oder Space Invaders. Diese könnt ihr in einem Level platzieren, wie es euch in den Kram passt. Also quasi ein Minispiel im richtigen Spiel, das zum Teil auch zu Zweit spielbar ist.

Ihr seht schon, es steht euch nichts im Wege, wenn ihr Spiele entwerfen möchtet. Durch die neue Möglichkeit, Übergänge erschaffen zu können, bastelt ihr Abschnitte zusammen. Ganz ohne Rückkehr ins Menü.

Kommen wir zum Multiplayer. Dieser Modus ist ein Chaos, wenn ihr mit drei anderen Sackboys durch die Gegend streift. Aber dieses Chaos ist sympathisch und absolut partytauglich. Alle vier Spieler schleudern mit dem Greifhaken um sich und können, einem Handschuh mit unbändiger Kraft sei Dank, alles greifen und werfen, das gerade in erreichbarer Nähe liegt. Bei Belieben auch einen anderen Spieler. Wehren kann sich dieser mit einer Gegenattacke oder, wenn es ihm absolut zu bunt wird, kann er das Spiel jederzeit verlassen. Mit neuen Ideen und Rückschlagmöglichkeiten im Gepäck kann er sich je nach Vorliebe wieder einschalten und ordentlich mitmischen. Die Handschuhe können aber nicht nur andere Dinge herumschleudern, sondern auch Objekte verschieben und ziehen. Somit können blockierte Wege freigelegt werden und das Abenteuer geht weiter. Steht ihr vor Schalter in schwindelerregender Höhe? Absolut kein Problem, einmal angepeilt und abgeschossen, diese Handschuhe sind wahre Multitalente. Selbst Bossgegner bezwingt ihr mit diesen.

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Hat Little Big Planet 2 denn überhaupt Schwächen? Zugegeben, die Verbesserungen, die Optik und das Prinzip des Spiels sind mitreißend, begeisternd, ja schon revolutionär. Jedoch hat auch dieser exklusive Toptitel für die Playstation 3 kleine Fehler. Aber wenn man das Gesamtpaket betrachtet kann man getrost über diese hinwegsehen. Sie sind nicht sonderlich schwerwiegend beziehungsweise extrem störend.

Ein Punkt, der ein wenig schwächelt, ist, wie in so vielen anderen Spielen auch, die Steuerung. Die Navigation des kleinen Sackboys ist manchmal ein wenig schwammig und träge. Zum Glück ist dies wie gesagt nicht allzu schwerwiegend, denn meistens muss man nur einen kleinen Sprung einfach wiederholen. Allerdings kann dieser kleine Sprung, wenn er denn danebengeht, in wichtigen Anlässen wie Bosskämpfe doch etwas frustrierend sein. Hervorragend ist zum Ausgleich der schnelle Wiederaufbau der Spielfigur am letzten Checkpoint, den man passiert hat. So kann man trotzdem leicht darüber hinwegsehen und ärgert man sich nicht allzu lang darüber. Außerdem kennen wir das Problem ja schon aus dem Vorgänger. Vielleicht behebt Media Molecule dieses Problem ja, wenn es ihn denn geben sollte, bei einem dritten Teil?

Im ersten Teil gab es auch immer wieder das Problem, dass das automatische Wechseln der Kameraperspektive zum unnötigen Ableben des tapferen Helden führte. In kritischen Momenten kam es schon mal vor, dass die Kamera nicht genau mitspielte oder nicht optimal geführt wurde, so dass der arme Sackboy beispielsweise geröstet wurde. Diesen Schwachpunkt hat auch Little Big Planet 2 übernommen.

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Der Jump’n’Run-Teil ist zu kurz. Natürlich ist die Little Big Planet-Reihe nicht als blankes Jump’n’Run-Abenteuer anzusehen. Wem allerdings der Editor zu zeitintensiv ist und kein Gefallen auf Dauer daran findet und nur den Storymodus spielen möchte, für den ist das Spiel für knappe 60 Euro ziemlich kostenintensiv. Schließlich beansprucht der Storymodus nur gute fünf bis sechs Stunden. Wenn man allerdings die Bonuslevel spielt und es sich zur Aufgabe macht, alle Preisblasen zu suchen, kann man noch einige Zeit dazu addieren.

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LittleBigPlanet 2 im Test

Fazit und Wertung von Redaktion PlayCentral

Fazit

Egal ob allein oder mit Freunden oder der Familie: Little Big Planet 2 ist ein fantastisches Spiel. Die Optik überzeugt, der Held des Spiels ist einfach nur niedlich und die Möglichkeiten fesseln den Spieler stundenlang vor die Playstation 3. Wenn man sich an den Storymodus setzt, leider etwas schnell die Credits über den Bildschirm rollen sieht und man das Gefühl hat, etwas mehr zu wollen, dann setzt man sich einfach an den Editor. Solche Editoren können nervig sein, ich habe selbst Erfahrungen damit gemacht. Doch der Editor von Little Big Planet 2 überzeugte mich total. Es macht Spaß neues zu entdecken und zu sehen, wie das eigene Werk sich nach und nach aufbaut, auch wenn Einarbeitungszeit benötigt wird. Kreationen anderer Spieler anzusehen und zu testen macht ebenfalls Spaß. Dank der großen Community ist der Spaß wohl grenzenlos. Die Liebe, die in Little Big Planet 2 steckt überrollt und begeistert  jeden Videospielfan. Für mich darf Little Big Planet 2 einfach nicht in der Sammlung zu Hause fehlen.

Pro

+Ein Editor, der alle Grenzen sprengt
+Toller Sound
+Koop-Modus mit bis zu vier Spielern
+Aktive Community mit vielen neuen Level
+Abwechslung ohne Ende
+Unglaublich viel Freispielbares 

Contra

-Story-Modus ist leider zu kurz geraten
-Gelegentliches Tearing
-Kleine Probleme bei der Steuerung
-Einarbeitungszeit beim Editor erforderlich, der manchen vielleicht die Lust nehmen kann  
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LittleBigPlanet 2 Geschicklichkeit
PUBLISHER Sony
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