PLAYCENTRAL TESTS FIFA 11

FIFA 11: Test: Toooooooor (gegen PES)?

Von Redaktion PlayCentral - Test vom 29.09.2010 08:56 Uhr
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Während der FC Schalke 04 in der laufenden Saison einen starken Abwärtstrend zu verbuchen hat geht es mit der FIFA-Reihe von Electronic Arts immer weiter bergauf. Auch zur Saison 2010/2011 hat es sich EA Sports nicht nehmen lassen und einen neuen FIFA-Ableger veröffentlicht. Mit neuer Spieler-Persönlichkeit, neuem Passystem sowie mit der Möglichkeit, den Torwart steuern zu können möchte EA mit der FIFA-Reihe endlich den großen Schritt an Pro Evolution Soccer von Konami vorbei machen. Ob es mit FIFA 11 endlich gelungen ist, ob sich die Gameplay-Verbesserungen gelohnt haben und ob FIFA 11 wirklich das „beste Fussballspiel“ auf dem Markt ist, erfahrt ihr in unserem Test!  

Dribbeln wie Ronaldo, verteidigen wie Lahm

Die wahrscheinlich deutlichste Verbesserung in FIFA 11 ist das sogenannte „Personality+“. Mit diesem Feature bindet EA Sports insgesamt neun Spielerpersönlichkeiten auf dem Spielfeld. Durch Personality+ sollen die 22 Kicker auf dem Platz endlich unterschiedlich wirken. Damit beseitigt EA den Vorwurf der letzten Ableger immer 22 gleichwertige Polygonfiguren auf den Rasen zu schicken.

Und in der Tat verbessert Personality+ das Spielgefühl der verschiedenen Spieler. Kleine Techniker wie Messi oder Ribery versuchen sich mit ihrer eigenen Spielweise durch die Abwehr zu wurschten. Abwehrriesen wie Mertesacker oder Nemanja Vidic haben in FIFA 11 weniger die Technik, sondern mehr die Grobheit im Fuss

Mittelfeldspieler wie Mesut Özil oder Cristiano Ronaldo haben mit Traumpässen immer die richtige Antwort auf ein dickes Bollwerk in der gegnerischen Abwehr. Hervorgehoben wird dies durch das sogenannte „Pro Passing“. Hier hat EA gegen den Kritikpunkt der „Ping-Pong-Pässe“ gearbeitet und ein neues Passystem eingeführt. Spielmacher wie Özil und Messi können nun noch genauere und unvorhersehbarere Pässe in die Spitze geben wie nie zuvor.

Personality+ setzt neue Maßstäbe auf dem virtuelle Fussballplatz. Die verschiedenen Fähigkeiten der virtuellen Kicker sind nach den der echten Vorbilder verteilt. Hierdurch bekommt der eigentliche Spielablauf einen noch realistischeren und unvorhersehbaren Verlauf. Wie auch im letzten Jahr können wir in FIFA 11 unser' eigenen Fussballer (Virtual Pro) erstellen.

Diesem weisen wir dann durch zahlreiche Einstellungen wie Name, Alter, Größe, Gewicht etc. ebenfalls eine eigene Persönlichkeit zu. Wie auch im letzten Jahr funktioniert die Erstellung eines Virtual Pro's wunderbar. Wer schon immer mal im Trikot des FC Barcelonas oder von Manchester United spielen wollte, kann mit dem „Game Face App“ auf der offiziellen FIFA 11 Homepage seinem Virtual Pro per Fotoscan sein ganz individuelles Aussehen verpassen. Auch in diesem Jahr ein großer und spaßiger Vorteil gegenüber der Konkurrenz von Konami.

Aus Manager- wird Karrieremodus

Auch in diesem Jahr nahm EA Sports einige Verbesserungen und Veränderungen am Managermodus vor. Dieser heißt mit dem diesjährigen FIFA-Ableger auch nicht mehr Manager- sondern Karrieremodus. Hier bieten sich nun drei verschiedene Varianten. Zum einen können wir als Spieler (Feldspieler oder Torhüter), Manager oder Spielertrainer in die 15-jährige Karriere starten.

Wie auch im letzten Jahr können wir unseren Virtual Pro in die Mannschaft einbinden und ihn so durch gelungene Aktionen wie Vorlagen oder Pässe verbessern und Belohnungen sammeln. An den Transfers im Karrieremodus wurde ebenfalls gewerkelt. Hier können wir den jeweiligen Wunschspieler mit Versprechungen und Handheld nun in unseren Verein locken. Außerdem muss man den „gegnerischen“ Verein von dem Transfer überzeugen, wodurch mehr Tiefgang auf dem Transfermarkt zustande kommt.

Natürlich prahlt FIFA 11 auch in diesem Jahr mit lizenzierten Ligen, Stadien und Spielern. Zwar gibt es in diesem Jahr erstmals die russischen Premjer-Liga mit Vereinen wie Meister Rubin Kazan oder Zenit St. Petersburg, dafür fallen die dritten Ligen allesamt komplett weg. Auch die Tatsache, dass es erneut nur fünf deutsche und sechs englische Stadien gibt, ist aufgrund der aktuellen Generation von Konsolen unverständlich. Man kann nur hoffen, dass Electronic Arts endlich mal ein Stadion-Paket für Download-Content veröffentlicht.

Über lizenzierte Spieler sprachen wir bereits. Allerdings gibt es auch hier wieder einige Unverständlichkeiten, bestes Beispiel Thomas Müller. Nach der überragenden letzten Saison mit dem Gewinn deutschen Meisterschaft, dem DFB Pokal, der Teilnahme am Champions League Finale mit dem FC Bayern München sowie einer WM-Teilnahme mit der Wahl zum besten Jungspieler sowie Torschützenkönig hat Electronic Arts ihm kein realistisches Spielergesicht verpasst. Immer noch wirkt der deutsche Youngstar wie ein 0815-Spieler. Überhaupt hat man es seitens EA nur vollbracht einigen vorhandenen Spielern neue Frisuren oder andere Details zu verpassen, neue Spielergesichter sucht man vergeblich.

Neue Einstellungen für mehr Realismus

Es ist die vielleicht umstrittenste Entscheidung für die Schiedsrichter: Hat der Spieler nun Hand gespielt oder nicht? War es pure Absicht oder doch nur ein Versehen mit angelegtem Arm? Diese Entscheidung müssen nun nicht nur die Schiedsrichter der DFL (Deutsche Fussball Liga) treffen, sondern auch die drei offiziellen auf dem virtuellen Fussballplatz von FIFA 11. In den Einstellungen finden wir unter dem Menüpunkt „visuell“ nun endlich die Einstellung des Handspiels. Ist es eingeschaltet kann es durchaus passieren, dass es nach einem vermeintlich am Gegenspieler abgebrallten Schuss zum Pfiff kommt. Eine wie wir finden sehr gute Entscheidung das Handspiel wieder in FIFA einzuführen!

In den Einstellungen finden wir in diesem Jahr aber noch eine weitere Spielerei. So können wir nun einstellen, wie das Tornetz aussehen soll. Neben Spannungsformen wie locker, straff oder standard können wir auch die Bemusterung wie Viereckig oder Dreieckig einstellen. Zwar kein Spielverlauf beeinflussendes Element, für echt Fussball-Fans aber eine sehr wichtige Einstellungsmöglichkeit.

(Fast) nichts neues im Online-Stadion

Natürlich bietet FIFA 11 auch in diesem Jahr wieder zahlreiche Online-Features. Allerdings gibt es in diesem Jahr nichts nennenswertes Neues. Wie auch schon im letzten Jahr können wir normale 1-gegen-1 Ranglisten-Spiele gegen Freunde oder Spieler der aus der ganzen Welt bestreiten. Im Online-Teamwork-Modus bestreiten wir aufgrund des „Be a Goalkeeper“-Features in diesem Jahr sogar 11-gegen-11 Spiele. Somit stehen sich insgesamt 22 menschliche Spieler auf dem virtuellen Platz gegenüber. Immer noch gibt es eine Spieler-Zentrale mit eigenen Statistiken, Informationen und Ergebnissen.

Aber halt! Es gibt doch etwas neues. Per „Creation Center App“ auf der EA Sports Fussball-Homepage können wir unseren eigenen Vereien kreieren, eines aus vielen Wappen auswählen, Spielerpersönlichkeiten, Namen, Rückennummern sowie Stärken einstellen, in FIFA 11 importieren und anschließend auf den virtuellen Platz schicken. Spiele mit dem eigenen Verein können wahlweise online oder offline stattfinden. Leider werden aber auch beim selbst kreierten Verein weder Einlauf- noch Torhymnen eingespielt, weshalb das Feature nur halb so „lustig“ ist.

Technische Zweisamkeit

Optisch gesehen hat sich auf dem virtuellen Fussballplatz nur wenig getan. Immer noch sehen die verpixelten Zuschauerränge nicht zeitgemäß aus, dafür stimmt der Rest. Die Spielermodelle und Bewegungsabläufe sehen immer noch realistisch und gut aus. Endlich hat man es nun geschafft, die Ersatzbänke ein wenig zu füllen. Wild rumfuchtelnde Trainer an der Seitenlinie fehlen genauso wie die bereits angesprochenen Spielergesichter mancher „Stars“. Positiv hingegen ist die Tatsache, dass die lizenzierten Stadien auch in diesem Jahr allesamt klasse aussehen.

Eine Klasse für sich bleibt hingegen die Atmosphäre im Stadion. Zwar hat EA Sports ein wenig an den Rufen der Fans gearbeitet, dennoch sind diese ziemlich mau. Wer dies ähnlich sieht hat in FIFA 11 erstmals die Möglichkeit, individuelle Stadion Atmosphäre zu kreieren. Per Musikcenter könnt ihr eure eigenen Fangesänge, Tor- & Einlaufhymnen sowie weitere Soundfiles einbinden und jeweiligen Situationen zuteilen. Ein tolles Feature, da auch Fans von kleineren Vereinen Stadionatmosphäre gewährleistet wird. Leider gelten die Einstellungen des Musikcenters aufgrund von Copyright-Rechten nur für den Einzelspieler-Modus.

Auch hat Electronic Arts die Gebete der deutschen Community erhört und ein neues Kommentatoren-Duo für FIFA 11 arrangiert. Manni Breuckmann, ehemaliger Sportradio-Kommentator und Frank Buschmann, Sport1- & LIGA Total!-Kommentator lösen Tom Bayer (Sky Deutschland) und Sebastian Hellmann (ebenfalls Sky Deutschland) als Kommentatoren der deutschen Version von FIFA 11 ab.

Die frischen und teils auch ziemlich lustige Kommentare der beiden tun der visuellen TV-Atmosphäre von FIFA 11 auf jeden Fall sehr gut. Wie auch schon in den Vorgängern der FIFA-Reihe sind manche Kommentare zur falschen Zeit am falschen Ort, darüber können wir aufgrund der Seltenheit jedoch hinwegsehen.

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FIFA 11 im Test

Fazit und Wertung von Redaktion PlayCentral

Was soll man sagen. Wie bereits in den letzten zwei Jahren beginnen wir unser' Fazit zum aktuellsten Teil der FIFA-Reihe damit, dass die Fussballsimulation große Fortschritte gemacht hat. In diesem Jahr würden wir aber sogar soweit gehen und sagen, dass FIFA 11 die Krone des virtuellen Fussballspiels aufgesetzt bekommt. Durch spielerische Veränderungen wie „Personality+“ und „Pro Passing“ wirken die Spielzüge nun noch unvorhersehbarer und nicht wie an der Schnur entlang gezogen.

Außerdem bekommen die verschiedenen Spielertypen, welche der Fussball im echten Leben auch bietet, endlich ein virtuelles Gesicht. Durch spezifische Neuerungen im Karrieremodus sowie der Möglichkeit, erstmals in einem Fussball-Videospiel den Tortwart steuern zu können, bestätigt sich die obere Aussage des „besten Fussballspiels auf dem Markt“. FIFA 11 gehört definitiv in das Regal eines jeden Fussballfans!

Pro

+Spieler bekommen ein spielerisches Gesicht
+Pro Passing verhindert eintönige Spielzüge- Kleinigkeiten wie Handspiel
+Tornetzspannung einstellbar
+Eigene Vereinskreation möglich (Creation Center)
+Eigene Tor
+Einlaufhymnen importierbar
+11-gegen-11 Matches dank Be a Goalkeeper
+Optisch weiterhin sehr gut
+Neues deutsches Kommentatoren-Duo

Contra

-Lizenz nicht ganz ausgeschöpft (Stadien, 3. Liga usw.)
-Manche "Stars" immernoch ohne Face-Modell
-Soundimport nur offline möglich
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