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Lara Croft and the Temple of Osiris: Zu viert gegen den Gott des Chaos

Von Yannick Arnon - Preview vom 14.08.2014 06:00 Uhr

Der Aufschrei war groß, als mit Rise of the Tomb Raider ein exklusiv für die Xbox One erscheinendes Sequel zu dem 2013 erschienenen Reboot der Reihe angekündigt wurde. Fans der britischen Archäologin ohne eine solche Konsole müssen nicht gänzlich in die Röhre gucken, denn mit Lara Croft and the Temple of Osiris erscheint ein Spinoff für PlayStation 4, Xbox One und PC, in dem sie sich mit drei Gefährten einer uralten Bedrohung  stellen muss. Wir durften den Titel bereits anspielen und haben ein paar Gräber auf den Kopf gestellt.

All-Inclusive Urlaub gibt es für Lara Croft nicht. Wenn sich die Dame mit einer Vorliebe für türkise Tanktops und Schusswaffen aus dem Haus wagt, geht es in der Regel um lebensbedrohliche Abenteuer und mächtige Artefakte aus grauer Vorzeit, die in den falschen Händen das sofortige Ende unserer Zivilisation bedeuten würden. So auch bei einem Trip nach Ägypten, bei dem ein Rivale von Lara namens Carter die Gottheit Seth befreit, so dass Lara auf tatkräftige Hilfe angewiesen ist. Tomb Raider und Koop-Multiplayer waren nicht unbedingt Begriffe, die man zusammen miteinander in Verbindung bringen würde. Zumindest bis Square-Enix vor vier Jahren den Download-Titel Lara Croft and the Guardian of Light als Download veröffentlichte. Darin musste sich unsere Kriegerin mit dem wiedererweckten Maya-Krieger Totec verbünden, um die Welt vor Xolotl, dem aztekischen Gott der Finsternis zu retten. Der Nachfolger namens Lara Croft and the Temple of Osiris greift dieses Spielprinzip auf und ergänzt es an den entscheidenden Stellen. Konnten 2010 nur zwei Spieler kooperativ zu Werke gehen, dürfen jetzt bis zu vier Spieler gemeinsam durch die Gräber streifen. Jederzeit können zusätzliche Mitspieler in das laufende Spiel ein- und aussteigen, sowohl im lokalen Multiplayer als auch in Online-Partien. Anstelle von Totec stehen Lara sowohl Carter sowie die ebenfalls herbeigerufenen Gottheiten Isis und Horus zur Seite, die als spielbare Charaktere zur Auswahl stehen. Natürlich unterscheiden sich die einzelnen Figuren spielerisch, letztendlich hängt es von eurem Geschmack ab, wen ihr nehmt, da ihr auch mit jedem Charakter einzeln das Spiel beenden könnt.

In Sachen Gameplay kommt The Temple of Osiris als eine Mischung aus Action-Adventure und Dungeon Crawler daher. Will heißen, ihr bewältigt eine Mischung aus Puzzles, Hindernisparcours und Action-Einlagen und sammelt alles ein, was nicht niet- und nagelfest ist. Besiegte Gegner hinterlassen Juwelen und Powerups, die ihr euch natürlich nicht entgehen lassen solltet. Das Geschehen wird aus einer Art Vogelperspektive dargestellt, um alle Spieler ins Bild nehmen zu können. Je weiter ihr euch voneinander entfernt, desto mehr zoomt auch die Kamera heraus. Die Kampagne ist auf diverse Gräber aufgeteilt, die ihr zwischen den einzelnen Kapiteln über einen Hub betretet. Ziel des Spiels besteht darin, am Ende einer jeden Mission die Teile der Osiris-Statue einzusammeln, um die Gottheit heraufzubeschwören und Seth in seine Schranken zu verweisen. Unerlässlich für das Vorankommen ist die Zusammenarbeit zwischen den Charakteren und ihren individuellen Spezialfähigkeiten. Lara und Carter haben zum Beispiel einen magnetischen Greifhaken im Gepäck, während Isis und Horus mithilfe von Magie einen Schild heraufbeschwören und manche Plattformen bewegen können. So balancieren die Mitspieler auf einer mit dem Greifhaken gespannten Schnur, um eine höher gelegene Ebene zu erreichen. Mithilfe ihres Schildes können Isis und Horus nicht nur gegnerische Angriffe abwehren und über Wasser laufen, sondern lassen sich zugleich als Trittstufe für ihre Partner benutzen.

Mit vier Spielern und zunehmendem Gegneraufkommen kann es gelegentlich etwas unübersichtlich werden. Friendly Fire ist aus diesem Grund weitestgehend nicht vorhanden, mit Ausnahme der aus Lara Croft and the Guardian of Light bekannten Bomben, von deren Explosionsradius auch eure Mitspieler Schaden nehmen. Nährboden für allerlei Triezereien ist also gegeben. In unserer Anspiel-Session mit den Entwicklern von Crystal Dynamics kam es auch mehr als einmal vor, dass ein Greifhaken eingeholt wurde, bevor der Partner auf der Schnur vollständig über eine Stachelgrube balancierte. Zwar macht Kooperation das Spiel einfacher, dennoch ist auch kompetitives Zocken den Machern nicht ganz unerwünscht. Am Ende eines Kapitels wird ein Ranking eingeblendet, welcher Teilnehmer die meisten Juwelen eingesammelt hat bekommt einen Bonus dafür. Mit der Zeit werden Charakter-Upgrades freigeschaltet, die eure Statuswerte verbessern, in etwa mehr Feuerkraft oder Gesundheit. Außerdem boosten bestimmte Items ebenfalls eure Werte, jedoch meisten auf Kosten eines anderen Status. Diese Items haben auf eure gesamte Party Einfluss, ihr solltet euch also vorher mit euren Mitspielern absprechen, wer welche Items ausrüstet. Vor jeder Mission habt ihr die Möglichkeit, eure Ausrüstung neu zusammenzustellen. Das gilt auch für Schusswaffen, die ihr dem Digipad zur Schnellauswahl zuweisen könnt.

Der Aufbau der Kampagne ist linear gehalten, dennoch solltet ihr bereits bestandene Abschnitte mit neuen Fähigkeiten noch einmal in Angriff nehmen. Diverse Challenges wie das Einsammeln von fünf roten Schädeln oder das fehlerfreie Absolvieren einer Jump’n’Run-Passage sorgen für einen Punktebonus und Wiederspielwert. Technisch macht der Titel einen guten Eindruck, jedoch schreit nichts an dem Titel nach „Next-Gen“. Das soll an dieser Stelle nicht abwertend klingen, der Spielablauf ist angenehm flott, die Gräber hübsch anzusehen und die Bildrate konstant. Die Geschichte wird mit in Zwischensequenzen mit animierten Standbildern erzählt, vergleichbar mit Motion Comics. Fans dürften sich außerdem über die Nachricht freuen, dass Keeley Hawes wieder in der englischen Fassung als Synchronsprecherin von Lara tätig sein wird, nachdem sie diese Rolle bereits in Tomb Raider: Legend, Tomb Raider: Underworld und Lara Croft and the Guardian of Light innehielt. Weitere Gräber sollen nach Veröffentlichung des Hauptspiels als DLC folgen, im Season Pass sind auch zusätzliche Skins und Waffen enthalten, unter anderem aus den Serien Hitman und Deus Ex. Neben einem Download-Release wird man auch eine Retail-Fassung in den Handel bringen, exklusiv für die PlayStation 4 kommt außerdem eine Special Edition mit einem Artbook und einer Ministatue von Lara Croft.

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Fazit

Wie viele vergleichbare Titel steht und fällt Lara Croft and the Temple of Osiris mit dem Multiplayer, besser gesagt mit den Vorhaben eurer Mitspieler. Wer mit gebündelten Kräften die Gräber durchstöbert, hat vermutlich mehr Spaß, als wenn man permanent böswilliger Sabotage ausgesetzt ist. Auf mich hat das Spiel bereits im jetzigen Zustand einen guten Eindruck gemacht und stellt eine erfrischende Abwechslung zu den sonstigen Ablegern von Tomb Raider dar. Etwas skeptisch bin ich jedoch im Hinblick auf das Thema Langzeitmotivation, da bereits jetzt erste Zusatzinhalte als kostenpflichtiger DLC angekündigt wurden. Wie dem auch sei, The Temple of Osiris ist meiner Meinung nach ein würdiger Nachfolger zu Lara Croft and the Guardian of Light und der Koop für bis zu vier Spieler ist eine willkommene Neuerung. Lara versteht wieder einmal zu imponieren.

Lara Croft and the Temple of Osiris Action-Adventure PC, PS4, Xbox One
PUBLISHER Square Enix
ENTWICKLER Crystal Dynamics
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