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Neverwinter: Die dritte Erweiterung im Überblick

Von Christian Liebert - Preview vom 03.05.2014 14:01 Uhr

Es ist wieder soweit: Das Online-Rollenspiel Neverwinter bekommt ein dickes Update spendiert. Diesmal handelt es sich um „Curse of Icewind Dale“. Modul 3 entführt die Spieler in die namensgebende Region Icewind Dale, die unter anderem durch die Romane von R.A. Salvatore und die gleichnamigen PC-Spiele von Black Isle Studios bekannt ist. Alles dreht sich um ein neues Material, das Schwarze Eis, und um den Kampf zweier Fraktionen, denen sich die Spieler anschließen können. Wir waren zu Besuch bei Perfect World Europe in Amsterdam und durften bereits einen Blick auf die frischen Inhalte werfen. Modul 3: Curse of Icewind Dale erscheint am 13. Mai 2014 kostenlos für alle Spieler von Neverwinter.

Der Weg führt in die Kälte

Es geht weiter, in der fabelhaften Welt von Neverwinter – besser gesagt in den Vergessenen Reichen, in denen das MMO angesiedelt ist. Nach Fury of the Feywild und Shadowmantle erwartet uns mit Curse of Icewind Dale nun die dritte große Inhalts-Erweiterung für das kostenlose Online-Rollenspiel. Mit logischen und vor allem von vielen Spielern geforderten Neuerungen wollen Perfect World und Cryptic Studios gelangweilten Endgamern das Leben versüßen. Ob das klappt? Einige interessante Updates finden ihren Weg in das MMORPG – vor allem für PvP-Liebhaber.

Wie bereits zu erahnen ist, führt der Weg ins kalte Icewind Dale und damit erneut in eine bisher noch nicht im MMO erreichbare Zone der Vergessenen Reiche. Alles dreht sich dabei um das Schwarze Eis, ein neues Handwerksmaterial, das aus den Überresten der Experimente des zwielichtigen Zauberers Akar Kessel entstanden ist – falls jemand über ein bisschen Vorwissen in Sachen Dungeons & Dragons verfügt. Freunde der Geschichte werden sicher hellhörig, denn in Neverwinter könnt ihr noch tiefer nach Icewind Dale eintauchen können. In der Zeitlinie finden die Ereignisse nach dem D&D-Modul Legacy of the Crystal Shard statt. Zu erkunden gibt es dabei drei neue Regionen: Caer-König (die neue Hauptstadt im Modul 3), das Zwergental und den Icewind-Pass. Der fiese Zauberer Kessel steht auch als mächtiger Endboss ein einem neuen Gefecht bereit.

Zwei Fraktionen im Kampf um das Schwarze Eis

Wie bereits erwähnt ist das Schwarze Eis der einzige Grund, warum die neuen Regionen für euch interessant werden. Das Zeug liegt da nämlich überall herum, fertig zum Einsammeln quasi. Damit dies nicht in exakt der Langeweile endet, die man jetzt vermuten mag, greifen die Entwickler ein für das MMO frisches Konzept auf: Fraktionen. Während bisher alle Spieler für das gleiche Ziel gekämpft haben, wird der Frieden nun gespalten. Wer sich in Icewind Dale aufhält, muss sich wahlweise den heimischen Zehn-Städtern oder der egoistischen Arkanen Bruderschaft anschließen. Beide Parteien interessieren sich für das Eis und beide leben im Krieg miteinander. Ob ihr an diesem teilnehmt, bleibt allerdings euch überlassen. Die Kampagne hinter Modul 3 spaltet sich in zwei Teile. Wer ungestört die Gebiete erkunden und das Schwarze Eis abbauen will, der folgt dem PvE-Pfad, wie man es schon in der Vergangenheit gewohnt war.

Ist man allerdings auf etwas mehr Action aus, sollte man sich auch mal am neuen Open-World-PvP versuchen. Spezielle Teile der Karte sind rot markiert und erlauben den permanenten Angriff durch Spieler der anderen Fraktion. Die Krux dabei ist, dass man eben in diesen Zonen wesentlich mehr Schwarzes Eis abbauen kann. Das Konzept ist dabei auf große Massenschlachten ausgelegt. Im kleinen Rahmen durften wir uns bereits in den Kampf stürzen und ja, das PvP macht ziemlich viel Spaß. Wenn gleich wir dank mächtigster Ausrüstung auch ordentlich was aushielten – ebenso wie unsere Gegner. Schnelle Kills standen also erst mal nicht auf dem Speiseplan. Dennoch kommt so ein bisschen die Angst auf, dass der ganze Spaß auf ein ziemliches Gezerge hinauslaufen wird. Zwar wird es Missionen geben, doch wirklich weitläufig waren die PvP-Bereiche, die uns gezeigt wurden, leider doch nicht. Wenn dort mal der Punk abgeht, dann wird das wohl in wilden Massenschlägereien enden.

Da allerdings das bisherige PvP nicht so wirklich überzeugen konnte, vor allem wegen dem oft unfairen Matchmaking, könnte hier der eigentliche Mehrwert von Modul 3 liegen. Für PvP-Fans ist es auf jeden Fall ein großer Schritt nach vorne, egal, wie es nun wird. Wer Spaß daran hat, anderen auf die Mütze zu geben, kommt sicher gut auf seine Kosten.

Große Klopperein, auch im PvE?

Aber nicht nur im Spielerwettstreit, auch gegen ganz normale NPCs, geht es heiß her. Mit den Heldenhaften Begegnungen führt Cryptic Studios ein Feature ein, das wir so auch schon aus anderen Online-Rollenspielen kennen. Ohne große Vorwarnung gibt es innerhalb der Kampagne immer wieder zufällige Ereignisse, welche die Zusammenarbeit mehrerer Spieler erfordern. Man kann das Ganze gerne als eine Art öffentliche Quest bezeichnen – ähnlich der FATE-Ereignisse in Final Fantasy XIV oder der Risse in RIFT. Ploppt so ein Event auf, sollten alle Spieler in der Umgebung schleunigst mitmachen, da die Mission – in der Regel der Kampf gegen einen großen oder viele kleinere Gegner – alleine nicht zu bewältigen ist. Das ist jetzt nicht nur so eine Phrase, denn trotz bester Ausrüstung hatten wir im Selbstversuch ganz schön zu tun.

Laut Perfect World soll sich der Spaß in verschiedene Schwierigkeitsstufen unterteilen. Während kleinere Begegnungen schon von drei oder fünf Spielern gemeistert werden können, sind für große Events bis zu 20 Recken nötig. Natürlich sind diese Abenteuer nicht für umme, ihr erhaltet auch die ein oder andere nette Belohnung – zum Beispiel Schwarzeis.

Auch in Sachen Gefechte – also kleinere Dungeons – gibt es Nachschub. Wie bereits erwähnt, steht Akar Kessel als Endboss eines vereisten Zwergentempels bereit. Den Zugang muss man sich aber zuvor über die Kampagne erspielen. Wie aus einem Dev-Blog hervorgeht, soll das Meistern dieser Aufgabe auch nicht wirklich leicht sein. Eine gute Ausrüstung wird auf jeden Fall vorausgesetzt. Ob es ein neues Gewölbe, wie den Kampf gegen Valindra am Ende von Modul 2, geben wird, ist leider noch nicht bekannt. Dafür aber die Möglichkeit, via spezieller Schlüssel, die es auf verschiedene Wege zu erhalten gibt, Gewölbeerkundungsereignisse einzuleiten, wann immer Spieler dies wünschen. Unter anderem können diese Keys für Astraldiamanten erworben werden.

Was machen, mit dem ganzen Eis?

Sicherlich fragen sich nun einige, was man mit diesem Schwarzen Eis alles anstellen kann, von dem hier ständig die Rede ist. Grundlegend handelt es sich dabei um den Hauptrohstoff für den neuen Beruf Schwarzeisformen, mit dem das Material weiterverarbeitet werden kann. Dies dient nur einem einzigen Zweck. Nämlich der Verbesserung eurer Ausrüstung. Mit dem Schwarzeis lassen sich nämlich zwei typen von neuer Endgame-Rüstung herstellen: Korrumpiert und Gereinigt. Dabei handelt es sich um Sets, die alles Bisherige in den Schatten stellen. Zusätzlich könnt ihr diese Teile auch noch sehr weit aufwerten, indem ihr sie weiterhin mit Eis füttert. Diese übermächtigen Boni verschwinden aber mit der Zeit, sodass ein immerwährender Nachschub Schwarzeis dringend erforderlich ist.

Natürlich ist die Schwarzeis-Rüstung nicht das einzige Upgrade, das eure Charaktere erhalten werden. Während der Kampagne und der Quests wird es wie gewohnt viele neue Items zu sammeln geben. Der Weg, eines der tollen neuen Sets zu erhalten, ist auch nicht so einfach, wie es hier vielleicht rüberkommt. Immerhin müsst ihr zuvor euren Beruf aufleveln. Das dafür nötige Schwarzeis gibt es überall in den neuen Gebieten, auch als Belohnung für Quests. Eine neue Maximalstufe für Charaktere gibt es nicht, dafür setzt die Erweiterung voll darauf, dass ihr die Power eures Alter Ego noch weiter ausbauen könnt.

Neuer Vorbildpfad für den Wachsamen Waldläufer

Der Wachsame Waldläufer war der Star von Modul 2: Shadowmantle und zählt bis heute zu den am meisten gespielten Klassen des MMOs. Um den Bogenschützen noch weiter zu verfeinern, erhält er einen brandneuen Vorbildpfad samt frischen Fähigkeiten. Der Pfad hört auf den Namen: „Kundschafter“ und verleiht ihm einige schurkische Kräfte, mit denen er sich schneller bewegen kann, mehr Schaden austeilt, aus dem Hinterhalt angreift oder vorübergehend Trefferpunkte regeneriert.

Ob Cryptic die beliebte Klasse damit noch weiter aufwerten will? Auf jeden Fall noch ein Grund mehr, vielleicht von seinem alten Liebling loszulassen und sich am frischen Blut zu versuchen. Gerade zu Beginn des MMOs war der Ruf nach einer Bogenklasse groß und die vor einigen Wochen veröffentlichten Zahlen zeigen, dass man bei der Wahl der neuen Charaktergesinnung sprichwörtlich voll ins Schwarze getroffen hat.

Warum sich Questen nach Level 60 doch noch lohnt

Sicherlich kommt nun die Frage auf, warum in den neuen Gebieten Quests erledigen sollte, wenn es  doch gar keine neuen Stufen zu erreichen gibt? Hier greift Crypic auf ein ebenfalls bekanntes System zurück und schenkt dem Level-60-Spieler einen zufälligen Bonus, sobald er 250.000 Erfahrungspunkte gesammelt hat. Dieser kann entweder 5000 Astraldiamanten, 1000 Erfahrung für den Begleiter oder ein zusätzlicher Kraftpunkt sein. Ein guter Grund also, sich trotz des bereits erreichten Level 60 in die eisige Kälte zu stürzen. Für Twinker bieten die neuen Zonen auf den letzten Schritten zum Level-up sogar noch ein bisschen Abwechslung, wenn man die alten Bereiche einfach schon zu oft gesehen hat.

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Fazit

So wirklich recht machen kann man es ja niemanden. Wenn man neue Inhalte nachschiebt, beschweren sich die Spieler, dass bestehende Probleme nicht oder unzureichend angegangen werden. Kümmert man sich erst um den „Kleinkram“, fehlt den Fans schnell die neue Herausforderung. So beschrieb Perfect World selbst diesen Hexenkreis, der auch bei Neverwinter im Forum zu lesen ist. Die Entscheidung der Entwickler geht aber deutlich in Richtung neuer Inhalte, denn damit lassen sich nun mal die meisten Spieler halten oder rekrutieren. Curse of Icewind Dale reiht sich problemlos in die Liste umfangreicher Content-Updates ein, die im Abstand von knapp einem halben Jahr veröffentlicht werden. Vor allem für PvP-Spieler bieten die kalten Gebiete einen großen Reiz, da offene Schlachten zwischen den beiden Fraktionen mit Massenschlägereien locken. PvE-Fans bekommen mit den groß angelegten Zufalls-Events auch ein nettes Stück Neuland präsentiert. Letztendlich dreht sich aber alles um das Schwarze Eis und die damit schmiedbaren Superrüstungen.

So wirklich viel lässt sich in Sachen Umfang nicht erahnen, ganz im Gegenteil. Es beschleicht das Gefühl, dass Cryptic mit diesem „Zwischen-Modul“ schnell etwas nachschieben will, bevor wieder der nächste Hammerschlag kommt. Nach dem, was bisher bekannt ist, könnte der wirkliche Langzeitspaß schnell versieben. Hoffen wir also, dass die Entwickler hier noch einiges an Inhalten in der Hinterhand haben. Immerhin bietet Curse of Icewind Dale stimmige Neurungen und bringt frischen Wind in die Vergessenen Reiche.

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