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Metal Gear Rising: Revengeance: Ein Gewitter zieht am Horizont auf

Von Yannick Arnon - Preview vom 24.08.2012 08:30 Uhr

Raiden hatte es noch nie leicht. Seiner kindlichen Unschuld beraubt wurde er von dem Fiesling Solidus Snake zum Kindersoldaten ausgebildet, nur um später durch eine Gehirnwäsche als eine Marionette der Patriots benutzt zu werden. In der Realität sah es nicht viel besser aus, denn viele Gamer waren alles andere als begeistert von der Idee, den Großteil von Metal Gear Solid 2: Sons of Liberty mit dem blonden Schönling anstelle von Serien-Protagonist Solid Snake zu bestreiten. Mit Metal Gear Rising: Revengeance wird Raiden endlich seinen Platz an der Sonne bekommen, wir haben den temporeichen Action-Titel in der XBOX 360-Version für euch auf der gamescom 2012 angespielt.

Der stählerne Shinobi

Mehrere Jahre nach dem Ende von Metal Gear Solid 4: Guns of the Patriots wird Raiden wieder als Cyborg-Ninja zu den Waffen greifen, um mit einer verfeindeten Private Military Corporation seines neuen Arbeitgebers namens Maverick Security Consulting, Inc. abzurechnen. Die Story soll auch neue Details aus seiner Vergangenheit als Kindersoldat preisgeben, unter anderem sollen seine Zeit als Zögling von Solidus Snake und seine "Jack the Ripper"-Persönlichkeit eine große Rolle in der Handlung spielen. Die ursprüngliche Fassung des Spiels wurde von Konami eingestellt und stattdessen hat man die Japaner von Platinum Games für die Entwicklung verpflichtet, Kojima und sein Team bleiben dennoch für die Produktion des Spinoffs zuständig und haben vor allem ein Mitspracherecht was den Plot betrifft. Merkwürdig, dabei war es doch Kojima-san, der vor nicht allzu langer Zeit verlauten ließ, dass japanische Developer gegenüber westlichen Studios unterlegen wären. Platinum Games dürfte in erster Linie für Titel wie Bayonetta oder Vanquish bekannt sein, deshalb gibt sich auch Metal Gear Rising: Revengeance sehr actionbetont und erinnert mehr an Devil May Cry oder Ninja Gaiden als an bisherige Teile der Reihe. Die Stealth-Elemente aus der ursprünglichen Fassung hat man komplett entfernt, passenderweise hat man auch die MGS-Tagline von "Tactical Espionage Action" in "Lightning Bolt Action" umgewandelt. Wer also mit Solid Snake unter einem Pappkarton hockend die feindlichen Linien infiltrieren will, wird noch auf Metal Gear Solid 5 warten müssen.

Wichtigstes Gameplay-Element ist der Umgang mit dem Hochfrequenzschwert, das Raiden stets mit sich führt. Der genaue Umgang mit der Klinge wird euch zu Beginn in einem Tutorial in Form von VR-Missionen erklärt, in denen ihr zunächst kleinere Objekte wie Wassermelonen spalten müsst. Mit LT aktiviert ihr den Blade Mode, der die Zeit verlangsamt und es euch erlaubt genau Maß zu nehmen. Mit dem rechten Analog-Stick bestimmt ihr den Winkel, in dem der Schnitt verlaufen soll, durch Loslassen des Sticks schwingt ihr dann die Klinge. Das klappt mit erstaunlicher Präzision, was ihr auch gleich bei der nächsten Übung unter Beweis stellen müsst. Anhand von Pappkameraden sollt ihr Geiselnahme-Situationen trainieren, indem ihr nur den Geiselnehmer an vorgegeben Punkten zerschneidet. Das Opfer muss unversehrt bleiben, sonst gibt es Punktabzug. Im Duell mit feindlichen Cyborgs eignet sich Blade Mode um eure Feinde zu verhackstücken, trennt ihr einen Gegner in der Mitte durch, könnt ihr mit dem B-Knopf eins seiner Bauteile, wie zum Beispiel eine kybernetische Wirbelsäule, stibitzen und eure Fähigkeiten damit aufpeppen. "Zan-datsu", auf Deutsch etwa "Schneid es ab und nimm es mit" nennt Konami dieses Prinzip, dass im Prototyp eine deutlich wichtigere Funktion als in der jetzigen Fassung hatte. Um zu verhindern, dass der Spieler die ganze Zeit den Blade Mode benutzt, wird die Zeitlupe nur aktiviert sofern eure Energiezellen noch aufgeladen sind, ansonsten schneidet ihr wieder in der normalen Spielgeschwindigkeit.

Darf's noch ein Scheibchen mehr sein?

Das Spiel trägt ganz klar die Handschrift von Platinum Games. Die Kämpfe sind herrlich Over-the-Top und Raiden wirbelt mit ellenlangen Combos über den Bildschirm. Da darf natürlich ein Rating-System nicht fehlen, das euch dazu anspornt so viele Angriffe wie irgend möglich für eine gute Bewertung aneinander zu reihen. Belohnt werden übrigens auch eure Schnitte im Blade Mode, je mehr Einzelteile ihr schafft, desto mehr Punkte fahrt ihr ein. Ist man es aus MGS gewohnt für den Feind unsichtbar umherzustreifen, ist in Metal Gear Rising: Reveangence das Gegenteil der Fall. Eure Gegner versuchen regelmäßig euch in einen Hinterhalt zu locken, einer von ihnen hat sich sogar Schutz suchend unter einem Karton versteckt. Raiden seinerseits kann arglose Gegner aus dem Hinterhalt durch einen einzigen Knopfdruck ausschalten. Der Gewaltgrad ist überraschend hoch ausgefallen, in den Kämpfen wird der Screen regelmäßig mit Blut bespritzt und dank der Zeitlupe des Blade Mode könnt ihr nach einem Schnitt einen Blick unter die Schädeldecke des Feindes werfen. Konami hofft die Situation dadurch zu entschärfen, dass die Gegnerschar gänzlich entweder aus Cyborgs oder Maschinen besteht und ihr keine normalen Menschen in Scheiben schneidet. Das gilt sowohl für das gemeine Fußvolk als auch Bossgegner, außer den Cyborgs bekommt ihr es auch mit diversen Gekko-Einheiten und sonstigen Mechs zu tun. Außerdem wurde in den Trailern ein Kampf gegen einen Metal Gear RAY angeteasert, an dem Raiden seine Klinge wetzen darf.

Neben dem Schwert könnt ihr auch diverse Sub-Weapons einsammeln, in der Demo war es ein tragbarer Raketenwerfer. Nach einem Schuss war er bereits aufgebraucht und sollte daher am besten für Bossfights aufgehoben werden, der Fokus des Spiels wird also ganz klar auf dem Umgang mit der Klinge liegen. Mit RT wird der Ninja Run aktiviert, mit dem Raiden deutlich fixer durch die Gegend sprintet und kleinere Hindernisse wie Autos oder Vorsprünge direkt überwindet, doch damit nicht genug. In einem Kampf gegen einen Kampfhubschrauber konnten wir dadurch die abgefeuerten Raketen wie eine Treppe benutzen, um dann mit dem Schwert den Helikopter auseinander zu nehmen. Auch in solchen Momenten und bei einem Dutzend Gegner auf einmal blieb das Spiel stets flüssig, laut Hideo Kojima war es ein persönliches Anliegen, dass Metal Gear Rising: Revengeance mit 60 fps läuft. In dem aktuellen Trailer sah man am Ende Raiden zusammen mit einem Roboterhund an seiner Seite durch einen Abwasserkanal schreiten. Wie dieser genau ins Gameplay eingebaut wird und ob es vielleicht sogar einen Koop für zwei Spieler geben wird, will man noch nicht kommentieren. Wem die Wartezeit bis Januar 2013 zu lang ist, der kann sich mit einer der Zone of the Enders HD Collection beigefügten Demoversion einen eigenen Eindruck von Raidens Soloabenteuer verschaffen.

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Fazit

Den größten Eindruck hat bei mir der Blade Mode hinterlassen, da ihr theoretisch jedes Objekt auf dem Bildschirm mit eurer Klinge zerteilen könnt. Ganz egal ob Wassermelone, Kampfmech oder ein Gegner, der sich hinter einer Säule versteckt – sie alle werden eurem Schwert zum Opfer fallen. Das Kampfsystem an sich erinnert stark andere Titel von Platinum Games, ihr bekommt es stets mit einem ganzen Haufen Gegner gleichzeitig zu tun und blitzschnelle Bewegungen gehen nahtlos in pompös animierte Finishing Moves über. In diesem Bereich macht den Entwicklern niemand so schnell etwas vor, das haben sie schon mit Bayonetta bewiesen. Mit Raiden als Protagonist kann das Team um Kojima vor allem auf eine weitestgehend unverbrauchte Handlung zurückgreifen, die dieses Mal wahrscheinlich nicht über zahlreiche Codec-Unterhaltungen erzählt wird. Metal Gear Rising: Revengeance wird deutlich mehr sein als nur ein Lückenfüller bis zum Release von Metal Gear Solid 5.

Metal Gear Rising: Revengeance Hack 'n' Slash PC, PS3, Xbox 360
PUBLISHER Konami
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