PLAYCENTRAL PREVIEWS Prototype 2

Prototype 2: Blutiger Rachefeldzug mit Superkräften

Von Yannick Arnon - Preview vom 31.03.2012 13:38 Uhr

Peinliche Momente durchlebt jeder von uns in seinem Leben. So auch Ken Rosman, Kopf des Entwicklerstudios Radical Entertainment, während der Prototype 2-Präsentation auf der gamescom 2011, als auf die Frage wer denn den indizierten Vorgänger gespielt habe keiner der anwesenden Journalisten die Hand hebt. Die innere Facepalm ist ihm anzusehen, bevor er mit einem lockeren "Gut, dann fangen wir eben von vorne an…" die Vorführung des Open-World-Titels mit einem Video-Recap der bisherigen Ereignisse beginnt.

Achtung: Anhalter könnten entflohene Testsubjekte sein!

Im Mittelpunkt der Story steht das im Kalten Krieg im Auftrag der US-Regierung vom Konzern Gentek entwickelte Blacklight-Virus, der eine Revolution in der biologischen Kriegsführung werden sollte. Leider verlaufen derartige Aktionen nur in den seltensten Fällen nach Plan und so fiel nach kurzer Zeit eine Kleinstadt dem Virus zum Opfer. Die einzige Überlebende des Vorfalls, genannt Mother, wurde fortan zwecks dubioser Experimente unter Verschluss gehalten, da sie weiterhin das Virus in sich trug. 2008 wurde Gentek-Wissenschaftler Alex Mercer ebenfalls mit dem todbringenden Mittel infiziert, jedoch erlangte er dadurch Superkräfte, die er dazu benutzte Mother aus dem Verkehr zu ziehen und einen Nuklearschlag gegen Manhattan zu vereiteln. 14 Monate sind nun vergangen, seit in New York City der Blacklight-Virus freigesetzt wurde. Als Folge des Quarantäne-Status hat man die Stadt in New York Zero umgetauft, welche man je nach Blacklight-Befall in drei verschiedene Abschnitte eingeteilt hat. Die grüne Zone ist bislang weitestgehend unbefallen, erkauft wird diese Sicherheit durch die allgegenwärtigen Blackwatch-Sicherheitstruppen. In der gelben Zone hat man die ärmeren Schichten in Wellblechhütten eingepfercht, außerdem munkelt man, dass Blackwatch an den Bewohnern Versuche vornehmen würde. An dritter und letzter Stelle steht die rote Zone, welche als das Refugium von Alex Mercer gilt. Dort zirkuliert das Virus fröhlich vor sich hin, bis auf gefährliche Infizierte ist dieser Bereich absolutes Niemandsland.

In diese Stadt kehrt auch der neue Protagonist namens James Heller nach einem Einsatz im Mittleren Osten zurück und freut sich auf ein Wiedersehen mit Frau und Tochter. Daraus wird leider nichts, denn Hellers Familie wurde in seiner Abwesenheit von den Vorkommnissen in New York Zero dahingerafft. Jeglichen Lebenswillen verloren schließt Heller sich einer Spezialeinheit an und wünscht sich nichts sehnlicher als bei einem Angriff auf Mercer ebenfalls sein Leben zu verlieren. Dieser Wunsch wird ihm perfiderweise von dem mutmaßlichen Mörder seiner Familie verwehrt und Heller wird ebenfalls mit dem Blacklight-Virus infiziert. Das setzt ihn zwar automatisch auf die Abschussliste von Blackwatch, aber dafür kann er seiner Nemesis auf Augenhöhe begegnen, da er fortan über erhöhte Stärke, Agilität und Ausdauer verfügt und andere Fähigkeiten verfügt. Hauptziel des Spiels ist es den eigenen "Gönner" zu stellen und Rache zu nehmen, doch dafür muss er erst einmal aufgespürt werden. Im Spielverlauf wird es den Spieler in die verschiedenen Zonen versetzen, die entweder frei erkundet oder nach Missionszielen abgearbeitet werden. Was ihr als nächstes machen wollt, bleibt immer eure Entscheidung. Ihr könnt entweder die Story durch die Hauptmissionen weiterspielen oder vertreibt euch die Zeit mit einer der zahlreichen Nebenmissionen. Solche Abschnitte versorgen euch zwar mit nützlichen Informationen und Upgrades für eure Mutationen, die in den Bereichen "Offense", "Defense" und "Locomotion" investiert werden. Auswirkungen auf die Story haben solche Aktionen jedoch nicht, ihr bekommt immer dieselbe Endsequenz zu sehen.

Weniger Hulk, mehr Spider-Man

Durch das Virus kann Heller wie zuvor schon Mercer andere Menschen absorbieren um somit ihre Form anzunehmen, bei der Gelegenheit werden auch sämtliche Erinnerungen des Opfers mit verschlungen. Schlüpft ihr in der gelben Zone in die Haut eines Blackwatch-Offiziers erregt ihr logischerweise weniger Aufsehen als wenn ihr in der Gestalt des zweitmeistgesuchten Mutanten von New York Zero durch die Straßen stakst. Die KI hat man grundlegend überarbeitet, eure Gegner und Zivilpersonen agieren nun deutlich lebensnaher. Ausufernde Gefechte mit den Truppen solltet ihr euch also gut überlegen, sonst rücken binnen weniger Minuten Panzer und Kampfhubschrauber an, die Heller dann mit stylischen Finishing Moves unschädlich macht. Einem Panzer kann das Kanonenrohr ausgerissen und als Schlaginstrument zweckentfremdet werden, Hubschrauber werden in der Luft in ihre Einzelteile zerlegt. Auch menschliche oder zumindest menschenähnliche Feinde werden oftmals in mundgerechte Häppchen geteilt, dabei helfen die Ranken, die Heller aus den Armen wachsen. Mit den Ranken lassen sich die Gegner an Ort und Stelle bewegungsunfähig machen, ähnlich wie Spider-Man mit seinem Netz. Besonders gemein ist ein Move, bei dem ahnungslose Feinde mit dem Virus infiziert und dadurch in eine Art mobilen Sprengsatz verwandelt werden. Zwar hat man an der Gewaltschraube gedreht, Angriffe gegen nichtinfizierte NPCs sollen in der deutschen Fassung entschärft werden, die Verhackstückelung von Mutanten wird inhaltsgleich mit der internationalen Version des Spiels bleiben.

Eine unscheinbare und doch nützliche Fähigkeit ist die neue Option gepackte Zivilisten wieder unbeschadet abzusetzen, nachdem man sie im indizierten Original nur entweder gleich absorbieren oder wegschleudern konnte. Überhaupt hat man sich Mühe gegeben, dass die Action sich wesentlich kontrollierter anfühlt und man sich nicht alle fünf Minuten wie ein in die ecke gedrängtes Raubtier freikämpfen muss. Dabei hilft ein spezieller Sonarsinn, der wichtige Objekte und Zielpersonen in der Umgebung farbig hervorhebt. Vor allem signalisiert euch der Sonarsinn, welche Gegner ihr mit Stealth-Kills ausschalten könnt, ohne dass die umstehenden NPCs Notiz davon nehmen. Mutationen lassen sich den einzelnen Buttons zuweisen, so dass ihr besser vorbereitet in den Kampf starten könnt und per Hotswap unkompliziert zwischen den einzelnen Kräften wechseln dürft. Heller verformt seine Fäuste zu Hämmern, reflektiert Projektile mit Rankenschilden und gleitet leicht wie eine Feder von einem Punkt zum nächsten. Durch das Einhacken in das Blacknet, das Informationsnetzwerk von Blackwatch, lassen sich die Nebenmissionen starten. Beispielsweise sabotiert ihr den Test einer B.O.W. und lasst einen experimentellen Brawler einfach auf seine Schöpfer los und erledigt das Monster anschließend selbst, bevor es auf eine Gruppe unschuldiger Zivilisten angesetzt wird. Hin und wieder wird der Spieler auch die Möglichkeit haben zu Schusswaffen zu greifen, aber wer möchte auf bloße Feuerkraft vertrauen, wenn die eigenen Superkräfte deutlich reizvoller sind?

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Fazit

Open-World-Action und Superkräfte sind definitiv keine schlechte Kombination, was uns schon Treyarch mit Marvels rotblauem Netzschwinger vor ein paar Jahren bewiesen hat. Auch Radical Entertainment setzt mit Prototype 2 auf die selben Stärken und versucht dabei die Kritikpunkte des indizierten Vorgängers auszumerzen. Das ist bis jetzt weitestgehend gelungen, die Kämpfe wirken nicht mehr hektisch und willkürlich, sondern ermöglichen es deutlich taktischer vorzugehen. Dabei helfen die neu hinzugekommenen Fähigkeiten wie Sonarsinn, Stealth-Kills und Nahkampfmanöver, mit denen die Blackwatch-Schergen und Mutanten gehörog aufgemischt werden. Die deutsche Fassung wird ähnlich saftig ausfallen wie im Rest der Welt, Verstümmelung von menschenähnlichen Feinden und jegliche Gewalt gegen Zivilisten sollen entfernt werden, ob sich das auf den Spielspaß auswirkt bleibt Geschmackssache. Auch ohne zusätzlichen Gore bleibt Prototype 2 ein Antihelden-Epos, bei dem die Entwickler sich die Kritik von Presse und Fans zu Herzen genommen und umgesetzt haben.

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