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Elgato Stream Deck: Nur für Streaming oder auch für Gaming geeignet?

Von Ben Brüninghaus - Test vom 06.03.2018 15:01 Uhr

Elgato hat vor einiger Zeit das Elgato Stream Deck veröffentlicht. Eine Hardware-Applikation, die es Streamern erleichtern soll, ihren technischen Ablauf innerhalb eines Livestreams zu handhaben. Wir haben uns die Frage gestellt, ob das Gerät hält, was es verspricht und viel wichtiger noch: Für welche Einsatzmöglichkeiten eignet sich das Button-Panel von Elgato eigentlich noch?

Das Elgato Stream Deck entstand aus einer simplen Idee – Livestreaming technisch einfacher gestalten. Und das Streaming im Allgemeinen ist nicht erst seit gestern ein heißes Thema in der Gaming-Welt. Einige Streamer treiben sich bereits seit unzähligen Jahren auf der Livestream-Plattform Twitch umher. Der Streamer Ninja ist beispielsweise bereits seit über sieben Jahren auf Twitch aktiv.

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Ein Produkt für Streamer

Streamer übertragen von überall in der Welt in potenziell jedes Wohnzimmer auf dem Globus. Für viele ist das nicht mehr nur ein ausgleichendes Hobby, vor ihrer Zuschauerschaft zu streamen, es ist teilweise auch zum Beruf geworden. Viele Gamer verdienen mit Livestreams ihre Brötchen. Und im Rahmen einer Professionalisierung, die diesbezüglich ganz offensichtlich jeder Streamer zu einem gewissen Punkt anstrebt, werden unzählige Gegebenheiten optimiert. Ein neues Mikrofon muss her, ein besseres Audiointerface darf nicht fehlen und eine bessere Facecam? Gar kein Problem! Das ließe sich im Grunde recht einfach realisieren. Doch ein Streamer hat teilweise so viele technische Befehle und Aufgaben zu bewerkstelligen, dass diverse Hotkeys auf der Tastatur irgendwann nicht mehr ausreichen – mal abgesehen davon, dass Übersichtlichkeit schon bei wenigen Hotkeys verloren gehen kann. Was also tun, um den Ablauf zu vereinfachen? Elgato bietet solchen Streamern die technische Lösung – das sogenannte Stream Deck.

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Mit dem Stream Deck erhält der Käufer ein Panel, das mit unzähligen Hotkeys belegt werden kann. Außerdem ist es hochgradig anpassbar, was die Visualisierung der einzelnen Button betrifft. Das allein kann schon für unzählige Spielereien sorgen. Potenziell erhalten die Kunden also eine Peripherie-Erweiterung, wenn die Tastatur ihnen nicht mehr ausreicht. Ein entsprechendes Programm seitens Elgato bietet von der Software-Seite eine einfache Lösung für alle wichtigen Befehle. Die einzelnen Tasten lassen sich nach Belieben einstellen und optimieren. 

Mehr als nur ein Stream Deck?

Hier fällt das erste Mal auf, dass die Möglichkeiten, die das Stream Deck zu bieten hat, scheinbar grenzenlos sind und sich die User keineswegs auf das Streamen beschränken müssten. Die Software bietet nämlich unzählige Voreinstellungen in puncto System, die mit einem Windows-PC oder Mac kompatibel sind. Natürlich ist hier primär alles auf OBS, Streamlabs, Xplit und Co. ausgelegt, sodass die Livestreaming-Programme wunderbar mit der Hardware harmonieren. Befehle, die direkt mit Twitch verbunden sind wie beispielsweise die Aktivierung eines Slow-Modes im Chat, das Anzeigen der aktiven Zuschauer oder das Senden einer Nachricht auf Knopdruck, sind nur wenige Beispiele.

Der Schlüssel hierbei ist nämlich nicht nur die Unterstützung der Streaming-Programme, das Gerät hat die hohe Kompatibilität ins Betriebssystem vorprogrammiert. Das macht es einfach, auch anderweitige System-Befehle zu integrieren und auf Knopfdruck abzurufen. Beispielsweise könnt ihr hier die Multimedia-Funktionen nutzen, auf den Browser zugreifen und haben wir schon erwähnt, dass es mit dem jüngsten Update sogar ein vollständiges Soundboard gibt? Außerdem sind nicht nur 15 Button programmierbar. Auf jedem Button kann ein Ordner erstellt werden, der nochmal 14 weitere Button bereithält. So sind nahezu unendlich viele Button einstellbar. 

Bereits nach kurzer Zeit im Test wird klar, das Gerät hat einiges unter der Haube. Die vorgefertigten Szenen für OBS und Xplit lassen sich kinderleicht integrieren und ansteuern. Fortan kann das Gerät fürs Streamen verwendet werden, um so also mehr Übersicht zu gewährleisten.

In unserem Test, in Hinsicht auf ein verbessertes Streaming-Erlebnis, wollten wir das Gerät schon nach wenigen Minuten nicht mehr missen. Als Streamer ist das Geld gut investiert, da wir uns während des Streams nun mehr auf den eigentlichen Stream konzentrieren können. Nervige Einstellungen können mit einem Knopfdruck erledigt werden.

Aber circa 150 Euro UVP ist ein stattlicher Preis. Hier könnte es womöglich schon für ein Zehntel des Preises eine günstige Sekundärtastatur tun, die wir ähnlich wie das Stream Deck entsprechend zweckentfremden könnten. Klar müssten wir dann auf diverse Annehmlichkeiten – wie ganz einfach die visuelle Anpassbarkeit – verzichten, aber mit entsprechenden Bildchen auf den Tasten (Ausschneiden und Aufkleben) könnte es für den einen oder anderen Streamer schon ausreichen. Wir müssen jedoch einräumen, dass es uns die Individualisierung und Zugänglichkeit der Software angetan hat und wir würden allein für die Vielzahl an Spielereien womöglich trotzdem etwas tiefer in die Tasche greifen.

Stream Deck als Multifunktionsgerät

Doch nun kommen wir zur wichtigsten Frage. Für welche Einsatzgebiete eignet sich das Gerät denn nun noch?

Allem voran ist die Tatsache, dass jeder User nahezu unendlich viele Hotkeys mit dem Panel voreinstellen und im Anschluss ansteuern könnte, ein Indiz dafür, dass es auch die unterschiedlichsten Anwendungsgebiete geben dürfte. Beispielsweise können so Shortcuts für aufwendige Photoshop-Befehle voreingestellt werden. Für Bildbearbeitung, Videoschnitt, Sounddesign und anderweitige Programme, die teils sehr komplexe Shortcuts benötigen, könnte das Gerät eine wahre Abhilfe darstellen.

Ein Beispiel: User Manfred möchte einen Effekt in Adobe Premiere Pro auf den Übergang einer Videoszene legen. Dazu muss er in den Reiter „Effekte“ wechseln, den Effekt suchen und ihn dann per Mausklick auf die Spuren ziehen. Per Shortcut via dem Stream Deck könnte dies jedoch mit einem simplen Klick geschehen. Und deshalb auch enorm Zeit sparen, was sich auf die Produktivität auswirkt.

Und das ist nur ein Beispiel. Prinzipiell ist die Hardware also nicht nur für Streamer eine Abhilfe. Die letzte Frage bezieht sich auf das Gaming: Taugt das Stream Deck für Videospiele, auch wenn der User kein Streamer ist? Die einfache Antwort lautet Jein.

Stream Deck allein für Gaming?

Die Tasten WASD auf das Streamdeck einzuprogrammieren funktioniert zwar, aber die einzelnen Button müsst ihr euch viel mehr als An- und Ausschalter vorstellen. Einmal betätigt, hat der Button bis zur nächsten Betätigung seine Aufgabe erfüllt. Wiederholtes Drücken ist natürlich keine Lösung. Eure Tastatur wird die Peripherie demnach nicht ersetzen. Aber das muss sie auch nicht. Es gibt nämlich ein Anwendungsgebiet im Gaming, wo wir uns das Gerät trotzdem ziemlich sinnvoll vorstellen könnten.

Immer mehr Spiele bieten unzählige Funktionen. Neben Simulatoren, die zumeist über unzählige Knöpfe verfügen, die sicherlich auch auf dem Stream Deck funktionierten, möchten wir den Blick viel mehr in Richtung Weltraum schweifen lassen. In Star Citizen werdet ihr in euer eigenes Raumschiff steigen und es steuern müssen. Warum den Antrieb also nicht individuell visualisieren und auf einen der Button programmieren? Mit Knopfdruck auf Warp, sich fühlen wie ein richtiger Captain! Für Sci-Fi-Spiele a la Star Citizen könnte es definitiv eine Steigerung der Immersion bedeuten, wenn ihr diesbezüglich auf ein reales Panel drückt, das sogar noch eurer Visualisierung folgt.

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Fazit zum Elgato Stream Deck

Das Stream Deck ist eine sinnvolle Ergänzung und nimmt einem Livestreamer von der technischen Seite her ungemein viel Arbeit ab. Das Gerät ist keinesfalls nur für das Streamen geeignet, auch wenn es dafür im Grunde konzipiert wurde. Sämtliche Programme und komplexe Hotkeys lassen sich mit dem Gerät verwenden – insbesondere für aufwendige Shortcuts komplexerer Programme macht es durchaus Sinn. Spielen könnt ihr mit der Hardware nicht direkt, aber spielerische Anwendungen lassen sich auch in Games vorfinden, sodass sich das Elgato Stream Deck als wundervoller Allrounder entpuppt.

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Hauptberuflicher Jedi-Meister, nebenbeschäftigt bei PlayCentral.de. Popkultur-Fetischist: Star Trek, Star Wars, alles mit „Star“, verspeist Spiele-OSTs zum Frühstück, Großmeister der Bärenschule. Inquisitor. Mag das Ende von Mass Effect.
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