PLAYCENTRAL SPECIALS Gran Turismo Sport

Gran Turismo Sport: Unsere ersten Eindrücke aus London

Von Pierre Magel - Special vom 02.06.2016 13:59 Uhr

Nicht wenige Rennspiele konnten über die letzten Jahre so viel Aufmerksamkeit erreichen, wie es Gran Turismo vom Entwicklerstudio Polyphony Digital geschafft hat. Was einst die unumstrittene Krone der Straßengefechte auf vier Rädern inne hatte, muss sich heute gegen große Namen wie Forza oder Project C.A.R.S. durchsetzen. Wir waren in London live bei der Enthüllung dabei und schauen auf den jüngsten Sprößling der GT-Familie – mit ganz viel eSport und noch mehr Benzin im Blut.

Neuanfang. Weiterentwicklung. Die Zeichen der Zeit erkennen. Voller Fokus auf Rennsport. Unter diesen Punkten könnte man die Entwicklung von Gran Turismo Sport zusammenfassen. Das Entwicklerteam Polyphony Entertainment weiß um die Fangemeinde, um die starke Grundlage, die man sich aufbauen konnte, will aber neue Impulse setzen. Kernpunkt von Gran Turismo Sport wird der eSport – kaum ein Thema, das aktuell so einschlägt wie es der eSport derzeit mit Leichtigkeit zu meistern scheint. Wo Hallen gefüllt und Preisgelder in die Höhe getrieben werden, da lässt sich auch der Markt für Rennspiele erschließen – so die Philosophie hinter dem Spiel. Und das macht auch Sinn.

Gran Turismo Sport steckt nämlich tief in einer Zusammenarbeit mit der FIA – der Fédération Internationale de l’Automobile die den Dachverband des internationalen Automobilsports darstellt. Dank dieser Möglichkeit wird es offizielle Turniere innerhalb des Spiels geben, die wie echte Rennsaisons ablaufen und endgültig die Schnittstelle zwischen realem und digitalem Rennsport symbolisiert.

eSport? Echter Rennsport? Wie jetzt?

Mit der GT Academy hat Polyphony Digital schon vor einiger Zeit Einzigartiges geschafft: Wer in den virtuellen Rennen die erfolgreichsten Runden fahren und sich gegen die harte Konkurrenz durchsetzen konnte, der wurde zu einem richtigen Rennfahrer. Im echten Leben. Auf der echten Strecke. In einem echt schnellen Auto. Das Mastermind hinter Gran Turismo, Kazunori Yamauchi, ist selbst seit seinem halben Leben im Rennsport aktiv und lebt diese Leidenschaft wie sonst niemand. Daher ist es nicht verwunderlich, dass man sich nicht etwa mit der GT Academy zufrieden gibt, sondern sich in Gran Turismo Sport endgültig austobt. Hier wird es, ganz nach offiziellen Regeln der FIA, zwei große Meisterschaften im Jahr geben – den Nations Cup und den Herstellerpokal, an welchen insgesamt drei Jahre gearbeitet wurde. Wer diese für sich entscheiden kann, wird dann auf der großen Weihnachtsfeier der FIA seinen Pokal in die Lüfte reißen dürfen. Neben Formel 1-Weltmeistern und anderen realen Champions. Gefahren wird dabei in den klassischen Autogruppen, die regulieren, dass nur gleichstarke Wagen gegeneinander fahren. Der Spieler hat dabei die Auswahl zwischen reellen Boliden und Fantasy-Autos, insgesamt gibt es davon 137 Super Premium Cars inklusive Cockpit-Ansicht. Alle Modelle wurden extra komplett neu überarbeitet, damit sie in den Stadtrennen, auf den echten Rennstrecken und den neu wieder im Spiel implementierten Rallye Tracks besonders gut zur Geltung kommen. Aktuell befinden sich 19 verschiedene Locations und 27 Layouts im Spiel.

Doch dem Team ist klar, dass nur ein verschwindend geringer Prozentsatz der Community eine Chance auf die vordersten Plätze besitzt. Damit das nicht in ausschweifender Demotivation endet, hat man sich dafür entschieden, ähnlich der Realität, auf viele Pokale während der Rennen zu setzen. So kann man sich als Spieler nicht nur auf nationaler Ebene diverse Rekorde abholen, sondern bekommt auch Auszeichnungen für faires Rennverhalten, eine saubere Kurventechnik und andere Errungenschaften abseits der eigentlichen Platzierung.

Reise-Bericht vom Nürburgring

Unser YouTuber-Partner "MafuyuX" war für euch zudem beim offiziellen Event am Nürburgring zu Gran Turismo Sport. Was er dort erlebt hat, zeigt er in seinem Reise-Bericht.

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Ich will keinen eSport. Ist GT Sport trotzdem was für mich?

In der jüngsten Vergangenheit gab es immer wieder sogenannte Prolog-Titel zu Gran Turismo, die die Wartezeit verkürzen und auf das eigentliche Spiel vorbereiten sollten. Diese waren vom Umfang her deutlich geringer, waren quasi große Demos. In diese Kerbe möchte Polyphony mit Gran Turismo Sport ganz und gar nicht schlagen. Dennoch fehlen einige Features, die man von einem 'Gran Turismo 7' erwarten würde. So fehlt eine Einzelspieler-Karriere komplett. Alles, was solo gespielt werden kann, sind Übungen, Challenges und Trials, die eine Art kleine Aufgabe darstellen und auf verbessertes Fahren im Multiplayer abzielen. Immerhin: Der Splitscreen für zwei Spieler ist mit an Bord.

Generell lässt sich festhalten, dass sich der neueste Ableger auf die Kerndisziplinen konzentriert: Schnörkelloses Gameplay, großartige Grafik, toll inszenierte Autos und, besonders wichtig, ein realistisches, sich gut anfühlendes Renngefühl im Fahrersitz. Das macht Laune!

Hochmodernes Superauto oder alte Rennsemmel?

Eins vorab: Bis zum Release von Gran Turismo Sport dauert es noch eine ganze Weile. Technisch gesehen ist das Spiel laut Entwickler ganz und gar noch nicht dort, wo man es haben möchte. Dennoch kann man schon jetzt erkennen, wohin es mal gehen soll. Optisch ist GT Sport sehr hübsch anzusehen, muss sich aber (noch) hinter Platzhirschen wie Project C.A.R.S verstecken. Auch was die Optionen während des Rennens anbelangt: So verzichtet man seriengetreu auf ein zu stark ausgeprägtes Schadensmodell. Mehr als Kratzer und Beulen wollte Autoliebhaber Kazunori Yamauchi seinen "Schätzen" nicht antun. Gran Turismo steht dafür, das Auto zu lieben, es zu präsentieren, nicht aber, es zu zerstören – so der Entwickler. Verschiedene Tageszeiten und Wetterbedingungen dürfen wir während eines Rennens ebenfalls nicht erwarten. Hier lag der Fokus auf einer generell hohen Qualität der Grafik in Verbindung mit stabilen Frames.

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Kleines Highlight: Der Scapes Modus

Egal wie modern Gran Turismo je sein mag, die Wurzel als Paradies für Autoliebhaber wird es nie verlieren. So kann man sich im Spiel nicht nur alle Informationen zu jeglichen Autos abholen, es gibt sogar zu jedem Vehikel offizielle Videos der Hersteller, die den Prozess, die Geschichte und Idee hinter dem Konzept erklären.

Hat man sein Lieblingsauto gefunden und will davon großartige Fotos machen, so ist der Scapes Mode genau richtig. Hier kann man sich seinen Wagen schnappen und aus einer schier endlosen Auswahl an vorgefertigten Hintergründen wählen. Ist das Auto in der gewünschten Position aufgestellt, sind sogar Farbwerte und Atmosphäre der Bilder mit 4K-Auflösung einstellbar. Diese lassen sich dann via Social Media teilen und machen schon jetzt einen fantastischen Eindruck. Genau richtig für Fans jeglicher Autos.

Eindrücke von der Rennstrecke

Gran Turismo Sport fühlt sich gut an. Es will keine Hardcore Rennsimulation höchsten Anspruchs sein, es will die Massen unterhalten und jederzeit das Gefühl von Realismus bieten. GT Sport steht im Zeichen von Zugänglichkeit, will Anfängern den Rennsport und eSport näher bringen. Dass dabei das Rad nicht neu erfunden wird, ist ganz klar und Schwächen wie den nicht immer satt klingenden Motorensound gibt es noch immer – das gehört aber fast schon zu der Serie dazu.

Und dennoch: GT Sport packt den Rennfan in mir. Wie es diese Serie seit vielen Jahren schon spielend beherrscht. Ich will immer noch eine Zehntel rausholen, will erst mit dem Controller besser werden, dann zum Lenkrad umgreifen und schließlich die Fahrhilfen immer weiter in Richtung Realismus anpassen. Was der neueste Ableger wirklich toll hinbekommt, ist der schmale Grat zwischen "Das ist für Rennprofis in Zusammenarbeit mit der FIA" und "Du bist neu im Genre? Immer hereinspaziert!".

Ausblick auf die Zukunft

Das Genre der Rennspiele ist mittlerweile schwer umkämpft. Was früher ein Duell zwischen wenigen Marken ist, hat heute so viel Auswahl wie nie. Gran Turismo Sport macht viel richtig, ist grundsolide, wunderschön, fährt sich gut und hat mit dem Scapes Mode nette Features für Autoliebhaber. Die Frage ist nur, ob das reicht. Ob es nicht mehr Alleinstellungsmerkmale braucht, um den Mainstream zu erreichen. Klar, eSport ist spannend und natürlich wird das für echte Fans die Motivationsspritze schlechthin sein. 

Gran Turismo Sport muss gut werden. Es muss einschlagen. Sonst kann das für die ganze Serie gefährlich werden. Ob und wie man nach diesem Contentpaket noch an Gran Turismo 7 denkt, ist fraglich. Als Fan der ersten Stunde wünsche ich Gran Turismo Sport daher erst recht alles Gute. Das Zeug zum Liebhaberstück hat es auf jeden Fall.

Erscheinen soll das Spiel nach aktuellem Stand am 16. November dieses Jahres exklusiv für PlayStation 4. Erhältlich ist es dann in einer Standard, Limited sowie Collector's Edition.

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