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World of Warcraft: Blizzard toleriert keine privaten Server mehr – ein guter Schritt?

Von Lucas Grunwitz - Kolumne vom 13.04.2016 07:00 Uhr

Blizzard zieht Konsequenz aus den letzten Monaten und Jahren und nimmt den größten privaten "World of Warcraft"-Server offline. Zurecht steht nun das große Fragezeichen im Raum, ob dieser Schritt tatsächlich gerechtfertigt oder gar unbedingt notwendig war. Hat man sich hier eventuell sogar selber ins Knie geschossen? Auf den ersten Blick erscheint die Antwort auf diese Frage offensichtlich, doch wirken an dieser Stelle allerlei Faktoren, deren Relevanz man möglicherweise aus den Augen verliert. In unserem kurzen Kommentar wollen wir die Sachlage aus beiden Blickwinkeln betrachten und verraten euch unsere persönliche Meinung zur Abschaltung des privaten Servers.

Es ist passiert: Der größte private "World of Warcraft"-Server Nostalrius wurde vor einigen Tagen vom Netz genommen – bis zu 150.000 Spieler aus dem Phantasieuniversum stehen nun vor der Frage, ob Sie dem Urgestein-MMO den Rücken kehren, sich einen anderen privaten Server suchen oder doch zum Original wechseln (hier noch einmal zum Nachlesen). Schließlich waren viele Spieler extra auf diesem 'Vanilla-Server' unterwegs, um die ursprüngliche Version des MMOs zu zocken, ohne die neuen Erweiterungen mitzumachen. Verteidigend gibt es zu Blizzard zu sagen, dass sie mit diesem Schritt unter anderem zwei wichtige Grundsätze verfolgt haben: einerseits versuchen die Jungs hinter World of Warcraft den Fokus mehr auf die offiziellen Servern zu legen, so die Popularität sowie Bevölkerung des kommerziell betriebenen Titels zu steigern und die Masse zu sich zu ziehen. Als sekundären Pluspunkt möchte man das eigene Produkt verständlicherweise auch nicht in den betreibenden Händen anderer Dritter sehen. Des Weiteren mag auch ein finanzieller Aspekt in der Entscheidung mitschwingen. Durch den jetzt fehlenden Privatserver könnten sich nun deutlich mehr Interessenten direkt zu den offiziellen Servern verirren, während auch einige der frisch heimatlosen Privatserver-Veteranen nun einen Wechsel in offizielle Serverwelten in Betracht ziehen könnten. 

Auf der anderen Seite verliert Blizzard mit der Abschaltung eines solchen Servers aber auch eine der wertvollsten Ressource ihres Titels: Präsenz. Immaterielle Werte, wie die Beliebtheit eines Produkts oder dessen Bekanntheit und Ruf können nicht einfach mit Geld gekauft werden. Sie sind daher unumstritten der wertvollste Aspekt eines Geschäftsprodukts, beziehungsweise einer Marke. Durch die Abschaltung von Nostalrius verliert der Name "World of Warcraft" unter gewissen Gesichtszügen die Chance, neue Interessenten zu locken und die loyale Fanbasis zu halten – wenngleich diese teilweise nicht auf dem offiziellen Server unterwegs war. Um mit Windows ein weiteres Beispiel dieser Art zu nennen: auch das erfolgreiche Betriebssystem konnte seine unangefochtene Monopolstellung erst dadurch erhalten, dass man die unzähligen 'kleinen/privaten' Raubkopierer davonkommen ließ. Natürlich, durch den Bestand solcher Piraten gingen physische Einnahmen verloren, doch die daraus resultierende Beliebtheit und breite Nutzung des Betriebssystems kompensierten den Verlust schnell und verschafften dem Produkt zusätzlich noch die Stellung, die sie bis heute inne hat.

Ob sich Blizzard mit der Abschaltung des Servers wirklich einen Gefallen getan hat, ist an dieser Stelle noch nicht absehbar. Etwas anderes ist hingegen glasklar: Betreiber anderer privaten Server sollten das Ganze nicht als Ausnahme, sondern als drohende Zukunftsvision mit inkludierter Warnung interpretieren. Blizzard fährt nun offiziell einen Weg, der weitere Server dieser Art nicht tolerieren wird. Denn wenn sie nach der Abschaltung von Nostalrius Ausnahmen dulden, tritt das gleiche Prozedere erneut auf und die vorherige Abschaltung würde komplett an Wirkung verlieren. Auch wenn wir die Beweggründe des Unternehmens in finanzieller Hinsicht sehr gut nachvollziehen können, bewerten wir diesen Schritt hinsichtlich der angesprochenen immateriellen Ressourcenwerte der Marke "World of Warcraft" doch immer noch skeptisch und sind gespannt, ob die von Blizzard gewünschte Wirkung tatsächlich eintritt.

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