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Destiny: Was wartet nach Level 20? Eine Übersicht zum Endgame

Von Christian Liebert - Special vom 23.09.2014 09:45 Uhr

„Destiny wird ab Level 20 ein ganz neues Spiel“ prophezeite Entwickler Bungie den Spielern des vor wenigen Tagen erschienenen MMO-Shooters. Zumindest teilweise halten die Macher der Space-Endzeit ihr Wort, denn ein wirklich neues Spiel wird Destiny zwar nicht, dafür warten einige neue Aufgaben und Ziele auf die Spieler. Ging es im Vorfeld vor allem darum den ersten Akt der Story durchzuspielen, wartet nun der MMO-Aspekt auf die Hüter. Tägliche Quests, Dungeon-Besuche, Ruf-Steigerung und das allseits beliebte Sammeln von Ausrüstung bestimmen nun den Alltag. Von Langeweile keine Spur (zumindest bei uns nicht), denn es gibt immer etwas zu tun in Destiny und das große Ziel, der erste Raid, scheint für viele Hüter in unerreichbarer Ferne.

Licht-Level und die zweite Spezialisierung

Kaum hat man sich durch den nicht ganz so langen Level-Weg von Destiny bis hin auf Stufe 20 gekämpft, stellt man plötzlich fest, dass man gar nicht am Ende, sondern erneut am Anfang des Spiels ist. Allerdings nicht im Sinne von: Und jetzt alles noch mal von vorne, sondern eher der Anfang eines völlig neuen Spielabschnitts. Bis zum Erreichen der regulären Level-Grenze besteht unser Leben hauptsächlich aus dem Erfüllen der Missionen. Das reicht auch in der Regel aus, um besagte Stufe 20 zu erreichen. Was wir aber zuvor nicht wissen: Level 20 ist mehr ein Ende des Tutorials, als das Ende des MMOs.

Das zeigt sich zum Beispiel durch die Licht-Level, denn auch nach Stufe 20 können wir weiter im Level-Rang steigen. Allerdings nicht mehr regulär im Stil des Sammelns von Erfahrungspunkten, sondern indem wir neue Ausrüstung erspielen und anlegen. Was in anderen MMOs Item-Level darstellen, sind bei Destiny die Licht-Level. Sie geben an, wie gut ein Spieler ausgerüstet ist. Um diesen Wert zu steigern, müssen wir Rüstungsteile mit Lichtpunkten sammeln und so eine zusätzliche Erfahrungsleiste füllen (Waffen haben keine Licht-Punkte). Mit den ersten zwei Items ist man in der Regel bereits Level 21 (also Stufe 20 plus ein Licht-Level). Danach geht es von Rang zu Rang schleppender. Das erste große Ziel ist hier Level 26, denn ab da kann man in den ersten verfügbaren Raid: „Die Gläserner Kammer“ eindringen.

Allerdings hat es mit den Licht-Leveln auch eine kleine Tücke: Die Extra-Stufen beeinflussen auch euren Schaden (egal welche Waffe ihr tragt). Seid ihr nur ein Level unter dem Gegner, macht ihr automatisch 30 Prozent weniger Damage, ab zwei Level schon knapp 40 Prozent. Das hängt damit zusammen, dass die Licht-Level auch als eine Art Durchdringung skalieren. Wichtig ist also, dass ihr vorwiegend nur Inhalte angeht, die auch für eure Stufe geeignet sind.

Außerdem fällt schnell auf, dass wir weiterhin reguläre Erfahrungspunkte sammeln. Dies hängt damit zusammen, dass wir auch nach Stufe 20 unsere Fertigkeiten steigern können. Immerhin reicht das Erreichen der regulären Stufengrenze nicht aus, um alle verfügbaren Talente freizuschalten. Ab Level 15 gibt es außerdem eine zweite Spezialisierung für alle Klassen, die von Grund auf neu aufgewertet werden muss. Auf 20 hatten wir gerade mal drei Viertel unseres ersten Baums freigespielt. Es nimmt also einiges an Zeit in Anspruch, auch die zweite Spezialisierung an ihre Grenzen zu treiben, was aber für das Spielen im Endgame immer wichtiger wird, je weiter man vorankommt.

Fraktionen und Ruf-Steigerung

Natürlich könnt ihr blaue (rare) und violette (legendäre) Gegenstände auch immer mal während eurer Abenteuer auf den Planeten sowie als Belohnung für einen Strike oder PvP finden. Wer aber nicht gerade vom Beute-Glück gesegnet ist, der sollte sich ganz und gar auf die Fraktionen im Spiel konzentrieren. Okay, das sollte man auch so, aber wenn man ein Ziel vor Augen hat, dann fällt die Arbeit bekanntlich leichter. Es gibt sechs unterschiedliche Fraktionen in Destiny, vier davon konzentrieren sich auf das PvP, zwei auf PvE-Inhalte. Da im PvP allerdings alle Werte vereinheitlicht werden, damit das System für jeden Spieler so fair wie möglich ist, handelt es sich hierbei nicht um PvP-Ausrüstung, sondern eben nur um solche, die durch PvP erarbeitet wird.

Die Fraktionen in Destiny sind: „Vorhut“, „Neue Monarchie“, „Schmelztiegel“, „Kryptoarchäologie“, „Kriegskluft der Zukunft“ und „Toter Orbit“. Wo ihr die dafür nötigen NPC vorfindet, entnehmt ihr der Karte auf dem Screenshot.

Bei jeder dieser Fraktionen könnt ihr euren Ruf steigern, was sich in mehrere Stufen unterteilt und euch Zugriff auf unterschiedliche Items verschafft – vorrangig Waffen und Rüstungen. Bei den meisten Fraktionen steigert ihr euren Ruf, indem ihr zuvor bei ihnen einen Rufsteigerungs-Gegenstand (zum Beispiel einen Reif) erwerbt. Ist dieser angelegt, geht aller Ruf, den ihr erhaltet, an eben diese Gesinnung. Bezahlen könnt ihr die meisten Gegenstände mit Schmelztiegelmarken, die es als Belohnung im PvP gibt. Bei der Hauptfraktion „Vorhut“ benötigt ihr Vorhut-Marken, diese erhaltet ihr wiederum durch Beutezüge oder Orbit-Aktivitäten.

Einzig Schmelztiegel und Kryptoarchäologie machen hier einen Unterschied. Ruf im Schmelztiegel steigert ihr durch die Teilnahme am PvP selbst, das geht recht leicht, dauert aber einige Zeit. In der Kryptoarchäologie steigt ihr auf, indem ihr Engramme entschlüsselt. Engramme könnt ihr praktisch überall erhalten, oder direkt vor Ort beim Kryptarchen kaufen. Dies ist auch eine gute Möglichkeit, überschüssigen Glimmer (die Währung in Destiny) loszuwerden, von dem ihr sehr schnell eh zu viel habt. Durch das Aufsteigen in Kryptoarchäologie könnt ihr beim Kryptarchen hochwertige Engramme kaufen und bessere Items erhalten. Diese sind aber nicht gerade überdurchschnittlich, wodurch dieser Spaß zwar schneller geht, aber am Ende recht wenig bringt.

Grundlegend unterscheiden sich die Fraktionen nur durch ihr Angebot an Items, vor allem in Sachen Waffen. Hier lohnt es sich, nach und nach alle Parteien hochzuspielen, um Zugriff auf möglichst viele Waffen-Typen zu erhalten.

Beutezüge, tägliche Missionen und die Strike-Playlist

Um euren Ruf bei den Fraktionen Vorhut, Neue Monarchie, Kriegskluft und Toter Orbit zu steigern, greift ihr am besten auf die Beutezüge zurück. Davon stehen euch täglich 12 Stück zur Verfügung, jeweils sechs für PvP- und PvE-Einsätze. Bei den Beutezügen handelt es sich um spezielle Herausforderungen, die sich in mehrere Aufgabenfelder unterteilen. So müsst ihr unter anderem eine bestimmte Menge Gegner auf einem vorgegebenen Planeten töten, eine vordefinierte Mission auf dem Modus heroisch abschließen, einen Bossgegner in einem Strike töten oder sechs Patrouillenmissionen auf einem vorgegebenen Planeten beenden. Das sind zumindest die einfacheren Aufgaben. Es gibt aber auch echt knackige Challenges, in denen ihr zum Beispiel 9000 Erfahrungspunkte sammeln oder eine bestimmte Abschussserie erhalten sollt, ohne dabei zu sterben. Im PvP werden die Beutezüge dann noch mal um einiges fordernder. So warten dort Herausforderungen, in denen wir zum Beispiel Post-Mortum-Marken sammeln sollen. Diese erhalten wir aber nur, wenn wir den Gegner noch erledigen, nachdem wir selbst schon tot sind.

Durch Beutezüge erhaltet ihr außerdem noch Erfahrungspunkte, die ihr für die weitere Entwicklung eurer Fertigkeiten benötigt. Allgemein ist diese Beschäftigung recht spaßig, da ihr so jeden Tag einen reichlich gefüllten Aufgabensack voll zu tun habt. Außerdem kommt ihr so immer mal wieder auf die einzelnen Planeten und erkundet diese ausgiebig, indem ihr zum Beispiel dortige Patrouillenmissionen erledigt.

Ein Blick auf die Orbit-Karte zeigt euch aber noch andere Tätigkeiten, die ihr für das Vorankommen im Spiel nutzen solltet. Da wären zum Beispiel die „Tägliche Story“, eine vorbestimmte Mission, die auf dem Modus „heroisch“ absolviert werden muss, oder der „Wöchentliche Strike", der im Vergleich zum gewöhnlichen Modus in Sachen Schwierigkeit noch mal eine ganze Packung zulegt. Mit dazu gibt es auch noch eine PvP-Empfehlung mit EP-Bonus. In der täglichen Story erhaltet ihr neben Erfahrungspunkten zusätzlich Vorhut-Marken, die ihr ja zum Kauf bestimmter Ruf-Gegenstände benötigt. Im wöchentlichen Strike gibt es sogar noch Rufpunkte und 'Seltsame Münzen', die ihr bei einem nur am Wochenende verfügbaren Händler für hochwertige Ausrüstung eintauschen könnt.

Wer ganz und gar in den Strikes verschwinden will, kann die Strike-Playlist nutzen. Dort wird ein zufälliger Dungeon mit einem zuvor von euch gewählten Level-Modifikator ausgesucht und es werden euch Mitspieler dafür zugewiesen. Als Belohnung gibt es Vorhut-Ausrüstung, Rufpunkte und Vorhut-Marken. Die Menge entscheidet sich nach dem von euch gewählten Level. Möglich sind die Stufen: 18, 20, 22 und 24.

Das Schmelztiegel-PvP und temporäre Events

Als beliebte Beschäftigung im Endgame erweist sich natürlich auch das PvP, hier „Schmelztiegel“ genannt, was in einem Shooter-MMO eine ganz eigene Dimension hat. Destiny ist hier eben ein Online-Shooter, vergleichbar mit Call of Duty, und daher schon recht spaßig. Sehr interessant ist dabei die Entscheidung von Bungie, dass alle Spieler gegeneinander antreten dürfen, egal welches Level sie sind. Die Boni durch Ausrüstung oder höhere Stufen werden einfach relativiert. Daher gibt es auch keine spezielle PvP-Ausrüstung und der kompetitive Faktor ist dank Chancengleichheit ziemlich hoch. Zur Verfügung stehen dabei drei verschiedene Modi, die zwar allesamt stereotyp daherkommen, aber dennoch ordentlich Laune machen.

Den Anfang macht hier der Modus „Kontrolle“, in dem zwei Teams aus je sechs Spielern um diverse Punkte auf einer Karte kämpfen. Diese sind in Buchstaben unterteilt und müssen erobert und gehalten werden. Je nachdem, wie viele Punkte euer Team besitzt, steigt eure Wertung. Welches Team zuerst das Maximum erreicht hat, gewinnt. Dabei gilt es nebenher natürlich auch noch, so viele Abschüsse wie möglich zu erzielen. Der zweite Modus heißt „Konflikt“ und ist ein typisches Team-Deathmatch. Erneut treten zwei Teams aus je sechs Spielern gegeneinander an und diesmal geht es einzig und alleine darum, welches Team die meisten Abschüsse macht. Ähnlich funktioniert auch der dritte Modus in der Runde: „Rumble“. Hier gibt es gar keine Teams mehr, sondern nur noch drei Spieler, die ermitteln, wer von ihnen der bessere Schütze ist.

Die Karten sind dabei abgeschlossene Abschnitte der einzelnen Planeten, die man teilweise schon aus der Story kennt. Welche Map als Nächstes gespielt wird, entscheidet das Spiel selbst. Die Hüter haben darauf keinen Einfluss.

Hinzukommen immer wieder temporäre PvP-Modi, die nur für eine bestimmte Zeit zur Verfügung stehen. Hierzu veröffentlicht Bungie immer einen Event-Plan für den jeweiligen Monat. Die Events konzentrieren sich aber nicht ausschließlich aufs PvP, sondern können auch für PvE-Fans interessant sein. So findet derzeit vom 23. September bis zum 06. Oktober das „Zorn der Königin“-Event statt, in dem Spieler spezielle Beutezüge absolvieren und dafür hochwertige Ausrüstung kassieren können. Dazu kommen noch besondere Herausforderungs-Modi für Missionen.

Der Anfang vom Leid: Die Gläserne Kammer und was danach kommt

Natürlich stellt sich irgendwie die Frage: „Das ist ja alles schön und gut, aber wofür der ganze Aufwand?“. Derzeit arbeiten viele Spieler auf das Ziel hin, Level 26 zu erreichen und den ersten im Spiel verfügbaren Raid „Die Gläserne Kammer“ zu betreten. Dieser Strike ist der bisher schwerste im Spiel und für sechs Spieler ausgelegt. Es gibt diesmal kein Matchmaking, alle Teilnehmer müssen sich auf der Freundesliste haben. Der Umstand ist dabei der, dass Raids den härtesten Content darstellen sollen und obwohl eine Gruppe die Gläserne Kammer bereits einen Tag nach dem Release auf dem normalen Schwierigkeitsgrad durchgespielt hat, bestätigte diese eben genannten Fakt. Es bedarf daher einiger Vorbereitung und Frustresistenz, um diesen Inhalt zu knacken.

Rein in der Theorie ist ein Raid natürlich nichts anderes, als ein schwierigerer Strike. Allerdings kommt hier die Besonderheit dazu, dass alle Teilnehmer unter anderem über ein gewisses Arsenal an Waffen verfügen müssen, da der Weg bis zum Schluss mit nur einem Typ Gewehr oder Revolver nicht zu schaffen ist. Auch das Team muss sehr koordiniert sein, denn wenn ein Spieler ausfällt, scheitert die ganze Gruppe. Im Gegensatz zum "gewöhnlichen" Strike verfügen alle Bosse über eigene Mechaniken, die alle Gruppenmitglieder mit einer eigenen Aufgabe betrauen.

Doch selbst wenn ihr die Gläserne Kammer bestritten habt, ist euer Abenteuer in Destiny noch nicht vorbei. Für die Zukunft planen Bungie und Activision noch weitere Inhalte einzuführen, man spricht dabei sogar von einem 10-Jahres-Plan. Einige Inhalte, wie zum Beispiel weitere Raids oder Events, werden kostenlos verfügbar sein, andere müssen als DLC käuflich erworben werden. Bisher enthüllt sind auch schon die ersten beiden Inhalts-Erweiterungen: „Dunkelheit lauert“ und „Haus der Wölfe“. Ein passender Erweiterungspass, der eben diese zusichert, kann bereits für rund 35 Euro gekauft werden.

Die von vielen Kritikern als lasch und ideenlos präsentierte Story wird im Laufe der Zeit ebenso weitererzählt. Der bisherige Inhalt stellt dabei so etwas wie einen ersten Akt da. Die Inhalts-Erweiterungen bringen neue Missionen, Strikes, Ausrüstung und hoffentlich noch weitere Features mit ins MMO.

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