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World of Warcraft: Flugverbot über Dreanor? Unbedingt!

Von Redaktion PlayCentral - Kolumne vom 03.09.2014 15:33 Uhr

Die Frage nach der Möglichkeit, bei World of Warcraft mit dem Erreichen der Maximalstufe die Welt von oben sehen zu können und frei von Ort zu Ort zu reisen, stellte sich sieben Jahre lang seit dem Erscheinen der Erweiterung „Burning Crusade“ nicht mehr und galt daher lange Zeit als selbstverständlich. Bereits im Rahmen der letzten BlizzCon verkündeten die Entwickler, dass man den Spielern in Zukunft diesen Komfort nehmen wolle, um so das Spiel zu beleben und Dreanor dadurch dauerhaft zu einem Ort des ständigen Kampfes gegen die „wahre Horde“ werden zu lassen. In den nächsten Zeilen möchte ich euch daher näherbringen, warum ich mich sehr auf die Umsetzung dieser Herangehensweise freue.

Schon seit Monaten diskutieren Spieler und Entwickler lebhaft über die Frage, ob es in den neuen Gebieten der kommenden Erweiterung „Warlords of Dreanor“ möglich sein soll, Flugreittiere zu nutzen. Ausgangspunkt der Diskussion war ein auf der vergangenen BlizzCon aufgezeichneter Podcast, in Rahmen dessen der damalige Blizzard-Chefentwickler Greg „Ghostcrawler“ Street die Fragen einiger Fans beantwortete. Als die Frage nach zukünftigen Fortbewegungsmitteln aufkam, verkündete Street, dass man die Möglichkeit zum Fliegen mindestens bis zum ersten Inhaltspatch (Version 6.1) hinauszögern wolle.

Aber warum das Ganze? Ziel sei es, so Street, dass man Dreanor als sehr gefährlichen Ort darstellen wolle, und Spieler sich nicht einfach dieser Gefahr entziehen können sollen. Als Vergleich führte er die Leerhäscher an, die im Rahmen der ersten Erweiterung „Burning Crusade“ die Höllenfeuerhalbinsel durch ihre Anwesenheit zu einem unsicheren Ort machten. Diesen Effekt wolle man nun in Form von gigantischen Gronns nutzen, die durch die Gebiete Dreanors streifen werden.

Im offiziellen Forum brachte es der Community-Manager Jonathan „Zarhym“ Brown zudem vor wenigen Tagen auf den Punkt: „Ich erkläre gerne unsere Sichtweise und warum es beispielsweise aktuell in den Gebieten „Insel des Donners“ oder „Zeitlose Insel“ nicht möglich ist zu fliegen: Wir glauben sehr daran, dass eine Welt, die diesem Prinzip folgt, wesentlich mehr Spielspaß ermöglicht und so aufregende Neuerungen ausprobiert werden können; aber natürlich werden wir abschließend erst darüber entscheiden, wenn Stufe 100 Realität auf den Live-Servern und nicht bloß ein Konzept ist. Wir verstehen, dass sich die Spielerschaft nach vier Erweiterungen an den Komfort gewöhnt hat, mit dem Erreichen der maximalen Stufe automatisch eine Fluglizenz zu erhalten. Da die Umgestaltung des Gameplays ohne Möglichkeit zum Fliegen eine große Umstellung für uns alle bedeutet, werden wir diese Frage kontinuierlich im Auge behalten.“

Wir sind zu bequem geworden, und verhalten uns, genau wie im echten Leben, allzu menschlich, indem wir immer den Weg des geringsten Widerstands wählen. Natürlich ist es bereits jetzt möglich gänzlich auf die Nutzung eines Flugreittiers zu verzichten, aber Hand aufs Herz: Wer nutzt nicht einen Luxus, der stets zur Verfügung steht?

Die Strategie Blizzards, das Spiel zu vereinfachen, wurde vielerorts ausgiebig diskutiert, oftmals gerne auch ohne Sachlichkeit. Der Schritt hin zu einem Flugverbot ist eine mutige Entscheidung seitens der Entwickler, da er genau das Gegenteil anstrebt: Entschleunigung. In Mists of Pandaria ist es möglich, innerhalb kürzester Zeit ausgezeichnete Ausrüstung und Ruf zu sammeln. Nicht zuletzt durch die Erlaubnis in Pandaria fliegen zu dürfen, die es für auf Stufe 90 aufgewertete Charaktere sogar gratis gibt. Dadurch wird der Maßstab des Spielers im Vergleich zur Spielwelt erheblich beeinträchtigt, da selbst der größte Weltenboss von oben klein und schwach erscheint.

Wer die Urversion von World of Warcraft erlebte, kennt noch einen anderen Maßstab: Die Welt erschien wesentlich größer und konnte nur mit vorgegebenen Flugrouten via Flug-Taxi bereist werden. „Burning Crusade“ brachte dann die Möglichkeit selbstbestimmt durch die Welt zu gleiten, ohne auf Flugrouten angewiesen zu sein.

Das Problem an der Sache ist, dass es dadurch möglich wurde, den Sinn der Gebiete, in die die Entwickler viel Herzblut gesteckt haben, auszuhebeln: Ein wesentliches Element von World of Warcraft war es stets eine Welt zu bieten, die von Spielern nicht nur genutzt, sondern auch ergänzt wurde. Ich erinnere mich noch gut an Orte wie „Wegekreuz“ oder „Gadgetzan“, die ständig umkämpft waren. Das Eschental war nicht bloß ein grüner Teppich, sondern ein düsterer Wald aus Riesenbäumen, in dem man sich schnell verloren fühlte und nicht selten in den Hinterhalt eines Spielers der gegnerischen Fraktion geriet.

Ein Beispiel: Wenn es das Ziel einer Quest ist, den Anführer einer Schurkenbande zu erledigen, der sich im hintersten Bereich des gegnerischen Lagers befindet, so muss der Spieler diesen erst einmal erreichen. Dies kann er zum einem tun, indem er durch das Lager schleicht, Wachen clever umgeht und den Tod des Bösewichts ungesehen einleitet. Auf der anderen Seite kann er jedoch, falls die Möglichkeit zum Fliegen besteht, einfach direkt auf dem Gegner landen und die Aufgabe erfüllen, ohne wirklich mitzubekommen, worum es eigentlich gerade geht.

Es macht einen großen Unterschied, ob ein Spiel mit Leben gefüllt, oder bloß konsumiert wird! Die Insel des Donners und die Zeitlose Insel sind hervorragende Beispiele dafür, dass die Entwickler alles richtig machen: Warum sollten zukünftig Gebiete dieser Art auf magischen Inseln oder Bergspitzen versteckt werden, wenn sie genauso gut Teil der Spielwelt werden können?

Mit der Idee, Inhalte für Charaktere der Maximalstufe in die bereits vorhandenen Gebiete zu integrieren, wäre es endlich möglich wieder ein Spielgefühl zu schaffen, vielleicht sogar die Rückkehr des verloren gegangenen „Wir“-Gefühls zu ermöglichen. Zudem kann Warlords of Dreanor so neuen Schwung in den Alltag von PvP-Servern bringen, da es wesentlich schwieriger wird, anderen Spielern aus dem Weg zu gehen. Gebt dieser Änderung eine Chance und auch der letzte Kritiker wird einsehen, dass die World of Warcraft alles andere als eine „tote Welt“ ist.

Und nun seid ihr gefragt: Wird diese Neuerung die Spielerfahrung verbessern, oder war es ein Fehler der Entwickler die Bewegungsfreiheit der Spieler zukünftig durch ein striktes Verbot einzuschränken zu wollen?

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