PLAYCENTRAL KOLUMNEN GTA 5: GTA 5 und das PC-Dilemma

GTA 5: GTA 5 und das PC-Dilemma

Von Christian Liebert - Kolumne vom 18.12.2013 12:21 Uhr
© Rockstar Games

Kommt GTA 5 auch für den PC? Diese Frage gehört wohl mit zu den wichtigsten derzeit und beschäftigt die Fans von Grand Theft Auto schon viele Monate. Von Rockstar hört man so gut wie nichts, dafür aber jede Menge Gerüchte, Andeutungen und andere Falschmeldungen. Für die Presse ist dieses Thema eine Eier legende Wollmilchsau, da das Interesse an der Umsetzung von GTA 5 für heimische Computer mehr als heiß ist. Zwar war der Blockbuster bereits auf der Xbox 360 und auf der PlayStation 3 ein Riesenerfolg, aber immer noch sitzen viele Fans auf dem Trockenen. Gerade der MMO-lastige Multiplayer-Part GTA Online wäre ein Segen und ein ziemlicher Gewinn für die PC-Community. Aber warum hält Rockstar hier so dicht und lässt kein Sterbenswörtchen fallen? Ist die PC-Portierung am Ende längst vom Tisch und man hat einfach Angst, es den Leuten zu sagen? Möglich wäre es, denn, denkt man genauer drüber nach, es gibt hier und da schon Gründe, die gegen eine Umsetzung für den PC sprechen würden.

Die wären ja schon saublöd, wenn sie GTA 5 nicht für den PC bringen würden“, ist immer wieder das Hauptargument, welches Fans der Blockbuster-Serie für die Umsetzung ihres Lieblingsspiels auf Heimcomputer nennen. Als Konsolero ist man fein aus der Sache raus, hat wie ich GTA 5 schon seit dem Release in Besitz und freut sich darüber, mit seinem aufpolierten Edelwagen durch Los Santos zu düsen und das Flair dieses wirklich gelungenen Spiels zu genießen. Wie schön sind doch diese Wettrennen mit den Jet-Skis auf dem Meer, die Motocross-Touren durch die Berge, die ewigen Landstraßen von Blaine County oder eben die wilden Schießereien in der Innenstadt? Grand Theft Auto V ist der perfekte Funpark und es ist mehr als verständlich, dass PC-Spieler da innerlich die eine oder andere Träne lassen, wenn sie diesen Spaß nur auf YouTube mitverfolgen dürfen. Gebannt wartet eine ganze Nation auf den Tag, an dem Rockstar Games verkündet: „So Leute, ihr habt lange darauf gewartet, hier ist das Ding!“. Aber wird dieser Tag jemals kommen? Das letzte offizielle Statement sagt eigentlich, dass man derzeit nicht an eben jener Umsetzung arbeiten würde. Für viele Fans ist das aber nur eine Finte, denn innerlich wollen sie die Hoffnung einfach nicht aufgeben. Verständlich, denn so wirklich dementiert hat Rockstar dieses Vorhaben ja noch nicht und mal im Ernst, wenn ich kein GTA 5 für die PS3 hätte, würde ich auch jeden Tag dafür beten!

Allerdings gehört es zu den unschönen Eigenschaften eines Journalisten, dass man sich hin und wieder Gedanken über so ein Thema macht und versucht, die andere Seite zu betrachten. Leider sind mir da in der Vergangenheit einige Gründe in den Sinn gekommen, warum es GTA 5 vielleicht niemals auf den PC oder die Next-Gen-Konsolen schaffen könnte (von einer Remaster-Version einmal abgesehen). Man muss hier einfach akzeptieren, dass Grand Theft Auto V ein Spiel für die Current-Gen ist. Die Grafik sieht selbst auf den alten Konsolen gerade mal okay aus. Natürlich wissen Weitblick, Licht- und Wettereffekte über die meisten Mängel hinwegzublenden, aber eine technische Wucht (wie zum Beispiel Assassin's Creed 4 für die PS3) ist GTA 5 bei Weitem nicht. Muss es ja auch nicht sein. Als Konsolenheld ist man es ja gewohnt, die abgespeckte Grafik serviert zu bekommen. So ein Mammut wie GTA ist ja auch nicht mal eben in ein oder zwei Monaten entwickelt, sondern wird schon ein paar Jährchen auf dem Buckel haben und noch aus einer Zeit stammen, in der die jetzigen Next-Gens nicht mal graue Grütze in den Schädeln ihrer Erfinder waren. Genau so sieht das Spiel nämlich auch aus: nach 2008 oder so. An sich nicht schlimm, aber möchte man so was wirklich auf dem PC spielen? Bei GTA 4 war das kein Problem, weil die Technik jener Tage noch relativ ebenerdig war. PCs und Konsolen boten eine halbwegs ähnliche Optik und so konnte man locker auf beiden Hochzeiten tanzen. Bei GTA 5 ist das nicht mehr so. Würde ich so ein Spiel, mit all seinen Macken, die auf dem Computer noch wesentlich mehr herausstechen, vorgesetzt bekommen, würde ich wahrscheinlich jedem einzelnen Euro hinterhertrauern, den ich dafür hingelegt habe.

Genau hier liegt die Krux meiner Meinung nach vergraben, denn Rockstar müsste GTA 5 nicht nur portieren, sie müssten mehr als die Hälfte der Texturen austauschen und die Aufmachung auf Full-HD optimieren. Kurzum: Sie müssten das Grafik-Rad komplett neu erfinden. Ein neues GTA 5 also. Schon eine gewagte Sache, die vor allem auch nicht ganz ohne zusätzliche Kosten auskäme. Kosten, die man in einen Markt investiert, der außerhalb Europas so gut wie kaum genutzt wird und auf dem ein nicht unbeachtlicher der Zocker seine Spiele gecrackt aus dem Internet herunterlädt. Da könnte ich es schon verstehen, wenn man als Entwickler und Publisher einfach mit dem zufrieden ist, was man hat. Dass GTA 5 auf den Konsolen ein Megaerfolg war, der sich auch finanziell bemerkbar machte, kann nicht abgestritten werden. Ob einen der gleiche Segen auf dem PC auch noch mal erwartet? Rockstar hätte hier die Wahl zwischen Pest und Cholera: Entweder das Spiel so portieren, wie es derzeit aussieht, und undankbaren Hass kassieren. Oder Mehrkosten in die Entwicklung stecken, die sich unter Umständen in dieser Form nicht refinanziert. Denn immerhin haben ja die harten Fans mittlerweile schon zur Konsolenversion gegriffen.

Ich denke GTA 5 ist einfach zu einem denkbar ungünstigen Zeitpunkt erschienen. Zwar (abgesehen von GTA Online) ausgereift und genauso gut, wie sein Leumund es versprach. Aber technisch eben nicht über alle Zweifel erhaben und damit unfähig, den Schritt in die Next-Gen zu gehen. Ich persönlich denke nicht, dass eine einfache Portierung hier der Schlüssel zum Erfolg ist und Rockstar derzeit entweder noch darüber grübelt, ob sie dieses Multimillionendollar-Unterfangen in die Hand nehmen sollten oder schon still und heimlich an diesem Megaprojekt arbeitet. Es darf auch nicht vergessen werden, dass, wenn eine optimierte und optisch aufgemotzte Version für die PCs erscheint, der Ruf nach PS4 und Xbox One natürlich nicht lange auf sich warten lässt. Auf der Current-Gen funktioniert GTA 5 in einem in sich geschlossenen System und erfreut sich großer Beliebtheit. Warum also ein funktionierendes System auf den Kopf stellen, während man ja derzeit schon an frischen Inhalten für die aktuelle Fassung arbeitet? Red Dead Redemption hat auch nie das Licht der PC-Welt erblickt, was dem Erfolg des Spiels nicht im Weg stand. Auch wenn es hart klingt, aber vielleicht erwartet uns hier das erste Grand Theft Auto, das nicht für den Computer erscheint. Ich persönlich hoffe das, in Gedenken an all die vielen Fans, natürlich nicht, könnte diesen Schritt aber nachvollziehen.

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