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Games: Die nächste Generation darf nicht in der Beta-Phase steckenbleiben

Von Dustin Martin - Kolumne vom 26.01.2014 09:00 Uhr

Jetzt einmal Hand aufs Herz: So richtig angekommen sind wir noch nicht in der „nächsten Videospiel-Generation“, oder? Was haben wir denn – außer Facebook-Buttons und Remoteplay-Zweitcontroller – schon viel Neues von den großen drei geboten bekommen? Nicht viel, aber das soll ja noch alles kommen. Schlimmer finde ich da eher das Verhalten der finanzorientierten Entwickler und Publisher, die uns zu Beta-Testern machen, die wir gar nicht sein wollen.

Eigentlich könnte man das Ganze hier auch als Beschwerde über die Abteilungen der Qualitätssicherung bei Electronic Arts, Nintendo, Activision Blizzard, Bethesda und noch viele mehr sehen. Eigentlich. Denn beim genaueren Hinsehen wird Dir auffallen, dass ich mich hier nicht aufrege, sondern vielmehr die Situation der letzten Jahre zusammenfasse.

Aus der Sicht eines börsennotierten Unternehmens kann ich ganz gut nachvollziehen, warum man langsam aber sicher die Demo-Versionen mit Open Betas ersetzt hat. Schließlich können die Spieler ja viel mehr Fehler entdecken und die Entwickler letztendlich das Spiel schneller fehlerfrei zur Verfügung stellen. In der Theorie klappt das ja vielleicht auch ganz gut, doch nach Battlefield 4 & Co. habe ich ehrlich gesagt keine Lust mehr darauf – denn so richtig funktionieren tut es ja dennoch nicht.

Ist „Qualität statt Quantität“ etwa out geworden?

Abgeschliffene Begründungen wie die immer weiter wachsende Komplexität eines jeden Spiels sind hier hinfällig. Wenn die Spieler einen guten Titel erwarten, werden sie auch noch einige Monate länger warten und nicht auf voreilige und von vornherein surreale Release-Versprechungen eingehen. Es interessiert doch heute niemanden mehr, ob ein Battlefield-Titel im Oktober oder im Dezember auf den Markt kommt – noch viel weniger interessiert man sich für exklusive Erweiterungen vor Veröffentlichung.

Wichtig ist, dass ich als potentieller Fan des Franchise Spaß am Spiel habe. Aber den habe ich nicht, wenn man mir zum versprochenen Releasetermin eine halbfertige Software vor die Nase setzt, für die ich den vollen Preis bezahlt habe und in dessen virtuellen Welten ich mich beim Zocken wie ein Beta-Tester fühle. Liebe Entwickler, wenn man selbst merkt, dass man das Spiel nicht annähernd spielen kann, dann verschiebt doch einfach den Veröffentlichungstermin! Es wird euch niemand übelnehmen, wenn man denn auf Qualität anstatt Quantität setzt.

Nicht jeder Bug ist so lustig wie der lange Hals in Battlefield 4

Wenn wir schon im letzten Jahr scheinbar in der nächsten Videospiel-Generation angekommen sind, dann sind wir in einer Zeit gelandet, in der ich nie ankommen wollte. In einer Generation, in der mich die Leute, die ich fleißig für ein Stück Computerspielkultur bezahle, für das Fertigstellen jener Software ausnutzen. Den Spielspaß verliere ich jetzt schon nach den ersten Fehlermeldungen, Abstürzen und Bluescreens – denn nicht jeder Bug ist so lustig wie der lange Hals in Battlefield 4.

Ich hoffe, die Praktikanten im Büro der Qualitätssicherung wachen bald wieder auf, sonst gibt es womöglich eine böse Rechnung der Gaming-Community zu zahlen, die schon nach Skyrim, NBA2k14 und dem neuen Pokémon keine Lust mehr hatten, weiterzuspielen. Aber auch der Gaming-Presse, die bei solchen Titeln die enorme Fehlerträchtigkeit in der Endwertung noch außer Acht lässt – immer darauf vertrauend, dass diese schnellstmöglich behoben werden.

Foto: „Stop acting so stupid“, Futurama

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