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Guild Wars 2: Das kann die Super Adventure Box

Von Thomas Wallus - Special vom 08.09.2013 10:54 Uhr

Fünf Monate nach der Veröffentlichung der Super Adventure Box am 1. April 2013 haben die Entwickler von ArenaNet ihre bunte Welt im letzten Update unter dem Motto „Zurück zur Schule“ erneut an Board geholt. Unser Interesse daran, die Schulbank zu drücken, hält sich eigentlich in Grenzen – und dennoch schlüpften wir in der Asura-Hauptstadt Rata Sum durch das Portal des findigen Hochbegabten Moto, um uns seinen Welten zu stellen. Dabei zeigte sich an mancher Stelle schnell, dass diese die Bezeichnung als Herausforderung durchaus verdienen.

Ein neuer Einstieg

Mit der Super Adventure Box will ArenaNet mithilfe von Retro-Klängen und kantigen Regenbogen-Welten an Videospiele vergangener Jahre erinnern. Vereinzelte Gegner, schmale Fade und Kletter-Aktionen mit Nervenkitzel steigern hierbei das Jump-and-Run-Fieber im Spieler. Streng genommen verbirgt sich hinter der Box nicht mehr als eine Welt in der Welt, denn Bezüge zum eigentlichen Geschehen von Guild Wars 2 sind nur schwer erkennbar. Nützlich ist ein Abstecher durch das Portal von Moto daher eigentlich nur, wenn man nach Erfolgspunkten für seinen Account sucht oder es auf die sammelbaren Münzen abgesehen hat, welche es für Skins, einen Mini-Begleiter oder Entwürfe für die Mystische Schmiede braucht. Charaktere, die nach Erfahrung bei ihrem Aufstieg auf Level 80 dürsten, gehen leer aus.

Dass in der Super Adventure Box demnach vor allem der Spaß an oberster Stelle steht, zeigt sich schon beim Einstieg in das bunte Territorium. So hat ArenaNet mit dem Hinzufügen der neuen Welt 2 auch ein Mini-Gebiet eingerichtet, das der Welten-Auswahl dient. Dieses schmücken vier Häuser mit den Nummern 1bis 4, wobei jeweils einer Immobilie eine der Welten zuzuordnen ist. Hier bestätigt sich auch, dass der Nachschub für die Zukunft der Super Adventure Box gesichert ist, denn den Welten 3 und 4 fehlt es bislang an Inhalt. Lediglich nach Abschluss von Welt 2 ist ein kurzer Eintritt in das dritte Haus möglich und eine merkwürdige Begegnung untermauert, dass die Reise mit den bisherigen Inhalten noch nicht beendet ist. Auch ein neuerlicher Besuch beim Asura Moto deutet unweigerlich auf eine baldige Ergänzung der Box hin.

Das neue Einstiegs-Gebiet beinhaltet im Übrigen dennoch mehr als nur Anzeichen auf noch ausstehende Updates. Stattdessen wartet bereits der erste Spielspaß auf die Fans des Jump and Run, denn viele der Abenteurer fragen sich sofort, wie sie in der Mini-Welt den Aufstieg auf die Wolken schaffen. Dieser Weg führt über einen eher schwer zu finden Geheimgang, der die Geduld manches Spielers bereits strapazieren könnte, am Ende auch nur mit einem Feuerwerk belohnt. Wer den Geheimgang bislang nicht finden konnte und dies nachzuholen wünscht, sollte sich einmal im Netz oder auf YouTube schlaumachen – oder an den Kanten der Zone in die Tiefe blicken und sich fragen, ob dort nicht noch ein Pfad existieren könnte.

Kinderleicht – nicht mal für Kinder geeignet

Ab einem gewissen Punkt will man allerdings nicht mehr länger warten und so wird es Zeit für den Start in Welt 1. Zumindest gilt es in dieser anzufangen, wenn man sich nicht schon im April entsprechend in spätere Zonen vorgekämpft hatte. Anfängern bietet sich in der Box die Wahl zwischen dem kinderleichten Modus und dem normalen Modus. Hat man einmal beide Optionen angespielt und sich ein Bild vom Geschehen gemacht, dann kann man wohl auch Anfängern davon abraten, sich am kinderleichten Modus zu probieren. In diesem weisen nicht zur unzählige Pfeile den richtigen Weg: Auch haufenweise Regenbogen-Brücken machen das Jump-and-Run-Erlebnis zu einer nur wenig anspruchsvollen Herausforderung, denn an den eigentlichen Hürden marschiert man plötzlich ohne Zögern vorbei.

Auch Welt 2 lässt Gruppen mit bis zu maximal fünf Spielern nach Wunsch im kinderleichten Modus durchstarten. Der Schwierigkeitsgrad orientiert sich dabei aber am oben beschriebenen Niveau. Daran, dass der kinderleichte Weg nicht infrage zu stellen ist, wenn man nur die liebevoll gestaltete Pixel-Welt begutachten will, besteht im Übrigen kein Zweifel.

Atmosphäre, auch ohne Hochglanz

Sehen lassen kann dich die besagte Pixel-Welt nämlich auf alle Fälle. Zum Wohlfühl-Charakter trägt zunächst natürlich auch der maßgeschneiderte Soundtrack bei, der durchaus abwechslungsreich das Geschehen begleitet und auf SoundCloud kostenlos zum Anhören bereitsteht. Letztlich spielt im Videospiel-Genre aber vor allem auch die Optik eine Rolle. Hier erinnert nur wenig an den sonstigen Stil, den die Entwickler mit Guild Wars 2 pflegen. Kräftige Farben, kantige Objekte und harmlos anmutende Feinde wie Bienen und Frösche hüllen die Super Adventure Box in eine Atmosphäre, die den entspannten Spielspaß unterstützt. Ganz dem Retro-Motto entsprechend, kommt das Update dabei ohne Hochglanz-Effekte aus steht damit auch in der Tradition von Minecraft. Wer seine Jump-and-Run-Rätsel dennoch fernab dieses speziellen grafischen Stils lösen möchte, findet immerhin auch in der offenen Welt von Tyria derartige Gebiete, die der eigentlichen Optik des MMORPGs treu bleiben.

An den Kulissen der Super Adventure Box sehen sich die eigenen Augen nicht satt, weil die Entwickler an das nötige Maß an Abwechslung gedacht haben. Insgesamt sechs Zonen verteilen sich bisher auf zwei Welten. Die Szenarien reichen dabei von grünen Wiesen, über düstere Wälder und Sümpfe bis hin zu Canyons, Eislandschaften oder der asiatischen Hochkultur. Die Gesamtheit der kleinen Details zeugt dabei vom durchdachten Konzept der Entwickler. Während man im düsteren Wald sich noch von beißenden Pflanzen freischlagen muss, lauern in den gut bewachten Bauten im asiatischen Stil geheime Fallen, denen man womöglich zum Opfer fällt. Diese spielerischen Feinheiten tragen natürlich zur Faszination der Super Adventure Box bei. Für einen Erfolg des Updates genügt dieser Umstand aber noch nicht. Da kann ein Blick auf die eigentlichen Rätsel nicht schaden.

Tausend Tode und ein Ziel

Wer aus dem Geschehen der Super Adventure Box einen Nutzen schlagen will, der schafft es im besten Fall an das Ende des Levels und sichert in kleineren und größeren Bosskämpfen den Inhalt der gut bewachten Truhen. Der Weg bis hin zum Abschluss der Zonen kann aber mit großen Mühen einhergehen, was sich natürlich grade mit dem steigenden Schwierigkeitsgrad der Welten zu erkennen gibt. Zu Beginn scheint das Geschehen selbst im normalen Modus noch keine Probleme aufzuwerfen. Die Abenteurer, wahlweise im Alleingang oder in Gruppen, springen von Baumkrone zu Baumkrone oder überqueren kurze Gräben. Die Gefahr eines schnellen Absturzes ist in diesen Gefilden noch durchaus gering, was sich aber im Zeitverlauf spürbar ändert. Das weiß schon Welt 1 zu zeigen. Zone 3 etwa schickt den Spielerüber ein Geflecht von Ästen und großen Blättern. Ein Sprung in die Tiefe endet hier bereits in einem Sumpf, der den Charakter schrittweise sein Leben verlieren lässt. Auf Dauer eine tödliche Angelegenheit. Damit ist der Weg durch die Zonen der Super Adventure Box Training und Spielspaß zugleich.

Dabei hilft dem Feature oft der Umstand, dass die Entwickler sich in ihrem Fantasy-Produkt nicht an Vorgaben der Realität halten müssen. Im Canyon-Gebiet der zweiten Welt etwa lauert ein gigantischer Wasserfall, entlang welchem mehrere Baumstämme herunter gleiten. Schafft es der erprobte Spieler auf die andere Seite, ohne Kontakt mit der gigantischen Schlucht zu machen? Diese Passagen können an den Rande des Wahnsinns führen und mit gefühlt eintausend Toden einhergehen. Der Erfolg macht die großen Mühen aber oft vergessen und belohnt mit einem guten Gefühl. Stellenweise begibt man sich aber derart in Verzweiflung, dass es oft besser ist, die Box mit Gruppenmitgliedern zu erkunden, denn sobald eines von ihnen den nächsten Kontrollpunkt erreicht, erscheinen gestorbene Spieler auch an diesem Punkt. In der letzten Zone von Welt 2 etwa kam uns dies durchaus gelegen. Nach dem minutenlangen Erklimmen eines Konstrukts von dichten Felsvorsprüngen schien uns irgendwann jegliche Aussicht auf Erfolg unrealistisch. Hier aber hat es dann die Gruppe gerichtet. Ein tolles Gefühl für den Zusammenhalt.

Auch sonst lohnt sich der Einstieg in eine Gruppe, weil gerade erfahrenere Fans der Adventure Box Neulinge an die Hand nehmen und auch den Weg zu den teils gut versteckten Shops weisen. Deren Erkundung braucht es  beispielsweise für Erfolge. Der Zusammenhalt als Team erleichtert zudem den Kampf gegen Zwischenbosse, die mit vielen Sphären-Münzen belohnen. Spätestens beim Endkampf will man nicht mehr als Individuum vor die Hunde gehen. Auch hier reicht im normalen Modus der Anspruch übrigens von kinderleicht bis mittelschwer. Anfänglich will in Welt 1 Zone 1 lediglich ein Käfig zerschlagen werden. In Zone 3 aber begegnet die Truppe bereits einem gigantischen Frosch, dessen Umgebung ein Sumpf ist. Und spätestens seit diesem Artikel wissen wir alle, was es bedeutet, in diesen hinein gestampft zu werden. Spaß machen die Mechaniken auf alle Fälle – und auch der finale Endkampf gegen den Sturmzauberer bereit Freude. Gerade die Überraschungsmomente sorgen dank der entsprechenden Vertonung für Gelächter. So scheint der alte Magier es ab einem gewissen Zeitpunkt wie wild auf die Mitspieler abgesehen zu haben. Da klopft der Sensenmann oft schon an der Tür.

Der bockschwere Modus

Diese auszugsweise Beschreibung der unterschiedlichen Rätsel kommt noch lange nicht an die tatsächliche Vielfalt ran und soll nur ein Vorgeschmack auf die Erlebnisse der Super Adventure Box sein. Klar dürfte nun sein, dass es manchmal einen guten Trick braucht, um einen Schritt weiter zu kommen. Für den Einzelnen kann dies ein ziemlich schwerer Anspruch sein. Wer sich aber im normalen Modus fühlt, als habe er sich in die kinderleichte Welt verirrt, der kommt spätestens im neuen bockschweren Modus auf seine Kosten. ArenaNet hat hier Zonen geschaffen, in denen es oftmals einfach nur auf die richtige Portion an Glück ankommt. Ein falscher Tritt und man fliegt in die Luft. Man steht auf einem Vorsprung und plötzlich trifft einen ein fliegendes Metallobjekt aus dem Hinterhalt. All dies sind Fallen, die sich die Entwickler haben einfallen lassen, um auch die Fortgeschrittenen in die Mangel zu nehmen. Mancher wird den Belohnungen wohl nicht widerstehen können und die Herausforderung suchen. Wir können es ihnen nicht verübeln, geben es aber lieber schnell auf. Schon der normale Modus hatte für uns seine nervenden Elemente. Teilweise ist der Umfang der Zonen etwa zu groß gewachsen und so kann man nach zweistündigem Fortschritt nicht mal eben entscheiden, sich von Guild Wars 2 zu verabschieden. Sonst muss man beim nächsten Mal wieder am Anfang der Zone loslegen.

Was soll man denn nun halten von der Super Adventure Box?

Doch welcher Eindruck bleibt, wenn man die Welten der Super Adventure Box hinter sich gelassen hat? Die Antwort ist bei Weitem nicht so einfach. Einerseits ist dieser Ausflug in die Jump-and-Run-Welt natürlich super unterhaltsam und eine gelungene sowie vielseitige Alternative zum sonstigen Geschehen in Guild Wars 2. Die Box ist eine Welt in der Welt und hat eigentlich nicht viel mit Tyria zu tun. Das hinterlässt den bitteren Beigeschmack des Updates, denn wirklich nützlich ist der Zeitvertreib in der Box nicht. Um eine für den Kauf von Belohnungen lohnenswerte Summe an Münzen zu erhalten, muss man schon öfter ran und so schlägt das Erlebnis in der Super Adventure Box doch schnell um, weil sich die Zonen bei mehrmaligen Runs nervig anfühlen können. Hier bietet immerhin der bockschwere Modus eine Herausforderung. Einen Vorwurf kann man ArenaNet für das Update sicherlich nicht machen, denn inhaltliche Erweiterungen gibt es für das MMORPG zu genüge. Im Endeffekt bleibt der Adventure Box also nur ein Lob. Gerade wer nichts mehr mit Guild Wars 2 am Hut hat, bekommt so eine perfekte Einladung, doch nochmal reinzuschauen. Immerhin wartet ein gänzlich anderes Spielgefühl.

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