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Hearthstone: Herz der Karten: So spielt sich Hearthstone

Von Christian Liebert - Special vom 06.09.2013 12:08 Uhr

Seit dem 04. September befindet sich Blizzards kostenloses Onlinespiel Hearthstone bereits in der Closed Beta. Nachdem das Collecting-Card-Game auf der PAX East noch herbe Kritik erntete, weil viele Fans sich eine andere Ankündigung erhofft hatten, wird der geschlossene Test nun belagert, als gäbe es dort etwas umsonst. Okay, so grundlegend stimmt das ja auch. Wir konnten es uns natürlich auch nicht nehmen lassen und haben uns in die Welt der Warcraft-Sammelkarten gestürzt. Was ist dran am Hype um Hearthstone? Hat ein Free-2-Play-Titel im Portfolio von Blizzard überhaupt Platz? All das und vielleicht noch ein Rezept für eine leckere Zwillingsfischplatte verraten wir euch hier.

Willkommen in der Welt der Karten

Wo sind bitte die letzten vier Stunden hin? Wir wollten nur mal eben einen Blick in die Closed Beta von Hearthstone werfen und nun steht der Feierabend kurz vor der Tür. Mist! Oder auch nicht? Ist es nicht eigentlich ein Zeichen für ein gutes Spiel, wenn man darin die Zeit vergisst? Unwissende werden sich nun bestimmt fragen, welches fette neue Game sich hinter dem Namen Hearthstone verbergen mag. Dabei ist Blizzards neuester Geniestreich gar nicht mal so groß. Das kostenlose Online-Kartenspiel kommt im recht schlanken Umfang daher. Lediglich drei Knöpfe zieren das Menü – Spielen, Üben und Arena. Letztere werden wir erst mal eine ganze Weile nicht zu Gesicht bekommen, da sie eher für erfahrene Spieler geeignet ist. Aber erst mal von Anfang an: Hearthstone ist ein Sammelkartenspiel, ähnlich Magic oder Yu-Gi-Oh, nur ohne die Möglichkeit seine Karten mit anderen Spielern zu tauschen.

Es gibt grundlegend drei Arten von Karten: Diener, Fähigkeiten und Waffen – wobei Diener und Fähigkeiten den Mammutanteil ausmachen. Bis zu 30 Karten könnt ihr zu einem Deck zusammenfügen, dabei darf jede Karte maximal doppelt vorkommen. Gut gerüstet geht es dann in die Schlacht auf dem Spielbrett. Bevor ihr euch aber anderen Spielern stellen könnt, müsst ihr sechs Tutorial-Spiele gewinnen – was natürlich entsprechend leicht ist. Dabei wird euch aber gut erklärt, wie Hearthstone funktioniert. Es ist also ratsam für alle, die noch nie im Leben ein TCG gespielt haben, hier genau aufzupassen.

Vertraut auf das Herz der Karten

Grundlegend läuft eine Runde so ab: Ihr würfelt mit eurem Gegner darum, wer den ersten Zug machen darf, habt die Möglichkeit notfalls eine Karte auf eurer Starthand auszutauschen und dann wird es ernst. Beide Spieler haben 30 Lebenspunkte. Sind die weg, ist das Match vorbei. Den Schaden teilt ihr natürlich mit euren Karten aus. Diese kommen aus eurem zuvor sorgfältig zusammengestellten Deck und werden euch nach dem Zufallsprinzip auf die Hand gelegt. Es ist also auch ein bisschen Glück mit dabei. Das Besondere an Hearthstone ist, dass ihr, wir befinden uns ja thematisch in der Welt von Warcraft, eure Decks nach Klassen zusammenstellen müsst. Diese unterscheiden sich maßgeblich durch ihre Fähigkeiten-Karten – Dienerkarten stehen allen zur Verfügung – und natürlich auch durch ihre Spielweisen. Während der Magier eher auf mächtige Schadenszauber sowie Gegnerkontrolle setzt und Diener nur in Form von Tanks auf dem Feld hat, greift euch der Jäger zum Beispiel mit einer Vielzahl von Wildtieren an.

Jeder eurer Züge verbraucht eine gewisse Anzahl Manaedelsteine. Zu Beginn eines Matches habt ihr davon nur einen Einzigen zur Verfügung und bekommt jede Runde einen dazu. Dies geht bis zu einem Maximum von 10 Manapunkten. Es ist ratsam immer alle Punkte aufzubrauchen – zum Beispiel durch das Ziehen von Bonuskarten, auch wenn ihr gerade nicht darauf angewiesen seid – da euer Mana nach jeder Runde zurückgesetzt wird, ihr also kein Guthaben aufsparen könnt. Besonders mächtige Fähigkeiten benötigen bis zu sieben Manakristalle, was euer Handeln danach ordentlich einschränkt.

Das klingt nun recht einfach, erweist sich aber, gerade wenn es in den Kampf gegen andere Spieler geht, als ziemlich tricky. Frei nach dem Motto „easy to learn, hard to master“ merkt ihr schnell, dass das Geheimnis von Hearthstone im Detail liegt. Daher raten wir euch auch, gerade am Anfang eher Übungsspiele gegen die KI zu bestreiten. Das müsst ihr sowieso machen, da ihr erst dann für die Arena freigeschaltet werdet, wenn ihr alle Übungsmeister besiegt habt. In der Arena könnt ihr dann gewertete Matches spielen, bei denen ihr logischerweise in den meisten Fällen gegen sehr gute Spieler antretet. Der Zugang kostet 120 Gold, was nicht gerade wenig ist. Wer nur ein bisschen Spaß für nebenher sucht, kann sich in normalen Matches gegen Mitspieler vergnügen. Ebenso wie die Karten werden auch eure Gegner, entsprechend der Qualität eures Decks, zufällig gesucht. Es sollte also im Regelfall nicht passieren, dass ihr gegen einen überlegenen Gegner antretet.

Woher gibt’s die Karten?

Euer erstes Starterdeck bekommt ihr schon während des Tutorials, außerdem gibt’s neue Karten auch für Stufenaufstiege und für erfüllte Quests. Die Quests in Hearthstone sind im Grunde nichts weiter als tägliche Aufgaben wie „Gewinne drei Duelle“ oder „Mache 100 Schaden am gegnerischen Champion“ und so weiter. Dafür gibt’s auch ein bisschen Gold, wodurch ihr wiederum auch Karten kaufen könnt. Ein Kartenpack kostet 100 Gold und kann im Item-Shop erworben werden. Da es sich bei Hearthstone um ein kostenloses Onlinespiel handelt, könnt ihr natürlich auch echtes Geld ausgeben. Für etwas weniger als drei Euro erhaltet ihr zum Beispiel zwei Kartenpacks. Darin sind, egal ob ihr mit Gold oder Euro bezahlt, fünf zufällig ausgewählte Karten enthalten. Mit etwas Glück befindet sich darunter auch eine seltene. Es gibt in Hearthstone die bekannten Qualitätsstufen aus World of Warcraft: Normal (Weiß), Rar (Blau), Episch (Lila) und Legendär (Orange). Diese unterscheiden sich vor allem in den Fähigkeiten, die auf jeder Karte zusätzlich mit drauf sind. Sicherlich könnte man nun sagen: Karten für echtes Geld? Das ist doch Pay-2-Win! Allerdings können die Packs auch für Ingame-Gold gekauft werden. Blizzard orientiert sich hier am Konzept von League of Legends, was uns persönlich sehr gefällt.

Ganz in seinem Element

Wenn Blizzard für etwas bekannt ist, dann für die tolle Aufmachung ihrer Spiele. Dies gelingt dem weltbekannten Studio bei Hearthstone wieder mal aufs Neue. So fügt sich der melodische Soundtrack wunderbar in die Welt ein und auch die Vertonung – welche von den gleichen Sprechern erarbeitet wurde, die auch den WoW-Figuren ihre Stimme leihen – ist erstklassig. Es macht richtig Spaß, während den Matches die oft lustigen Dialoge der Champions zu verfolgen. Wenn man genau hinsieht, kann man sich auch überall einen kleinen Lacher abgewinnen. Blizzard ist hier voll in seinem Element, hat den Zauber des MMORPGs eingefangen und auf das Kartenspiel übertragen.

Fazit: Ein Riesenspaß für zwischendurch!

Zugegeben, für das Rezept hat es leider nicht mehr gereicht. Wir waren nämlich wieder so vertieft im Spielen von Hearthstone, dass wir schon erneut die Zeit vergessen haben. Dieses Spiel macht einfach so unheimlich viel Spaß und gewinnt dank seiner massigen Möglichkeiten ordentlich an Tiefe. Sicherlich ist Hearthstone nur für jene geeignet, die eine Affinität für Sammelkartenspiele haben oder zumindest meinen, so ein Game könnte was für sie sein. Das Spiel befindet sich derzeit zwar noch in der Closed Beta, deftige Mängel konnten wir allerdings keine feststellen. Es kann also gut und gerne sein, dass sich die Tore bald für alle Spieler öffnen und jeder mitmachen darf. Dank dem kostenlosen Geschäftsmodell auch gar keine schlechte Sache. Sicherlich wird es einige geben, welche die für echtes Geld kaufbaren Karten kritisieren. Wir finden die Preise allerdings soweit in Ordnung, da man sich die gleichen Packs auch für Gold kaufen kann. So kann sich Hearthstone zwischen die großen Brüdern Starcraft, Warcraft und Diablo sehr gut platzieren und komplettiert das Portfolio von Blizzard wunderbar mit einem kostenlosen Titel.

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