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Allgemein: Coole MMOs, die es bei uns nicht gibt

Von Christian Liebert - Special vom 11.05.2013 16:23 Uhr

Das Internet bietet unbegrenzte Möglichkeiten? Leider nicht im Bereich Onlinegaming. Obwohl Deutschland als Medienkonsument in den vorderen Reihen mitmischt, gibt es viele Spiele, die deutsche Zocker leider nicht genießen können. Oft ist es der Publisher, der mittels IP-Sperre ungewünschte Kunden draußen lässt. Aber auch die sprachliche Barriere macht begeisterten Videospielen immer wieder einen Strich durch die Rechnung. Wer weder Koreanisch noch Chinesisch spricht, muss oft draußen bleiben. Dabei würden viele Games auch in unseren Gefilden gut ankommen. In diesem Special zeigen wir euch vier Spiele, die es hier nicht gibt, obwohl sie ordentlich rocken würden.

Blade & Soul

Den Anfang macht direkt das MMORPG, welches schon seit vielen Jahren deutsche Fans einen traurigen Blick gen Osten werfen lässt. Während hierzulande in Sachen NCsoft vor allem Guild Wars 2 im Vordergrund stand und steht, hatte man in Korea bereits neue Pläne: namentlich Blade & Soul. Entwickelt vom eher unbekannten Studio Team Bloodlust (eine Tochter von NCsoft), stellt das Online-Rollenspiel drei Features in den Vordergrund, die gerade in Asien essenziell für ein erfolgreiches Game sind: ein actionreiches Kampfsystem im Martial-Arts-Stil, fotorealistische Grafik à la Final Fantasy und extrem individuell gestaltbare Charaktere. Der Spieler hat die Wahl zwischen vier Rassen und sieben Klassen. Neben dem PvP besteht der Alltag im Spiel darin, die riesige Welt zu erkunden und Quests zu erfüllen. Um die verschiedenen Individualisierungsmöglichkeiten zu unterstreichen, wurden alle NPCs mit den Optionen des Charakter-Editors entworfen.

Bereits erste Screenshots schlugen weltweit wie eine Bombe ein und weckten auch hierzulande enormes Interesse. Da für NCsoft aber anscheinend in der westlichen Welt der Betrieb von Guild Wars 2 auf Platz 1 der Agenda stand und WildStar bereits in den Startlöchern steht, blieb ein Release trotz des großen Erfolges erst mal leider aus. Blade & Soul erschien daher nur in China (mit Tencent Games als Publisher) und Südkorea für PC und – als erstes Spiel von NCsoft – auf Sonys PlayStation 3. Erste Lichtblicke gibt es aber dennoch, da sich der koreanische Spielegigant dazu entschlossen hat, in einem langwierigen Prozess Blade & Soul zumindest auch in den USA auf den Markt zu bringen. Genaueres gab man allerdings bisher noch nicht bekannt. Ebenso wenig über eventuelle Pläne für einen Betrieb in Europa.

Monster Hunter Online

Groß war die Freude, als Entwickler und Publisher Capcom die Arbeiten an einem neuen MMORPG für seine erfolgreiche Monster-Hunter-Serie bestätigte. Weltweit hat das populäre Fantasy-Franchise Millionen Fans und ein Online-Ableger könnte da schon ordentlich rocken. Ebenso groß wie die Freude war aber leider auch die Enttäuschung: Monster Hunter Online erscheint exklusiv für China. Auch hier übernimmt Tencent Games erneut die Rolle des Publishers, obwohl Capcom diesen „Job“ locker selbst übernehmen könnte. Rein spielerisch punktet das Rollenspiel durch ein simples, aber sehr geniales System: In der Rolle eines Monsterjägers hat der Spieler die freie Wahl über seine Klasse und entscheidet seinen Spielstil anhand der angelegten Waffe und Rüstung. Aufgabe ist es, in Form von Missionen, auf die Jagd nach großen Monstern zu gehen, sich aus deren Überresten eine neue, bessere Ausrüstung herzustellen, um es dann mit noch größeren Monstern aufzunehmen.

Obwohl die offizielle Aussage gegen eine internationale Version spricht, mutmaßen einige Magazine das Gegenteil. Vonseiten Capcom besteht derzeit allerdings kein Interesse am amerikanischen oder europäischen Markt – zumindest nicht offiziell. Schade, denn alleine das Remake von Monster Hunter Tri gehört auf dem Nintendo 3DS und der Wii U zu den aktuell erfolgreichsten Titeln. Auch grafisch könnte der MMO-Ableger in unseren Gefilden punkten, da Entwickler Capcom auf die mächtige CryEngine 3 zurückgreift, die bekanntlich vom deutschen Studio Crytek entwickelt wird. Diese bestätigten auch, dass es technisch kein Problem sei, das MMORPG in mehreren Sprachen zu betreiben.

Als kleines Trostpflaster lohnt es sich einen Blick in das kostenlose MMORPG RaiderZ von Gameforge zu werfen, welches ein ähnliches Spielprinzip verfolgt.

ArcheAge

Als Nächstes darf sich ArcheAge in die „hätten wir schon Bock drauf, dürfen wir aber nicht spielen“-Reihe stellen. Das Sandbox-MMORPG von XL Games bricht derzeit in Korea alle Rekorde und gehört zu den heißesten Onlinespielen in Asien. Leider reichte dieser Umstand bisher noch nicht, um eine Veröffentlichung auf internationaler Ebene zu ermöglichen. Okay, in diesem Fall gibt es dafür auch einen nachvollziehbaren Grund: nämlich schlichte Bedenken. Unterhält man sich mit diversen Publishern, warum so ein Top-Game für unseren Markt auf so wenig Interesse stößt, dann erfährt man, dass einige Betreiber echte Bedenken haben, ob westliche Spieler eine so umfangreiche Sandbox-Welt überhaupt annehmen. Im Grunde hat das Spiel nämlich sehr wenig feste Inhalte und konzentriert sich vor allem auf ein intensives Crafting- und Housing-System. Noch dazu sind die technischen Anforderungen bei ArcheAge nicht gerade gering. Immerhin bietet das Online-Rollenspiel eine zonenfreie Welt ohne instanzierte Bereiche. Sogar das Housing-System wird in der regulären Spielwelt betrieben. Dazu kommen die unendlichen Möglichkeiten, sein Eigenheim zu gestalten und die Tatsache, dass alles eben auch zerstört werden kann. ArcheAge ist also auf eine gewisse Weise sehr umfangreich und dann doch wieder nicht.

So gesehen hat das Spiel große Ähnlichkeit mit Minecraft, dem Klötzchen-Hit von Mohjang, welches immerhin bewiesen hat, dass diese Form von alternativen Spielmechaniken durchaus erfolgreich sein kann. Glücklicherweise ist die Grafik von ArcheAge deutlich besser als die von Minecraft, da auch in diesem Fall wieder die CryEngine 3 zum Einsatz kam. So braucht sich das Sandbox-MMO nicht hinter modernen AAA-Games zu verstecken. Auch muss diesmal nicht gleich Trübsal geblasen werden, da es bereits erste Pläne für eine Umsetzung in unseren Gefilden gibt. Trion Worlds, der Publisher und Entwickler von RIFT und Defiance, hat sich die Rechte für den europäischen und amerikanischen Bereich gesichert und einen Release angekündigt. Wann dieser allerdings stattfinden wird, ist bisher noch nicht bekannt. Es darf sich wohl auf eine etwas längere Wartezeit eingestellt werden.

Ghost in the Shell Online

Als letzter Gang in unserem Menü steht Ghost in the Shell Online auf dem Speiseplan. Zugegeben, es handelt sich hierbei nicht mal um ein fertiges Spiel, doch die Tatsache allein, dass so ein Game bei uns nicht erscheint, stimmt schon ein Bisschen traurig. Aber erst mal die Fakten: GITS Online wird von NEXON, einem der erfolgreichsten Publisher Asiens, beziehungsweise von dessen Tochter NeoPle, entwickelt und zählt sich selbst zum Genre Shooter-MMO. Grundlage sind die Mangas von Masamune Shirow, die Filme von Mamoru Oshii sowie die TV-Produktionen von Production I.G. Inhaltlich ist der Actionkracher in der Zeitlinie der Serie Stand Alone Complex angesiedelt und verwendet unter anderem auch die aus der TV-Show bekannten Charaktere, die teilweise auch in den Kinofilmen zu sehen waren. Geplant ist ein Release allerdings erst 2014.

Doch warum kratzt uns das so sehr, dass ein Spiel, über das erst sehr wenig bekannt ist, bei uns nicht erscheinen wird? Hierzu muss man sagen, dass Ghost in the Shell auch im deutschsprachigen Bereich einen hohen Stellenwert genießt und als Wegbereiter in Sachen Anime in Deutschland auf jeden Fall zu den Größen des Genres gehört. Wer seine Jugend in den Neunzigerjahren oder am Anfang des neuen Jahrtausends verbracht hat, kam um dieses Franchise praktisch nicht herum. Sei es durch den erfolgreichen Musikclip von Wamdue Project, in dem Szenen aus dem ersten GITS-Film verwendet wurden, oder dem zweiten Kinofilm Innocence, der, ebenso wie der Erstling, auch hierzulande auf DVD erschienen ist. Ebenso wurden die beiden TV-Serien Stand Alone Complex und 2nd GIG im deutschsprachigen Raum lizenziert und teilweise sogar heute noch im Privatfernsehen ausgestrahlt. Eine entsprechende Fanbase wäre also vorhanden. Doch leider bleibt diese Tür, wie auch viele andere, für uns verschlossen.

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