PLAYCENTRAL PREVIEWS Götterdämmerung: Iron Dawn

Götterdämmerung: Iron Dawn: Steampunk-MMOTBS in der Vorschau

Von Christian Liebert - Preview vom 01.02.2013 12:55 Uhr

Wir waren zu Besuch bei Entwickler Zombiefood in Berlin und haben uns das neue MMOTBS Iron Dawn angeschaut. Die Mischung aus klassischer Strategie und einer großen Prise Online will vor allem mit ihrer dynamischen Story und Nähe zum bekannten Table-Top-Universum Götterdämmerung punkten. Aber hat rundenbasierte Strategie heutzutage überhaupt noch eine Chance? Fest steht schon jetzt, dass man dieses Onlinespiel nicht in irgendeine Schublade stecken kann. Mit einigen guten Ideen im Gepäck entpuppt sich Iron Dawn als echt interessantes MMO, welches sich wider Erwarten eher an Core-Spieler wendet und an die alten Klassiker des Genres anknüpfen will. Auf den nächsten Seiten zeigen wir euch, was uns mit diesem Spiel erwartet und ob eventuelle Hoffnungen begründet sind.

Von echten Spielern, für echte Spieler

Ein Mal wieder ein Spiel erschaffen, wie man es früher selbst gerne gespielt hat – mit dieser Mentalität haben sich die beiden Schweizer Felix Dreyfus und Simon Gratwohl, die sich beide schon seit der Schulzeit kennen, zusammengefunden und das Entwicklerstudio Zombiefood mit Sitz in Berlin gegründet. Die Aufgabe ist nicht leicht: Ein MMOTBS, sprich ein rundenbasiertes Strategiespiel mit dem Komfort eines modernen Onlinegames, soll es werden. Die Beiden besuchten viele Messen und holten sich allerhand Inspirationen. Die Fantasy-Welt des Steampunk-Table-Tops Götterdämmerung hat es ihnen besonders angetan. Warum auch nicht? Immerhin ist gerade die Kombination aus Dampf und Maschinen etwas, das in der heutigen Generation Videospiele viel zu kurz kommt. Iron Dawn war geboren und machte seine ersten Schritte. Aber die Entwickler wollen mehr und wagen sich auf ein Terrain, welches gerade vom Mainstream allzu oft ausgegrenzt wird: Core-Gamer. Ihr Spiel soll kein netter Zeitvertreib werden, sondern sich an diejenigen wenden, die eine anspruchsvolle Spielerfahrung suchen. So, wie die Games in den 90ern eben waren. Nicht supervereinfacht und auf acht Stunden Spielzeit getrimmt, wie es heute oft gemacht wird, um ein möglichst breites Spektrum an Konsumenten zu schaffen. Iron Dawn soll ein MMO für echte Zocker werden, von echten Spielern mit Herzblut entwickelt.

Und worum geht es nun genau?

Iron Dawn spielt in der Welt von Tharwyn, welche direkt dem Götterdämmerung-Universum entspringt. Wie so oft herrscht hier Krieg und – wer hätte das gedacht – eure Aufgabe wird es sein, diesen zu entscheiden. Dabei müsst ihr euch am Anfang für eine Fraktion entscheiden, unter deren Banner ihr später in die Schlacht ziehen wollt. Zur Verfügung stehen das Commonwealth oder die dämonenhaften Quel'Nar. Später sollen auch noch die Zwerge zu der lustigen Runde hinzustoßen, das ist aber noch Zukunftsmusik. Jede Fraktion verfügt über verschiedene Charaktere, welche als Kampfeinheiten dienen und vom Spieler, als eine Art Deck zusammengestellt, mit ins Match genommen werden können. Sieben Stück hat jede Fraktion davon im Stall stehen. Natürlich unterschieden sich die einzelnen Typen dabei, um die nötige Abwechslung zu bieten. Diese kommen auch natürlich nicht einfach nur vom Fabrikband, sondern können von jedem Spieler individuell mit Rüstungen und Talenten angepasst werden.

Das Spiel selbst besteht zu großen Teilen aus eben diesen Matches. Bis zu vier Spieler treffen auf einer kleinen Karte aufeinander und tragen Echtzeitstrategie-Gefechte miteinander aus. Dafür haben die Entwickler auch einen modernen Matchmaker eingebaut, der die virtuellen Helden passend anhand ihrer Spielstärke zusammensucht. Auf dem Schlachtfeld selbst läuft dann alles wie im klassischen Table-Top ab: eine begrenzte Anzahl Aktionen, die in einer gewissen Zeit ausgeführt werden müssen, bevor automatisch der Gegner am Zug ist. Wer nun vor seinem geistigen Auge bereits die Stunden ins Land ziehen sieht, kann beruhigt sein. Laut Zombiefood sollen die Matches in der Regel 15 bis 20 Minuten dauern. Jede Spielfigur hat eine Auswahl an verschiedenen Attacken und Einsatzmöglichkeiten, die gut abgestimmt werden müssen. Dies hat auch einen triftigen Grund: Alle Skills und Züge benötigen Ressourcen, sogenannte Aktionspunkte, die nicht im Übermaß zur Verfügung stehen. Sollte eure Figur zum Beispiel zu Fall gebracht werden, müsst ihr wichtige Punkte dafür verbrauchen, sie wieder aufstehen zu lassen, was euch natürlich daran hindert, andere Aktionen auszuführen. Generell wird bei Iron Dawn sehr viel Wert auf Taktik gelegt, was dem Spiel eine entsprechende Tiefe gibt und den Core-Gamer-Anspruch unterstreicht.

Eine dynamische Welt

Obwohl uns mit Iron Dawn kein typisches Rollenspiel erwartet, legen die Entwickler sehr viel Wert auf die Dynamik der Spielwelt. So ist es geplant, dass sich die Geschichte so entwickelt, wie es die Spieler in ihren Kämpfen entscheiden. Wenn also eine Fraktion ein Gebiet dominiert, wird dies in zukünftigen Inhalten Teil der Geschichte werden. Unterteilt wird die Spielwelt in diverse Bereiche, welche Szenarien genannt werden und in mehrere Kampfgebiete aufgeteilt sind. Zum Spielstart wird es von diesen Szenarien erst mal nur ein einziges geben. Je nachdem, wie sich die Dinge Ingame entwickeln, wird nach drei Monaten ein weiteres hinzugefügt, welches auf den Ergebnissen des vorherigen aufbaut. Dabei haben die Spieler immer die Möglichkeit, die Geschicke ihrer Fraktion aktiv durch das Gewinnen von Matches zu beeinflussen. Mit diesem Aspekt plant Zombiefood etwas sehr Interessantes, das es in dieser Form noch nicht gab. Die Geschichte des MMOs wird quasi in Zusammenarbeit mit der Community gestaltet. Dies stellt die Entwickler vor eine besondere Herausforderung, da der Content nicht auf Vorrat vorproduziert werden kann. Bleibt nur zu hoffen, dass dieser Plan am Ende auch aufgeht.

Die technische Seite und das Geschäftsmodell

Iron Dawn wird ein clientbasiertes MMOTBS, auf Grundlage der Unity-Engine. Eher im Comiclook gehalten, orientiert sich das Spiel an den Vorgaben des Götterdämmerung-Universums. Als große Besonderheit plant man, das Spiel plattformübergreifend zu veröffentlichen. Iron Dawn soll für alle gängigen Betriebssysteme, Smartphones und Tablets erscheinen. Dabei ist das übersichtliche Interface sehr gut darauf optimiert, eben diesen unterschiedlichen Standards zu entsprechen. Der Sinn dahinter ist vor allem der, dass der Spieler in der Lage sein soll, überall in das Game einzutauchen, wo er will. So können zum Beispiel auch PC-User gegen Tablet-Besitzer antreten, ohne dass eine der beiden Gruppen einen spielerischen Nachteil hat. In der ersten Version, wird Iron Dawn in den Sprachen Deutsch und Englisch auf den Markt kommen. Eine französische Fassung ist aber auch geplant. Sollte die für Anfang Februar geplante Kickstarter-Kampagne rund um das MMO Erfolg haben und die rund 110.000 Euro erreichen, wird Iron Dawn auch eine richtige Sprachausgabe erhalten.

Wer hier einen weiteren Free-2-Play-Titel erwartet, irrt. Obwohl man mit diesem Gedanken gespielt hatte, entschied man sich doch dazu, ein Buy-2-Play-System für Iron Dawn zu wählen. Dabei müssen die Spieler den Client einmalig erwerben und haben danach Zugriff auf alle Inhalte – ohne weitere feste Kosten. Lediglich ein leichter Itemshop mit Kosmetika soll zusätzlich enthalten sein. Zukünftige Inhalte erscheinen als DLCs und sind somit kostenpflichtig.

Unser Ausblick

Zugegeben, Iron Dawn ist bestimmt nicht jedermanns Sache. Man muss schon eine Liebe zur rundenbasierten Strategie und zum Steampunk-Genre mitbringen, um sich in dieser Welt wiederzufinden. Auf wen dies allerdings zutrifft, der kann sich hier auf einen Titel mit richtig viel Potenzial freuen. Zombiefood ist wirklich mit Herzblut bei der Sache und man wird das Gefühl nicht los, dass es hier auch darum geht, sich einen alten Kindheitstraum zu erfüllen. Besonders die Nähe zur Community, welche auch die Möglichkeit hat, die dynamische Story mitzugestalten, ist ein Grund sich auf dieses Spiel zu freuen. Eine erste öffentlich spielbare Version ist mit dem Start auf Kickstarter verfügbar. Eine richtige Beta wird es wohl erst geben, wenn man mit dem erhaltenen Geld die Entwicklung weiter vorantreiben konnte. Wer Interesse hat, das Projekt finanziell zu unterstützen, wird außerdem einen garantierten Zugang zur Testphase und viele weitere Boni erhalten.

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