PLAYCENTRAL SPECIALS End of Nations

End of Nations: Angespielt: Mittendrin im Kräftemessen der Nationen

Von Thomas Wallus - Special vom 14.04.2012 18:14 Uhr

Am Ende steht, was am Anfang war. Das könnte sowohl für die realistische Apokalypse als auch für das virtuelle Endszenario ein zutreffender Gedankengang sein. End of Nations wählt zumindest diesen Ausblick auf das auf die nahe Zukunft ausgelegte Setting und das Zusammenbrechen der Staatensysteme. So wie also Waffen wie Panzer und andere schwere Geschütze 1914 den Anfang des modernen Kriegs mit charakterisierten, so werden sie auch bei den finalen Atemzügen der nochmals älteren, bestehenden Ordnung eine entscheidende Rolle spielen. Im Rahmen dieser weit ausgebreiteten Anarchie behauptet sich selbstverständlich auch kein Einzelgänger nach dem anderen – vielmehr fällt taktischen Geschicken eine nicht zu verachtende Bedeutung zu – wie wir bei unserem Anspielerlebnis während des Besuchs bei Trion Worlds feststellen mussten.

Die Lust auf Zerstörung

Bevor man in End of Nations allerdings selbst zum Meister über seine eigene kleine Armee wird, lassen sich im Startmenü noch einige ruhige Minuten verbringen. Während des Inspizierens der Weltkarte hält es einen aber auch nicht zwangsläufig lange ruhig auf dem Stuhl, denn in Anbetracht der hübsch gestalteten, die Kämpfe schon andeutenden, Übersicht steht fest: Zerstörung macht Lust auf noch mehr Zerstörung. Staatsgrenzen, wie wir sie heute teilweise nicht kennen und auch nicht erahnen würden, sorgen im Zusammenspiel mit markierten Kriegsschauplätzen für das richtige Bedürfnis zur Veränderung der Machtverhältnisse.

Mit Händen und Fausten siedelt sich das eigene Potenzial zum Eingreifen ins Weltgeschehen verständlicherweise im niedrigsten Bereich an. Was es braucht, ist eine ausgereifte, vielseitig einsetzbare Armee, deren Fähigkeiten im Beseitigen jeglicher Gefahren liegen. Wir begeben uns als Militär-Laie auf Geheiß von Trion Worlds‘ Dave Luehmann ins Truppen-Menü, wo auf uns vorgefertigte und einsatzbereite Kompanien warten. Statt diesen eine Chance einzuräumen, verlassen wir uns auf die Instinkte und Neugierde unseres Redakteur-Daseins, was uns fatalerweise teuer zu stehen kommen würde – wie sich aber erst später zeigt.

Kompanie-Betrieb als organisatorische Herausforderung

Bei der Zusammenstellung einer solchen Kompanie gibt es nämlich einige Faktoren zu beachten: Zunächst unterteilt sich die Zusammenstellung der Truppen in steuerbare Einheiten wie etwa Tanks oder Helikopter und in einsetzbare Türme. Weitere Gebäude und Einsatzkräfte lassen sich so lange hinzufügen, bis die zulässige Höchstzahl an Punkten erreicht ist. Dabei sind hier die Limits von Gebäuden und Kriegsgeräten unterschiedlich und auch innerhalb der Kategorien steuern beispielsweise verschiedene Arten innerhalb der Artillerie unterschiedliche Aufschläge in Richtung Maximum bei. Es ist also auch eine Frage der eigenen Vorgehensweise, ob einem letzten Endes eine Punktlandung bei 1500 von 1500 ausgeschöpften Zählern gelingt oder man sich bei 1450 einpendelt, was das Hinzufügen einer weiteren Einheit erschwert. Auch verschiedene Modifikationen an Waffen und Rüstungen können angefügt werden. Besonders kostspielig gibt sich aber der Truppenkommandeur als wichtigste Kraft des eigenen Teams – wer hier zugreift, muss an anderer Stelle Einsparungen vornehmen.

Weitere Anfängerfehler fügen sich wie in unserem Falle bei Verzicht auf ein Ingame-Tutorial schnell an. Während wir uns den zahlreichen Einheiten-Skins zuwenden, die später auch zum Erfolg des Item-Shops beisteuern sollen, und etwa witzige Spielereien wie den Käse-Look bieten, vergessen wir, unseren Blick dem unteren rechten Bildschirmrand zuzuwenden. Beim Klick auf eine Einheit zeigt die Übersicht der Alpha-Version hier einem deren Stärken und Schwächen und offenbart beispielsweise, ob der Angriff von Lufteinheiten dem Geschütz unmöglich ist. Unsere kleine Panne für den ersten Moment: Im Verlauf der Schlacht werden wir an Einheiten, die sich aus dem Himmel nähern, aufgrund fehlender Luftabwehr zu knabbern haben. Unsere Türme werden als einziges Gegenmittel ihren Dienst nicht auf ewig erweisen.

Man merkt also, dass trotz Brennen auf den ersten Kampf nicht zu wenige Minuten im Truppen-Menü verbracht werden sollten, ehe es zurück zur Weltübersicht geht. Hier ist eine Auswahl verschiedener Schauplätze möglich, die in ihren Modi und den zulässigen Spielerzahlen variieren. Das Kontingent reicht bis zu Massenschlachten von 56 Spielern, die sich auf zwei Teams verteilen. Wir können nur erahnen, welches Maß an Erfahrung hier benötigt werden wird, beziehungsweise welches Chaos die eine oder andere Karten regieren mag. Uns ist das eine Nummer zu groß. Gemeinsam mit unseren anderen Presse-Kollegen stürzen wir uns auf eine Survival-Herausforderung für vier Spieler, die aber alle für sich alleine ihre Kämpfe bestreiten. Wessen Stützpunkt es am längsten am Leben hält, der gewinnt.

Der Computer kennt keine Gnade

Im Süden beginnen wir unsere ersten Gehversuche und müssen unseren Startpunkt an mehreren Flanken gegen einfallende Gegner verteidigen. Schon früh fordert End of Nations einem dabei spielbestimmende Überlegungen ab. Konzentriere ich mich mit meinen gesamten Einheiten auf die Verteidigung oder kommandiere ich einen Trupp zur Gewinnung eines Ressourcenpunktes ab, schwäche hierfür aber kurzweilig die Angriffskraft meines Basistrupps? Wir entscheiden uns für letzteres und rollen gen Westen, wobei sich uns erneut Feinde in den Weg stellen. Wenige Meter weiter hat uns dies zwar Kraft und Lebenspunkte gekostet, dennoch ist nach kurzem Verweilen am Zielort das strategisch wichtige Objekt in unserem Besitz. Ehe wir den Truppenabzug anordnen, leuchtet einem ein, dass man zwischenzeitlich auch manche Sekunde für die Kontrolle des stationären Teils der Kompanie hätte aufbringen können. Die hat im wahrsten Sinne des Wortes zu kämpfen.

Hier macht sich aber der vor wenigen Augenblicken gesicherte Ressourcenpunkt nützlich und im Vergleich zu den anderen Spielern strömen nun mehr Materialien in unseren Vorrat. Da End of Nations kein Aufbaustrategie-Titel ist, genügt ein Klick am unteren Bildschirmrand, um Ressourcen gegen die Wiederkehr einer zerstörten Einheit einzutauschen. Türme lassen sich dankenswerterweise, sofern gewünscht, überall auf der Karte in Truppennähe frei platzieren, wohingegen Panzer und Lufteinheiten an festem Ort zu neuem, mechanischem Leben erweckt werden.

Nach einiger Zeit ist klar, dass unerfahrene Strategen einige Matches auszutragen haben, bevor sie sich einen Funken Hoffnung am Sieg gönnen dürfen. Denn obwohl die Größe des Trupps sich bei etwa zehn Einheiten einpendelt, gibt es viel zu beachten. Insbesondere im späteren Spielverlauf und auf größeren Karten gilt es, stets ein Auge auf das Kartengeschehen zu richten. Zudem muss man manches Mal einen Gedanken dahingehend verlierend, ob man seine Kräfte auf mehrere Punkte der Karte konzentriert. Das wiederum zwingt einen zur Kenntnis der Fahrzeuge, denn beispielsweise sind auch reparierende Support-Helfer von Relevanz.

Im Nachhinein ist man natürlich immer schlauer. Für das Match selbst haben unsere Bemühungen nicht gereicht, und einer unserer Kollegen beansprucht den ersten Platz für sich. Trotz Niederlage ist die Lust auf weitere Gefechte im Inneren geweckt. Das beweist, dass selbst Neulinge im Genre einzig durch den Ehrgeiz, die Herausforderungen besser zu handhaben und somit das eigene Abschneiden zu verbessern, an Lust und Motivation in End of Nations dazugewinnen.

Hochprozentige Action in der Kartenmitte 

Die nächste Herausforderung besteht in diesem Falle in einer für acht Spieler geschaffenen Karte, weshalb unser inoffizieller Trion-Coach Dave Luehmann die Kollegen aus San Diego per Anruf zum Beitritt in die Warteschlange bittet. Scheint, als hätte er sein Team besser unter Kontrolle als wir unsere Kompanie. Entsprechend schnellt fällt der Startschuss für das nächste Aufeinandertreffen im virtuellen Kriegsgebiet. Dabei strömen dieses Mal auf Anhieb große Teile des Teams auf direktem Weg in Richtung Kartenmitte, wo die Minimap einen strategisch äußerst wichtigen Punkt erahnen lässt.

Dort geht es dann wie erwartet ordentlich zur Sache und, sofern die nötigen Ressourcen vorhanden sind, pfeffert man gut und gerne nebenher eine seiner Ultimativ-Fähigkeiten ins Zentrum des Geschehens. Je nachdem, ob man die eigenen Truppen durch Heilung oder eben durch Angriff der Feinde unterstützen möchte, entscheidet man sich für den Reparaturprozess oder eben den georderten Luftangriff. Das Hadern um die Kontrolle zieht sich auch gerne eine Weile hin, je nach Stand der Ressourcen, die hier für schnelle Nachhilfe durch das rasche Platzieren von Türmen von äußerstem Nutzen sind. Schließlich geht es im Kartenmittelpunkt aber auch nicht um ein kleines Trostpflaster, sondern womöglich um den Sieg. Umso erleichterter ist man letztlich, wenn man die Situation vorerst zu seinen Gunsten drehen kann und der Feind das Weite sucht. Wir positionieren ein paar Türme und Einheiten und ergreifen die Flucht – auf der Suche nach dem nächsten Ressourcenpunkt und dem Feind – des Punktefortschritts und somit des Siegs wegen.

Wer sich in ein Teammatch einklinkt, sollte natürlich nicht alleine auf der Karte umhergeistern, denn der Feind könnte die gegenteilige Strategie verfolgen und auch vor einem Überraschungsangriff, wie in unserem Falle im Südwesten, ist man nie sicher. Tatsächlich empfiehlt sich daher die Nutzung des Chats bzw. auch ein Voice-Chat würde dem Spiel nicht schaden, zumindest nicht wenn man ohnehin mit den eigenen Freunden zu spielen plant. Dann ist man im glücklichen Fall selbst Teil der Gruppe, die die ganze Kompanie des Gegners umzingelt. Außerdem besteht die Gefahr, ohne Hilfe der Verbündeten im Kampf gegen bestimmte Einheitentypen mittellos zu sein, wenn man beispielsweise den Fokus seiner Truppen auf Lufteinheiten oder schwere Geschütze legt. Dann erfreut man sich auch wie in unserem Falle über einen eingefahrenen Sieg.

Neues Futter für die Strategiesucht

Nun, da wir uns selbst einen Eindruck von End of Nations gemacht haben, können wir mit Sicherheit von einem äußerst vielversprechenden Titel sprechen. Freunde taktischer Erfordernisse und ausgeklügelter Strategien kommen im von Petroglyph entwickelten Spiel voll und ganz auf ihre Kosten – das fängt bei der Truppenzusammenstellung an und hört sicherlich auf dem Schlachtfeld selbst nicht auf. Kämpfe, an denen 56 Spieler beteiligt sind, machen dieses Genre endlich auch offensichtlich fit für die Online-Sparte. Dabei gehen wir aber davon aus, dass End of Nations letztlich nicht ein Game ist, das jedem zusagt. Nur Truppen zu befehligen und keine eigene Basis aufbauen zu dürfen, könnte die Motivation des ein oder anderen drücken. Insbesondere mit Freunden könnte das Spielen aber Spaß machen und letztlich bringen viele der Entwickler bereits eine gesunde Portion an Erfahrung von ihrer Arbeit bei den Westwood Studios mit sich. Sie dürften mit dafür sorgen, dass der Einstieg in End of Nations nicht unbedingt allen Spielertypen der Onlinewelt zusagt, aber der Reiz, die Truppenführung doch zu meistern, das Spielerlebnis umso intensiver werden lässt.

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