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League of Legends: Das Tribunal: ‚Alle Macht den Spielern‘?

Von Redaktion PlayCentral - Special vom 04.06.2011 08:59 Uhr

Alle Macht den Usern! So heißt es zumindest, wenn es nach dem neuen System zur Bekämpfung von Unruhestiftern bei League of Legends geht. Schon vor einigen Monaten hat das US-amerikanische Entwicklerstudio Riot Games das Tribunal angekündigt, um damit aktiv gegen die immer größer werdende Masse an Spielverderbern vorzugehen. Nachdem es eine Weile ruhig um die Sache wurde, nimmt das System jetzt endlich Formen an. Eine Beta-Version des Tribunals ist seit geraumer Zeit für alle Spieler der Beschwörerstufe 30 verfügbar. Obwohl wir euch in unserem Live-Cast schon erste Eindrücke vermitteln konnten, hat sich unser Redakteur Christian ‚Hijuga‘ Liebert näher mit dem Tribunal befasst und klärt euch hier über die wichtigsten Funktionen auf.

Absolute Notwendigkeit!

Kennt ihr das auch? Ihr wollt zur Entspannung eine gemütliche Runde League of Legends zocken, geht nichts Böses ahnend in ein neues Spiel und erlebt die ultimative, nervliche Frustration? Der Ursprung allen Übels ist schnell erfasst: Flamer, Spamer, Rage-Quitter und AFK-Geher. Es sind diese Spieler-Typen (im schlimmsten Fall auch alle vier zusammen), die einem selbst und anderen so richtig das Spiel vermiesen können.

League of Legends ist kostenlos! Diese Tatsache ist zum einen himmlisch und zum anderen auch manchmal sehr nervenaufreibend. Da man weder für den Kauf noch für das reguläre Spiel einen Cent zahlen muss, findet der DOTA-Klon aus dem Hause Riot Games sehr großen Anklang in der Gamer-Welt. Binnen kürzester Zeit hat sich das actionlastige Strategiespiel im Warcraft-Look zum ESL-Toptitel gemausert. Leider stiegen da wohl nicht nur die besonnenen Spieler mit ins Boot ein. Gerade die Gratis-MMOs haben hart mit einer sehr eigenwilligen Community zu kämpfen. Da man für das Spielen an sich nichts abdrücken muss, ist die Hemmschwelle bei einigen schon sehr gering, sich hier charakterlich mal richtig gehen zu lassen. Viele rechnen auch gar nicht damit, dass ihnen mal etwas passieren könnte. Oft haben die Game-Master so viel zu tun, dass gerade die „kleinen Fische“ sehr schnell durchs Netz flutschen. Dabei sind es gerade die, welche am meisten stören.

Was tun wenn’s brennt?

So kann bzw. konnte es nicht mehr weitergehen. Riot Games hatte sich schon lange sehr intensive Gedanken gemacht, wie man der Menge an Reports Herr werden könne. Das Problem hierbei ist auch, dass nicht jeder Fall eindeutig ist. Um ihre Community intensiver an ihrer Arbeit teilhaben zu lassen, wurde so das Tribunal-Konzept ausgearbeitet. Bei diesem System sollen die Spieler selbst aktiv mitentscheiden können, welcher gemeldete User wirklich eine Bestrafung verdient hat. Vorteil dabei für Riot: Die Spieler selbst haben einen besseren Einblick in die Geschehnisse und können, bedingt durch ihre Erfahrung, Situationen einfacher nachempfinden. Genau das macht das Tribunal zu einer mächtigen Waffe.

Wie funktioniert das Tribunal?

Nach langer Zeit der Entwicklung wurde nun eine erste öffentliche Version des Tribunals für alle Beschwörer der Stufe 30 freigeschaltet. Wenn ihr einer dieser User seid, könnt ihr euch auf der offiziellen Homepage von League of Legends in das neue System einklinken. Zuerst müsst ihr dann eine Reihe von Zusagen machen, unter anderem, dass ihr nur über Angelegenheiten richtet, die ihr auch wirklich nachvollziehen könnt. Hierzu zählen vor allem Fälle in Sprachen, die man selbst nicht versteht. Riot Games hält seine Community an dieser Stelle dazu an, wirklich über das Urteil nachzudenken. Zusätzlich gibt es noch eine Reihe von Richtlinien, die euch bei der Entscheidung helfen sollen. Wenn ihr das alles akzeptiert habt, geht es los mit dem eigentlichen Zweck des Tribunals. Ihr bekommt einen Spieler zugewiesen und verschiedene Fälle vorgelegt, bei denen er gemeldet wurde. Nun dürft ihr euch erst mal schlau machen und euch durch die einzelnen Meldungen durchklicken. Um euch besser auf die Situationen einstimmen zu können, zeigt euch das System auch alle für die Entscheidung relevante Daten an. Dazu gehören unter anderem die gekauften Items, Statistiken und natürlich der jeweils gespielte Champion. Darunter findet ihr dann die einzelnen Meldungen für die angezeigte Beschwerde und noch weiter unten den kompletten Chat-Verlauf.

Um das alles auszuwerten werdet ihr schon ein paar Minuten brauchen. Vom System selbst aus müsst ihr mindestens eine Minute warten, bis ihr eure Entscheidung fällen könnt. Dies soll verhindern, dass ihr einfach durchklickt, ohne euch wirklich mit dem Fall beschäftigt zu haben. Wenn ihr dann alle Fälle des Spielers durchgearbeitet habt, müsst ihr euch entscheiden. Schuldig oder unschuldig? Um die User zu motivieren, aktiv am Tribunal teilzunehmen, bekommen alle Spieler die richtig gerichtet haben, Einflusspunkte gutgeschrieben. Darüber soll man nun denken wie man will, aber so gesehen könnte das Richten eine lohnenswerte Sache werden. Solltet ihr mit einem Fall nicht zurecht kommen, weil der Spieler beispielsweise eine für euch unverständliche Sprache spricht, besteht die Möglichkeit, auch abzulehnen und eine neue Meldung zu fordern. 

Macht das Sinn?

Auf den ersten Blick ist das Tribunal eine richtig dufte Sache. Endlich wird etwas gegen die ganzen Unholde unternommen und fleißige Richter bekommen am Ende auch einen Lohn für ihre Arbeit. Allerdings liegt hier auch der Knackpunkt. Kommt man da nicht in Versuchung einfach immer schuldig oder unschuldig zu klicken, ohne sich wirklich mit dem Fall zu befassen? Frei nach dem Motto „Irgendein Urteil wird schon für die Punkte passen!“. Die Minute Wartezeit kann man ja auch ganz locker verträumen und die Zeit einfach runter laufen lassen. Kommt einem auch hier irgendwann der Faktor Mensch in die Quere?

Unser Redakteur ist vom Erfolg des Tribunals an sich sehr überzeugt, zweifelt aber an der Aufrichtigkeit mancher Richter/innen. Es gibt einfach noch einige kleine Schwächen, durch welche man das Tribunal als Punktebeschaffung benutzen und den eigentlichen Zweck, das Bestrafen von auffälligen Spielern, völlig aus dem Blick verlieren kann. Gut wäre es zum Beispiel, würde Riot Games die durchschnittliche Zeit, die Beschwörer benötigen, um ein richtiges Urteil zu fällen, weiter beobachten. Dann bestünde die Möglichkeit, die untere Zeitgrenze für das Richten nochmals nachvollziehbar zu erhöhen, was allen Nutznießern in die Quere käme.

Man darf natürlich nicht vergessen, dass es sich bisher um einen ersten öffentlichen Entwurf des Systems handelt und Riot Games hinter verschlossenen Türen bereits am Werkeln ist. Wir werden also sehen, wie sich die Dinge in Zukunft entwickeln. Wir drücken natürlich die Daumen und hoffen auf positive Veränderungen. Für unsere Leser bleiben wir auch weiter am Ball und werden euch weiterhin mit den aktuellen Informationen rund um League of Legends und das Tribunal versorgen.

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